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Sechs bis neun

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Geschrieben von kriku am 22.02.2024, 12:59 Uhr

muss man der Empfehlung der Lehrer (ads test) folgen

Hallo,

ich kann dir nur von unserer Familie erzählen. Ich habe drei Kinder mit ADS. Ein Mädchen (9. Klasse Gymnasium) und zwei Jungs (7. Klasse Gymnasium und 4. Klasse Grundschule).
Keines meiner Kinder war je der typische Zappelphilipp. Alle drei sind sehr intelligent und in Teilbereichen auch hochbegabt (IQ-Test gehört mit zur ADS Testung). Alle drei hatten große Schwierigkeiten Aufgaben fertig zu bekommen. Die Lehrer waren immer ganz verblüfft, da sie mündlich sehr gut waren. Wenn sie aber alleine arbeiten sollten, träumten sie sich weg, verzettelten sich, überlasen Wörter bis zu ganzen Sätzen usw. Die Schrift war bei allen eine Katastrophe. Zeitplanung für ein Projekt konnten meine auch überhaupt nicht. Flüchtigkeitsfehler waren zum zu langsam sein, eigentlich die einzigen Fehler. Sie waren alle ab einem gewissen Alter sehr frustriert von ihren Leistungen. Was habe ich hier für Tränen bei den Kindern getrocknet. Ab der 3. Klasse kamen Noten dazu. Die waren logischerweise nicht die Besten, was auch für mich nicht Not tat. Aber für meine Kinder! Gerade meine Älteste hielt sich schon für richtig dumm, da sie es nicht schaffte eine Arbeit ohne Flüchtigkeitsfehler abzugeben oder überhaupt bis zum Ende zu kommen.

Uns hat nie ein Lehrer darüber informiert (bei keinem der 3 Kinder), dass auch das Richtung ADS gehen kann. Es wurde nur immer suggeriert, das sich das Kind doch gefälligst mal anstrengen könnte. Mündlich sei es schließlich auch kein Problem. Ich wäre froh und dankbar gewesen, wenn uns irgendwer, irgendwann mal einen Tipp gegeben hätte, in welche Richtung das ging.

Der Frust war riesig bei meinen Kindern, der Wille war auch riesig und das Selbstvertrauen wurde von Woche zu Woche weniger. Es tat mir so Leid! Gebetsmühlenartig konnte ich nur sagen, ich sehe, dass du das Thema verstanden hast, die Note ist doch nicht so wichtig.
Das zählte für meine Kinder aber ab einem gewissen Punkt nicht.

Die Testung bei unserer Tochter war mehr als eindeutig. Sie bekommt seitdem Medis und Ergotherapie und sie ist so aufgeblüht. Als sie das erste Mal die Tabletten bekommen hat, kam sie freudestrahlend zu mir und meinte, "Mama, es ist so toll, endlich kann ich einen Gedankengang zu Ende denken!" Sie macht auch immer noch mal Flüchtigkeitsfehler, aber längst nicht mehr in dem Maße. Aufgaben und Arbeiten bekommt sie immer in vorgegebener Zeit bearbeitet. Und sie muss sich für die gleiche Leistung (und bessere) auch nicht mehr so anstrengen.

Bei den Jungs lief es ähnlich mit der Testung ab. Dank Ergo und Medis klappt es sehr gut in den Schulen und zu Hause mit den 3en.

Wie geht es denn deiner Tochter in der Schule? Leidet sie darunter, dass sie etwas, was sie eigentlich kann, im Test oder in der Schule nicht so abrufen kann, wie sie will?

Die Wartezeiten in einer erfahrenen und auf ADS spezialisierten KJP sind zumindest hier endlos. Bei unserem Jüngsten habe ich Mitte 2. Klasse versucht ein Termin zu bekommen. 3/4 Jahr Wartezeit zum Erstgespräch, dann die ganzen Testungen usw. 1 3/4 Jahre nach der ersten Kontaktaufnahme stand die Diagnose und wir haben mit Tablettengabe und Ergo angefangen.

Mein Fazit: Wäre deine Tochter meine Tochter, würde ich das einfach mal abklären lassen. Was wäre daran so schlimm? Wie man, falls es ADS ist, behandelt, wäre dann ja auch noch die Frage. Da gibt es ja auch unterschiedliche Möglichkeiten.
Hätte der Lehrer angemerkt, ich glaube das Kind kann nicht richtig gucken, oder hören, hättest du dann auch so ein Problem damit das abklären zu lassen?

 
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