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Geschrieben von Rusty am 30.11.2023, 20:16 Uhr

6jähriger frech und bestimmend

Guten Tag, wir haben einen 6 jährigen Sohn zusammen. Er ist Einzelkind. Seit diesem Sommer geht er in die erste Klasse. Wir sind im Sommer in ein Haus gezogen nur einen Ort weiter von unserer bisherigen Wohnung. Leider konnte er wegen des Umzugs in eine andere Stadt nicht mit seinen Kita-Freunden die Schule besuchen. Darüber war er erst sehr traurig. Er scheint jetzt laut der Lehrerin aber gut angekommen zu sein in seiner Klasse und hat bereits einen Freund gefunden. Aber seit einigen Wochen ist es so, dass er zuhause Wutanfälle bekommt wegen Kleinigkeiten. Gestern haben wir zusammen einen Nachtisch zubereitet. Dabei ist ihm die Schüssel runtergefallen. Sofort war Theater. Geschrei, er läuft dann ins Wohnzimmer und wirst den Stuhl um. Er wirft auch mit Gegenständen (alles was ihm dann gerade in die Finger kommt, wie Fernbedienung, Bücher, Kissen, Tonie-Box usw). Ich weiß, dass ich die Wut begleiten muss, ich frage ihn was macht dich wütend oder kann ich dir helfen? Ich verstehe, dass dich das wütend macht usw. Wir haben schon Wut-Bälle und Kissen besorgt, aber in der Situation geht es so schnell mit seiner Frustration, da ist nichts anderes mehr möglich. Er steigert sich auch rein in die Frustration. Knallt absichtlich die Türen zu damit wir ihn zurechtweisen und dann geht das los mit dem Werfen von Gegenständen und Stühle umschmeißen. Zurechtweisen ist sowieso ganz schwierig. Er nimmt es als Angriff auf. Beleidigt uns dann mit „ ich hasse dich“, „Du Dummi!“. Wenn wir dann darauf antworten oder sagen „wir sind traurig wenn du das sagst“ eskaliert es und das Kind schreit „hör auf“ „sei still“ und rastet aus. Wenn wir in der Nähe sind werden wir auch gehauen. Er ist richtig frech geworden und bestimmend. „Mama komm jetzt hoch!“, „Mama sei still“, „Mama geh!“ o.ä.

Mein Mann hat auch eine kurze Zündschnur, ist schnell genervt und wird schnell wütend.

Was können wir tun damit die Wutanfälle aufhören? Ist es noch normal, wenn ein 6 jähriger so reagiert bei Frustrationen? Könnte auch eine niedrige Frustrationstoleranz/Regulationsstörung/ Selbstwertproblematik dahinter stecken? Manchmal bin ich verzweifelt und traurig, dass unsere Wochenenden nicht mal entspannt ablaufen können. Vielen Dank und viele Grüße!

 
5 Antworten:

Re: 6jähriger frech und bestimmend

Antwort von luvi am 30.11.2023, 21:26 Uhr

Hallo,
Bei deiner Beschreibung der Situation frage ich mich, ob du mit deinem Nachfragen und Anbieten von Kissen, der Begleitung der Wut... nicht dazu beiträgt, dass die Situation eskaliert und dein Sohn nicht mehr unterkommen kann.

Willst du, wenn du dich über irgendwas so richtig ärgert, dass dir jemand hinterher rennt und ständig fragt, was los ist, und ob dir dies oder jenes helfen könnte?

Was machst du, wenn du wütend bist?

Klar ist es ärgerlich, wenn er den Tonie wirft, aber wenn er kaputt ist hat er keinen mehr.

LG luvi

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Re: 6jähriger frech und bestimmend

Antwort von suityourself am 01.12.2023, 10:19 Uhr

Aus eigener Erfahrung: lass das mit dem Begleiten in der ganz akuten Wutphase.
Wie du selbst merkst, triggerst du ihn immer weiter damit bzw. gibst ihm erst recht einen Anlass, weiter wütend zu sein - nämlich auf dich. Das ist für ihn sehr praktisch - denn nun muss hat er für sich gefühlt einen Schuldigen und muss sich gar nicht damit auseinandersetzen, dass er wg der Schüssel explodiert ist.

Er ist 6 - das Begleiten mit allem Zipp & Zapp braucht er nicht mehr wie ein Kleinkind.
Er weiß, was Wut, Ärger, Freude etc ist.

Halt ihn konsequent davon ab, eure Dinge zu werfen etc. Das kann er in seinem Zimmer machen, mit seinen Sachen. Vergiss Wutball/Kissen etc - diese impulsiven Kinder WOLLEN es, dass etwas kaputt geht. Das Gefühl, dass dies nicht der beste Weg ist, wird nur kommen, wenn er zB sein Lego zerdeppert hat und alles neu bauen muss. Aber sicher nicht, in dem er ein unkaputtbares Kissen verprügelt - und schon mal gar nicht, wenn du das gerne möchtest oder anbietest ;-)

Klare Ansage, dass du seinen Ärger verstehst - aber SO nicht. Nicht hier in unserem Bereich. Wüte gerne in deinem Zimmer und wenn du dich beruhigt hast, darfst du gerne weiter helfen. Ich bin hier, wenn du ich brauchst - aber nicht indem Ton.

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Re: 6jähriger frech und bestimmend

Antwort von kea2 am 01.12.2023, 10:38 Uhr

Vermutlich ist die Umstellung doch schwieriger für ihn als gedacht.
Wahrscheinlich ist er schnell gefrustet.
Das ist Dein Mann ja auch. Kinder kommen selten auf fremde Leute.

Ich sehe das so, wie meine Vorschreiberin.

Unsere Kinder können und konnten auch ganz prima wüten.
Das dürften sie aber damals schon in ihren Zimmern mit ihren Sachen machen.
Glaub mir, nichts ist so lehrreich für ein Kind mit kurzer Zündschnur, wie wenn es vor Wut ein geliebtes Spielzeug zerdeppert hat, das dann nicht ersetzt wird.

Wenn sie sich abgeregt hatten/haben, reden wir.

"Er ist richtig frech geworden und bestimmend. „Mama komm jetzt hoch!“, „Mama sei still“, „Mama geh!“ o.ä."

Bei solchen Anweisungen würde ich die Ohren auf Durchzug schalten bzw. ihn fragen, ob das auch höflich geht.

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Re: 6jähriger frech und bestimmend

Antwort von Betty02 am 01.12.2023, 23:46 Uhr

Mache ihm klar, dass ein solches Verhalten untragbar ist. Kündige ihm in einer ruhigen Minute an, dass er für nochmaliges Fehlverhalten die Konsequenzen trägt. Wenn er beispielsweise seine Toniefigur rumschmeisst und diese geht kaputt, wird es für ihn keine neue geben. Sollte die Fernbedienung mutwillig durch ihn zerstört werden, trägt er die Kosten indem sein Sparbuch dafür verwendet wird bzw. versprochene bzw. beliebte Ausgaben gestrichen werden.

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Vielleicht hausgemacht

Antwort von Jorinde17 am 02.12.2023, 18:45 Uhr

Hallo,

manchmal liegt die Ursache für so ein Verhalten ja gar nicht in der Schule, sondern zu Hause. Du schreibst, dein Mann hat auch eine kurze Zündschnur, wird schnell laut und aggressiv. Und genau hier liegt wohl auch die Ursache für das Verhalten deines Sohnes.

Wenn der Papa schnell wütend ist, zur Mama oder zum Kind gern mal aggressiv oder abwertend ist oder schnell wegen nichts aus der Haut fährt - ja mei, dann schaut ein Kind sich das ganz schnell ab.

Das gilt auch, wenn dein Mann sauer wird über das Verhalten deines Sohns. Das ängstigt deinen Sohn, und auch das fördert auffälliges und aggressives Verhalten beim Kind. Der übermächtige Vater wird imitiert, weil man auch so stark und furchteinflößend sein will wie er.

Du als Mutter kannst das allein nicht lösen, das müsst ihr beide hinkriegen, du UND dein Mann. Denn dein Sohn erlebt dich vermutlich oft als unterlegen, wenn dein Mann so Aggro und ungeduldig drauf ist. Er nimmt dich daher nicht allzu ernst. Der eigentliche dominante Elternteil ist sein Vater, und an dem orientiert er sich.

Wenn das Problem nicht nur vorübergehend ist, sondern weiter besteht, würde ich gemeinsam mit deinem Mann (ganz wichtig) zu einer Erziehungsberatung gehen. Männer lassen sich von Außenstehenden eher mal etwas sagen als von der eigenen Partnerin.

LG

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