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Sechs bis neun

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Geschrieben von Astrid am 29.01.2024, 8:38 Uhr

Kind 6 Jahre Trennungsangst??

Hallo,

weißt du, man muss dem Verhalten eines Kindes nicht immer gleich einen Namen geben wie „Trennungsangst“ oder „Wackelzahnpubertät“. Das sind alles nur Wörter. Und so ein Wort hilft auch gar nicht weiter. Sondern man muss sein Kind einfach immer dort abholen, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Es ist auch einfach eine Typfrage. Meine Tochter war ähnlich wie deine, mein Sohn ganz anders. Wenn du mal ein weiteres Kind bekommst, wirst du sehen, dass diese Dinge nicht durch Erziehung kommen, sondern nur Veranlagung. Kinder bringen etwas mit.

Deine Tochter signalisiert dir einfach, dass sie im Moment noch viel Sicherheit braucht. Daran kann man nichts ändern. Manche Kinder sind so. Meine Tochter war tendenziell auch so, auch noch mit sechs. Ich habe den Müttern bei Kindergeburtstagen einfach Hilfe angeboten (bei Spielen und so), damit ich dableiben konnte, ohne nur doof rumzusitzen, das war okay für sie.

Klar ist das manchmal etwas unangenehm. Aber es hilft ja nichts. Nur weil du deine Tochter fragst, wieso sie noch Angst hat, geht das Gefühl ja nicht weg. Im Gegenteil, sie merkt dann: „Mama findet mich komisch. Sie hätte mich gern anders. So wie ich bin, gefalle ich ihr nicht.“ Und das ist wirklich schlecht und verstärkt ihre Unsicherheit natürlich.

Deshalb fand ich selbst es immer wichtig, meinen Kindern zu vermitteln, dass sie wunderbar sind, und zwar ganz genau so, wie sie sind. Ich habe auch nicht erlaubt, dass andere Erwachsene ihnen „Diagnosen“ aufs Haupt drücken, wie z.B. „Du bist aber schüchtern“ oder „Du musst doch keine Angst haben“. Ich habe dann vor meiner Tochter gesagt: „Nein, sie ist nicht schüchtern. Sie schaut sich nur erstmal alles an“ oder „Sie hat keine Angst, sie möchte einfach nicht gern allein dableiben.“ Damit sie hört, es ist gut so.

Denn so ist es ja auch. Das Verhalten des Kindes ist zunächst mal einfach neutral, man muss es nicht gleich negativ bewerten, wieso auch. Versuche vor allem, dich nicht für dein Kind zu genieren. Dass deine Tochter sich wohlfühlt und die Sicherheit hat, die sie sich momentan noch wünscht, ist wichtiger als das, was andere Mütter denken, finden oder meinen.

Es lohnt sich wirklich sehr. Wenn du deiner Tochter auf gelassene Weise die Sicherheit gibst, die sie jetzt noch braucht, wird sie von dieser festen Basis aus irgendwann ganz von selbst ihre Flügel ausbreiten und sich weiter in die Welt hinaus wagen. So war es bei meiner Tochter auch. Sie ist heute 25 und eine ausgesprochen fröhliche, selbstbewusste junge Frau, die schon allein im Ausland war und sich sehr oft mutige, neue Dinge traut.

LG

 
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