Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Entkoffeinierter Kaffee, chemisches Verfahren

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Entkoffeinierter Kaffee, chemisches Verfahren

Elles

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Sehr geehrter Herr Dr. Costa, ich bin aktuell in der 20. SSW. Seit Beginn der Schwangerschaft habe ich mehrfach (nicht täglich, aber insgesamt bestimmt 15 Kapseln) entkoffeinierten Espresso der Marke Illy als Cappuccino getrunken. Jetzt habe ich gelesen, dass bei chemischen Entkoffeinierungsverfahren Lösungsmittel übrig bleiben können und dies gesundheitsschädlicher sei als normalen Kaffee mit Koffein zu trinken. Auf der Seite von Illy habe ich nun gelesen, dass ein chemisches Verfahren mit Lösungsmittel verwendet wird.  Muss ich mir nun Sorgen machen, dass ich damit dem Ungeborenen geschadet haben könnte? Ich habe das in guter Absicht getan, da ich nicht unbedingt Koffein zu mir nehmen wollte. Künftig trinke ich dann aber doch lieber ab und an eine normale Tasse Kaffee oder einen entkoffeinierten, der auf Wasserbasis entkoffeiniert wurde. Vielen Dank und liebe Grüße  Elles  Deine Schwangerschaftswoche: 20


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Wenn Sie sich informiert haben, nehme ich an, dass Sie die Menge kennen, die man in der Schwanerschaft nicht überschreiten sollte. Zwei Tassen "richtigen Kaffee", also koffeinheltigen Kaffee sollten kein Problem sein.  Dass Sie nun koffeinfreien Kaffee getrunken haben, der mit Lösungsmitteln entkoffeiniert wurde, können Sie nicht ändern. Es gibt 3 gängige Methoden, den Koffein aus dem Kaffee zu entfernen, nämlich den wasserbasierten "Swiss Water Process", bei dem Koffein durch Wasser und Aktivkohlefilter entfernt wird, das Lösungsmittelverfahren (Koffein wird mit Chemikalien wie Ethylacetat extrahiert) und die CO₂-Extraktion, die flüssiges Kohlendioxid nutzt. Alle drei Methoden sind zugelassen und bei keiner der Methoden wird speziell erwähnt, dass sie in der Schwangerschaft verboten seien. Da die Konkurrenz auch beim entkoffeinierten Kaffee sehr groß ist und es um ein Milliardengeschäft geht, bestehen die Firmen darauf, dass "ihre Methode" die einzig richtige ist. Solange offizielle europäische und/oder deutsche Institutionen nicht explizit davor warnen, bestimmte Sorten entkoffeinierten Kaffee zu trinken, kann auch ich nicht irgendwelche Behauptungen aufstellen, die auf "Hören-Sagen" oder noch schlimmer, auf "Internet" basieren...  Einen Grund zur Sorge sehe ich also nicht.    


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