Das ist für Alle nicht mehr schön

"Durch die Welt ohne Geld"-Reisende, die sich z. B. Geld erbetteln und nicht nur während des Reisens auf Insta und Tiktok, sondern auch im Nachhinein mit Show-Events, Talkshow-Auftritten o.ä. einen Haufen Geld verdienen, sind natürlich das andere Extrem des Problem-Tourismus gegenüber dem schwimmenden AI-Hotel.

Couchsurfing sehe ich aber ein bisschen anders, weil das oft ein soziales Geben und Nehmen ist und es ein recht kleiner Ausschnitt der Gesellschaft ist (der auch international nicht sooo wahnsinnig heterogen ist), der das anbietet oder nutzt. Man kommt dabei außerdem dem kulturellen und persönlichen Austausch auf Reisen noch mal auf einem ganz anderen Level näher als bei anderen Formen des Reisens. Die Gastfreundschaft von Menschen auszunutzen und sich das mit einem Abenteuer- und Erfahrungstrip schönzureden, ist aber auch kein neues Phänomen, das haben schon Generationen von schnorrenden Hippies ganz genauso praktiziert. ;-D

Ein größeres Problem für die Kommunen als Couchsurfing sind für mich Portale wie AirBnB und 9-flats (die ich zum Beispiel auch schon oft genutzt habe, weil ich nicht gern im Hotel übernachte), die dann vor allem in Ballungsräumen Kommunen vor das Problem stellen, dass lukrative Saisonunterkünfte das Angebot an Dauerwohnraum künstlich verknappen, obwohl eine wahnsinnige Wohnungsnot herrscht. Wobei: die Unausgewogenheit aus Saisonunterkünften und Dauerwohnraum, die dann Orte außerhalb der Touristensaison zu traurigen Geistestädten macht, in denen nur noch die Alten leben, den hat man auch auf Inseln in der Nordsee oder im Atlantik.