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Geschrieben von kea2 am 21.04.2024, 12:35 Uhr

Teilzeitfalle oder gewollt?

Ich kann dieses dumme Geschwafel der Politiker langsam nicht mehr hören.

Ich kenne keine einzige Frau und auch keinen Mann in der "Teilzeitfalle". Die sind alle freiwillig in Teilzeit.

Kindern tun zwei Vollzeit arbeitende Eltern und 5-Tage Fremdbetreuung bis zum Abendessen nicht gut. Ja, es gibt Familien, wo es nicht anders möglich ist, aber deren Kinder leiden darunter.
Ein Elternteil in Teilzeit ist für mich das ideale Modell.

Die heutige Arbeitswelt ist für viele Menschen außerdem Stress pur.
Arbeitsverdichtung, ständig wechselnde Kollegen, Vorgesetzte und Arbeitsplätze, so dass keiner wirklich Bescheid weiß, ständiger Fortbildungszwang, weil sich alles dauernd ändert, Hauen und Stechen unter Kollegen, Bürokratie hoch 35, überall halbgare Software, mit der keiner richtig arbeiten kann, Bullshit-Jobs, die niemanden zufrieden machen...
Wer da auch noch durch private Umstände mehr belastet ist, brennt häufig früher oder später aus.
Nicht umsonst schießen Raten der psychischen Erkrankungen in nie zuvor gesehene Höhen.
Viele Menschen (und nicht nur Eltern) ziehen die Notbremse und gehen in Teilzeit, bevor sie komplett zusammen brechen.
Das will die Politik aber nicht begreifen.

Die Rente muss seit 30 Jahren dringend auf ein anderes System umgestellt werden, was in anderen Ländern längst erfolgt ist. Die Menschen bekommen da sogar mehr Rente, als wir. Unser System hat überhaupt nur mal funktioniert, weil viele Leute im 2. Weltkrieg gestorben sind, weil die Medizin noch nicht so weit war und die Leute nicht so alt wurden, und weil ein Baby-Boom kam.
Das ist eigentlich ein Schneeballsystem.
Für die Rentner braucht man mehr Arbeitende. Die gehen aber irgendwann selbst in Rente, also braucht man noch mehr Arbeitende und immer so weiter.
Wo soll das enden?

Außerdem kann man 45 Jahre Vollzeit-Arbeit immer noch eine Rente bekommen, die zu wenige zum Leben und zu viel zum Sterben ist, nämlich wenn man immer in einem der viel zu zahlreichen Niedriglohn-Jobs tätig war.
Das heißt, diese Leute haben keine Chance auf eine auskömmliche Rente.
DAS erwähnt wohlweislich auch kein Politiker...

Bei mir selbst ist es so, dass ich nach dem Studium und der angehängten Ausbildung wegen fehlender Stellen in meinem Bereich, Kinder bekam und in Teilzeit ging.
Könnte ich irgendwann in dem Bereich arbeiten, wo ich eigentlich hin will (was mehr als unwahrscheinlich ist), würde ich tatsächlich in Erwägung ziehen auf Vollzeit zu gehen, weil ich weiß, dass mir das wirklich Spaß machen würde. Praktika habe ich da immerhin schon machen können.
Alles, was an Jobs für mich erreichbar ist, liegt aber nur im Bereich von "geht so ätzend" bis "extrem ätzend".
Leider brauche ich für diese Arbeiten extrem viel Kraft, weil ich mich ständig über einen Berg von mangelhafter Motivation kämpfen muss plus so einige andere Schwierigkeiten, die ich leider, im Gegensatz zu den meisten Menschen, habe. Das würde ich auf keinen Fall in Vollzeit schaffen.

Was die Rente angeht, haben wir einige Rücklagen, von denen wir zwar nicht in Saus und Braus, aber einigermaßen leben könnten.

 
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