Elternforum Aktuell

die neue Verbotspartei

die neue Verbotspartei

DecafLofat

Beitrag melden

Wollen einen Feiertag abschaffen (Connemann) Wollen "Schnitzel", "Burger" für veggieprodukte auf europäischer Ebene verbieten lassen, um die Verbraucher zu schützen (klar, wer kennt es nicht? Früh die ScheuerMILCH in den Kaffee kippen...) Wollen das Rentenalter abhängig machen von der Lebenserwartung und und und ... Ich könnte weitermachen, habe jetzt nur Schlagwörter der letzten Tage aufgegriffen.  It takes one to know one... denn lustigerweise hat die CDU CSU immer am lautesten geschrieen, wenn sie auf die Grünen gezeigt haben mit dem Vorwurf der "Verbotspartei". Der Arbeit der Regierung tut dieses ganze aktuelle Nebengeplänkel keinen Gefallen . 


Mehtab

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Die derzeitige Regierung gefällt mir auch nicht, aber die "Veggi-Sache" ist eine europäische Angelegenheit und hat nur indirekt mit der deutschen Regierung zu tun.  Die Rentengeschichte wurde damals von Bundeskanzler Willi Brandt verbockt, und die jetzige Regierung muss es auslöffeln. Wo soll denn das Geld für die zukünftigen Renten herkommen? Mir gefällt es gar nicht, wenn das Problem weiter und weiter verschoben wird, bis es dann kracht. Da können wir drauf warten. Das ist überhaupt kein Nebengeplänkel, sondern ein ernsthaftes Problem, das den Staatshaushalt bedroht. Wir können nicht immer mehr Steuergelder in die Rentenkasse pumpen, bis der Staatshaushalt ganz manövrierunfähig ist, weil alle Einnahmen in die sozialen Leistungen, zu denen die Renten auch gehören, oder in die Subventionen gehen. Sollen wir dafür ein weiteres "Sondervermögen" eröffnen? Was hast du denn für einen Lösungsvorschlag?


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mehtab

"aber die "Veggi-Sache" ist eine europäische Angelegenheit und hat nur indirekt mit der deutschen Regierung zu tun." Ja, den Antrag hat die Französin Céline Imart eingebracht, aber es ist schon klar, dass dahinter die Interessen der EU-Fleischwirtschaft stehen. Wie so oft betreiben die Konservativen und Rechtsradikalen im EU-Parlament Symptomenbekämpfung und behaupten, die Veggie-Produkte würden missbräuchlich vom "guten Namen" von Fleischprodukten profitieren, statt sich damit auseinanderzusetzen, weshalb Fleisch- und Wurstwaren umgekehrt so ein großes Image-Problem haben und es deshalb zu massiven Umsatzrückgängen kommt. Die Nebelkerze von der "Verbrauchertäuschung" ist ja wohl ein schlechter Scherz, dass es sich um vegetarische oder vegane Produkte handelt, ist selbst für Analphabeten anhand der Symbole auf der Verpackung leicht zu erkennen. Und das mit den Nährwerten ist auch Quatsch, denn die meisten Ersatzprodukte sind ballaststoffreicher und kalorienärmer, also gesünder als Fleisch und Wurst, und umwelt- und klimafreundlicher sind sie sowieso. Mit Alois Rainer brauchen wir uns trotzdem keinen Illusionen hinzugeben, dass das Bezeichnungsverbot nicht auch in Deutschland kommen wird, und das wird für die Hersteller von Ersatzprodukten und Handelsketten wie Aldi, Lidl, Edeka und Kaufland richtig aufwändig und teuer: Die müssen ja neue, marketingtaugliche Ersatznamen finden, alte Verpackungen und Werbekampagnen einstampfen und neue produzieren. Hoffentlich geht dann nicht die Backwarenindustrie oder der Verband der Reinigungsmittelhersteller auf die Barrikaden, wenn es demnächst "Veggie-Fladen" oder "Veggie-Lappen" zu  kaufen gibt. "Wo soll denn das Geld für die zukünftigen Renten herkommen? (...) Was hast du denn für einen Lösungsvorschlag?" Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich gegen ein späteres Renteneintrittsalter für manche Arbeitnehmer (natürlich nicht für Handwerker, Pflegepersonal oder andere körperlich arbeitende Branchen) nichts einzuwenden hätte, aber wir brauchen ja eigentlich eher eine grundlegende Reform. Die einzige praktikable Lösung wäre es, einen großen Teil der Rente eben nicht als Umlage aus aktuellen Sozialabgaben und Steuern zu finanzieren, sondern einen Kapitalfonds zu schaffen, der Zinsen erwirtschaftet. Um dafür einen Grundstock zu legen, hätte ich verschiedene Vorschläge: - die Reduzierung oder Streichung von teuren Steuergeschenken wie dem Dienstwagenprivileg, Fördergeldern für die (endgültig obsolte) Atomenergie oder Subventionen für die Luftfahrt (Dienstwagenprivileg 13,7 Mrd. jährlich, aAtomenergieförderung 1955 - 2020: 249 Mrd., rd. 12. Mrd. jährlich für den Luftverkehr)  - die Einführung einer gerechten Erbschaftssteuer, die auch vermeintliche "Betriebsvermögen" bei Großerbschaften berücksichtigt - die Wiedereinführung der Vermögenssteuer für Hochvermögende (Einnahmemöglichkeiten von 73 Mrd. jährlich) - die konsequente Strafverfolgung bei Steuerflucht und Steuerhinterziehung (mögliche Ersparnis: 100 Mrd. jährlich) - die kritische Prüfung der Höhe der Finanzierung von parteinahen Stiftungen, die fast ausschließlich aus öffentlichen, also Steuermitteln, stammt (aktuell rund 600 Mio. jährlich); eigentlich ist die Steuerfinanzierung von Parteien durch ein Urteil des BVerfG gedeckelt, sie darf nicht höher sein als die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. - Vor allem mit den erstgenannten Vorschlägen würde man z. B. erheblich mehr Geld einsparen als mit einer Streichung des Bürgergelds für Totalverweigerer, das würde nämlich jährlich nur 107,52 Mio. Euro einbringen (16.000 x 560 € x 12).


Caot

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

"Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich gegen ein späteres Renteneintrittsalter für manche Arbeitnehmer...." Ich bezweifle, dass die von Dir nicht genannten Gruppen im Alter von um die 70 noch sinnvoll im Büro mitarbeiten können. Ich sitze ja jetzt schon und rödle bei jedem neuen Softwareprogramm. Und nach einer 4-Stunden Fortbildung (davon hab ich jährlich 2) bin ich fix und fertig. Dabei muss ich bis zum Rentenentritt mit 67 noch zweistellig an Jahren arbeiten. Ich finde es tatsächlich anmaßend von der Politik, zu bestimmen, dass ich mit 70 noch wie 25 zu sein habe.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Alles klar, die Mehrheit des EU Parlaments steht also "im Interesse der Fleischwirtschaft". Deswegen sind sicher auch Anbieter wie Swing Kitchen insolvent, Mc Donalds bietet nur mehr Patties auf Gemüsebasis an, Vegane Burger King Filialen mittlerweile geschlossen. Und die Bezeichnungen Fleisch, Wurst, Burger für Produkte ohne Fleisch sind nun einmal grob irreführend. DAHER die Entscheidung der Abgeordneten.   https://www.focus.de/finanzen/news/burger-kette-insolvent-filialen-in-deutschland-geschlossen_3c4256b0-9a13-4a66-ae3a-cb0d3afe5285.html


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Caot

Es stimmt natürlich, dass auch geistige Fitness und Flexibilität und Schnelligkiet beim Lernen verloren gehen. Andererseits geht auch Erfahrungswissen und Routine verloren, wenn ältere Arbeitnehmer ausscheiden, und so manche Neuerfindung des Rads könnte man evtl. auch vermeiden. Und wie gesagt, ich fände eine grundlegende Reform sowieso sinnvoller und auch nachhaltiger. Ganz zu schweigen davon, dass man in Deutschland auch endlich mal darüber nachdenken könnte, diese massive Benachteiligung von Rentnern gegenüber Pensionären zumindest zu minimieren, wenn nicht gar ganz abzuschaffen.


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Nun ja, die Mehrheit im EU-Parlament hat die EVP-Fraktion, und mit ihr dafür gestimmt haben die Fraktionen der Rechtspopulisten bis Rechtsextremen in der EU. Dass die eher die Interessen der Fleischwirtschaft (allen voran der intensiv lobbyierenden Bauernverbände) vertreten als die von pflanzenbasierter Ernährung und Klimaschutz, liegt doch auf der Hand. Kann schon sein, dass einzelne vegane Imbiss- oder Fastfood-Lokale oder -Ketten Insolvenzen zu verzeichnen haben, Beyond Meat kämpft scheinbar auch ums Überleben. Trotzdem verzeichnen die Fleisch- und Wursthersteller seit Jahren EU-weit heftige Umsatz- und Produktionsrückgänge, weil sich das Ernährungsverhalten vor allem jüngerer Menschen ändert. Hersteller wie Rügenwalder oder Gutfried produzieren vegetarische und vegane Ersatzprodukte ja auch nicht aus purer Philanthropie, sondern weil sich damit viel Geld verdienen lässt. Und der Marktanteil für Ersatzprodukte würde sich wahrscheinlich noch mal drastisch erhöhen, wenn die Umsatzsteuer sie als Nahrungsmittel anerkennen und (hierzulande) nur mit 7 statt 19% besteuern würde. Auch so wird natürlich die konventionelle Landwirtschaft und Fleischwirtschaft indirekt subventioniert.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Was an missbräuchlicher Bezeichnung Klimaschutz sein soll, erklär doch einmal bitte. Es geht um Konsumentenschutz, und da gibt es seit Jahren Handlungsbedarf: Veganes Leder (Plastik) ist für Umwelt und Träger schädlich und keineswegs nachhaltig, veganer Käse (Analog Käse mit kaum Nährwert) galt vor wenigen Jahren noch als Betrug und nicht als Lebensmittel.


mariaT

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Da hast du aber irgendwie einiges an Entwicklung verpasst. Kork, oder Naturkautschuk ist nicht unbedingt Plastik. Veganen Käse kann man mit Nüssen, Knoblauch, Hafersahne und Hefeflocken nachbauen. Das ist sogar gesünder als echter Käse. Aber wehe man darf nicht mehr "Mohrenkopf" sagen, stimmts?    


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Von wegen Konsumentenschutz: Es findet doch gar keine (gesetzlich verbotene) Verbrauchertäuschung statt. Die angebliche Verwechsungsgefahr hört da auf, wo auf den Produkten verpflichtend "vegetarisch" oder "vegan" steht und die entsprechenden Symbole abgebildet sind. Durchsichtiger lässt sich eine Scheindebatte kaum führen. Außerdem werden die Ersatzprodukte in allen Supermärkten, die ich bisher aufgesucht habe, in getrennten Kühlregalen angeboten, was eine Verwechslung noch unwahrscheinlicher macht. Und wenn mit dem "Schutz der Landwirtschaft" argumentiert wird, stellt sich mir die Frage, ob Anbauer von Sojapflanzen und Lupinen jetzt keine Landwirte mehr sind, oder ob fleischproduzierende Betriebe doppelt zählen. Lustigerweise finden übrigens gerade Verbraucherschutzorganisationen wie foodwatch die Debatte problematisch. Es geht hier auch nicht um veganen Lifestyle generell, also kannst du dir das Ablenkungsmanöver mit dem veganen Leder und Käseersatz sparen. Vegane Ersatzprodukte sind tatsächlich mit großem Abstand klima- und umweltschonender als Fleisch und Wurst.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mariaT

Ja klar, alles Kork. Das ist vorrangig Plastik und hält wenn überhaupt 1 Saison. "Veganer Käse besteht hauptsächlich aus Wasser, pflanzlichen Ölen oder Fetten (z. B. Kokosöl) und Stärke (z. B. Kartoffelstärke). Weitere Bestandteile können Nüsse (Mandeln, Cashews), Hülsenfrüchte (Kichererbsen), Reis oder Sojaprodukte sein." Was da gesünder für Knochen, Zähne sein soll erklär mal.    (Wie auch die Rügenwalder Teewurst zu 2,4 % aus Erbsenprotein besteht. Jede Erbse ist gesunder für Mensch und Umwelt.) Und der Rest deines Postings: Peinlich wenn man nicht einmal ansatzweise argumentieren kann.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Gut eine Scheindebatte, das EU Parlament von bäuerlichen Lobbyisten gekauft und selbstverständlich rechtsradikal. Das übliche Fazit hier also. foodwatch finanziert sich wie?


Silvia3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Wir reden hier immer vom mündigen Bürger. Eigentlich sollte selbst der letzte Depp wissen, dass vegane Wurst kein Fleisch enthält. Ich bin überzeugter EU-Fan, aber bei diesem Thema schießen sie wirklich übers Ziel hinaus. Es gibt sicherlich keinen einzigen Verbraucher in der EU, der annimmt, dass in veganen Nuggets Hähnchenfleisch ist. Und sollte es doch jemand tun, dann wird er feststellen, dass sie zwar anders aber nicht unbedingt schlecht schmecken. Die Entscheidung für oder gegen diese Produkte kann jeder Verbraucher selbst treffen. Ich finde es sogar hilfreich, wenn auf einer Packung vegane Nuggets oder Burger-Patties auf Pflanzenbasis steht, denn dann weiß ich ziemlich genau, was mich da erwartet bzw. was ich kaufen oder nicht kaufen muss/möchte.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Silvia3

Der mündige Bürger kann sich seine Ersatzprodukte durchaus auch unter anderer Bezeichnung kaufen. Und dass hier wieder eine demokratische Abstimmung nicht akzeptiert wird ist bezeichnend. 


mariaT

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Mit dir kann man nicht diskutieren, du bist zu emotional. 


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

"foodwatch finanziert sich wie?" Durch Spenden. Der Rest dieser "Zusammenfassung" spottet deiner Intelligenz. Ich schrieb von einem Sieg der EVP-Fraktion mit Unterstützung der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Fraktionen. Und selbstverständlich werden Entscheidungsträger der EU von mächtigen Bauernlobbyisten massiv beeinflusst, damit so unliebsame politische Auflagen wie weniger Pflanzenschutzmittel oder Verpflichtungen zu mehr Naturschutz gekippt oder verzögert werden. Gerade der deutsche Bauernverband, der hinter den Agrardiesel-Protesten Anfang letzten Jahres stand, tut sich da sehr lautstark hervor. Der vertritt auch nicht die Interessen der kleinen Betriebe und Erzeugerverbände, sondern die der Agrar- und Fleisch-Großindustrie.


Mehtab

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Erst wenn du mit über 67 arbeitest, kannst du verstehen, was du da forderst. Eine Ganztagsbeschäftigung von über 50 Jahren ist dermaßen anstrengend, und gerade über 60 wird alles noch einmal viel beschwerlicher. Dazu kommt, dass niemand Beschäftigte, die über 60 Jahre alt sind, haben will, und diese Menschen oft wie das fünfte Rad am Wagen behandelt werden. Das ist gar nicht zu vergleichen mit Selbständigen (z. B. Rechtsanwälte oder Ärzte), die dann noch ein paar Stunden in ihrer Kanzlei oder Praxis arbeiten. Wie soll denn noch ein zusätzlicher Kapitalfonds geschaffen werden, wenn die Renten schon bald nicht mehr ausbezahlt werden können. Der Kapitalfonds hätte vor 50 Jahren angespart werden sollen, als Bundeskanzler Brand die Idee mit dem Generationenvertrag hatte und die Reserven der Rentenversicherung auflöste. Die damals vorhandenen Reserven wären das Kapital für den Fonds gewesen, aber die wurden ja längst an die Rentner ausbezahlt. Das gleiche gilt für die Förderung der Atomenergie bis 2020. Das Geld ist ausgegeben und man kann jeden Euro nur ein Mal ausgeben. Damit kann man keinen Fonds für die Rentenversicherung mehr besparen. Die Atomenergie wird nicht mehr gefördert, somit kann man da auch nichts, aber auch gar nichts, mehr einsparen und der Rentenversicherung zuführen. Das sind lauter Vorschläge, die sich gut anhören, aber zu oberflächlich sind.  Ob das mit den Einnahmen annähernd so hinkommt, wie du es schreibst, steht in den Sternen. Vielleicht sind die wirklich Vermögenden schneller weg, als du sie besteuern kannst. Auch mit den Betriebsvermögen ist das nicht ganz so einfach. Auch da kann es sein, dass die Firmen dann sehr schnell im benachbarten Ausland sind.  Damit möchte ich nicht sagen, dass man nicht versuchen sollte die Milliardäre maßvoll zu besteuern. Millionäre kannst du getrost vergessen. Hier kostet ein Einfamilienhaus mittlerweile schon mehrere Millionen. Auch beim Bürgergeld sollte etwas eingespart werden. Ich denke, dass das mittlerweile nach der Kostenexplosion unumstritten ist. Wieso sollte man Totalverweigerern nicht das Bürgergeld wenigstens zum Teil streichen? Ich denke, wir müssen überall schauen, ob Einsparungen möglich sind, aber eine weitere Erhöhung des Rentenalters sollte Tabu sein, wenn ich schaue, in welchem gesundheitlichen Zustand viele Menschen über 60 Jahre sind, wenn sie dieses Alter überhaupt noch erleben. Jede weitere Erhöhung des Rentenalters wäre meiner Meinung nach eine reine Rentenkürzung. Ich verstehe auch nicht, was das Dienstwagenprivileg mit der Luftfahrtförderung zu tun hat.  ...  


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mehtab

"Erst wenn du mit über 67 arbeitest, kannst du verstehen, was du da forderst." Ich "fordere" das nicht. Es ist ein möglicher Denkansatz, weil klar ist, dass das Missverhältnis zwischen der Zahl der Sozialversicherungspflichtigen und der Zahl der Rentner in einem umlagefinanzierten System immer größer wird, je älter Rentner werden und je weniger Nachwuchs auf den Arbeitsmarkt kommt. Dass das für die meisten Arbeitnehmer weder erstrebenswert noch einfach ist, bestreite ich nicht. Wie mit älteren Arbeitnehmern umgegangen wird/wie sie wertgeschätzt werden, dürfte aber nicht nur branchen-, sondern auch firmenabhängig sehr unterschiedlich sein. Da ich seit 30 Jahren Freiberuflerin bin und sehr viele Leute kenne, die auch weit über 67 noch arbeiten (auch Vollzeit), räume ich aber gerne ein, dass ich da vielleicht einen anderen Blickwinkel habe als Arbeitnehmer. Die Geschichte mit der Auflösung der Reserven der Rentenversicherung durch Willy Brandt, von der du sprichst, verstehe ich nicht und kann ich auch nach Recherche nicht nachvollziehen. Meinst du die Auszahlung der eingezahlten Rentenbeiträge an Ehefrauen? Das müsste ungefähr in den 1970ern, also zu Regierungszeiten Brandts. Die "Idee mit dem Generationenvertrag" stammt von Adenauer, vorher war das Rentensystem ein Ansparmodell. Aus den Rücklagen der Rentenversicherung bedient sich übrigens scheinbar jede Bundesregierung seit Jahrzehnten, wie es in diesem Artikel heißt (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/beitragsfremde-leistungen-so-pluendert-der-staat-die-rentenversicherung-aus/29798474.html). Im Artikel ist die Rede von einer Summe von knapp 1 Billion Entnahmen von 1955 bis 2022. Die Förderung von Atomenergie ist übrigens noch nicht ausgelaufen, weil die auch Deutschland auf EU-Ebene weiterhin mitfinanziert, das ist Teil des Green Deals. Aber das sind natürlich nicht die riesigen Summen wie vorher. Trotzdem hat die neue Bundesregierung angekündigt, über 2 Milliarden in die Erforschung der Kernfusion stecken zu wollen, was wiederum komplett verschenkt wäre, da diese Technik seit Jahrzehnten erforscht wird und immer "in 20 Jahren marktreif" werden sollte. Das ist sie bis heute nicht, und das Thema wird sich selbst erledigen, sobald es genug erneuerbare Energie und Speichertechnik gibt. Zur Besteuerung von Erbschaften und großen Vermögen: Natürlich gibt es da viele (vor allem aus dem Wählerklientel der Union), die sich dagegen wehren und auch einige (auch Unionspolitiker), die immer mit dem Schreckgespenst der Abwanderung drohen. Es gibt allerdings erstens eine Wegzugbesteuerung, und zweitens werden in sehr vielen anderen Ländern, vor allem innerhalb der EU, ebenfalls Vermögenssteuern erhoben. Mit Hochvermögenden meine ich sicherlich keine Millionäre im  zweistelligen Bereich, sondern ab 100 Millionen Vermögen. Die Zahl der Milliardäre in Deutschland wurde für Anfang des Jahres auf zwischen 130 (Oxfam) und 249 (Manager Magazin) geschätzt. Da wäre mit Steuern also einiges zu holen. Soweit ich weiß, sind bei den aktuellen Forderungen 2 Prozent und großzügige Fristenlösungen im Gespräch, also nichts Unzumutbares. Was das Bürgergeld angeht: Die Rechnung, die ich oben aufgestellt hatte, bezog sich auf die angekündigte komplette Streichung des monatlichen Bürgergelds für sogenannte "Totalverweigerer", das spart aber tatsächlich  sehr wenig ein (besagte 107,52 Mio. im Jahr). Hinzu kommt ja noch die beschlossene Nullrunde und die Verschärfung der Sanktionen, und ich bin nach wie vor gespannt, was das Verfassungsgericht dazu sagt. Das Bürgergeld ist ja nach dem absoluten Existenzminimum berechnet. Aber noch mal zurück zu dem Kapitalfonds: Mag sein, dass der Zeitpunkt jetzt bereits zu spät ist und das auf keinen Fall ausreicht, aber was schlägst du denn vor, um den drohenden Ausfall von Rentenzahlungen zu verhindern? Dazu hast du noch gar nichts geschrieben.


kevome*

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mehtab

Ich finde es als bals 65 jährige ziemlich erschreckend, wie hier im Beitrag von Mehtab und Caot den älteren Menschen Leistungsfähigkeit abgesprochen wird.  Gerade bei Bürotätigkeiten, die ich auch ausübe, sehe ich so gar kein Problem ganztags bis 67 oder länger zu arbeiten. Ich glaube da steckt ein falsches Mindset dahinter, wenn Arbeit ab 50 oder 60 als anstrengend empfunden wird. Wenn man die Arbeit mit Freude macht und nicht nur auf den Ruhestand schielt, sowie an den technischen Veränderungen dran bleibt und sie nicht verteufelt, dann ist es problemlos möglich. Die oft beschriebene Diskriminierung älterer Personen am Arbeitsmarkt konnte ich auch noch nie beobachten. Das mag vielleicht bei Neueinstellungen gelten aber über 50 dürfte die Mehrheit der Menschen doch ihren Platz im Berufsleben gefunden haben und nicht mehr Jobhopping betreiben.


mariaT

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Silvia3

Vermutlich können einige nicht wissen, dass die Bezeichnung vegan bedeutet, dass kein Fleisch enthalten  ist.  Ob eine Kackwurst nun auch umbenannt werden muss, damit zb Lauch sie nicht versehentlich verspeist?


bea+Michelle

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Es gibt ja auch nichts wichtigeres auf der Welt, als sich über so einen Mist sich gedanken zu machen *ironieoff*


Caot

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Die Fraktion der EVP hat den Vorschlag ins EU-Patament gebracht. Das ist Demokratie. Kann man sich aufregen, weil unnötig, oder eben nicht.    Ich persönlich finde aber immer dieses "Ich" gegen "Du" in Form von politischer  Diskreditierung unnötig. Es dient nicht dem sachlichen Diskurs. Es ist wie dem Kind zu sagen "Hab ich es Dir nicht gesagt?" Verständlich das Bedürfnis zu haben, aber absolut ungeeignet um Einsicht zu erlangen. Jede Partei verzapft Sinnloses und Unnötiges.   


Mijou

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Und zum Thema Feiertage: Ich find's richtig, kirchliche Feiertage abzuschaffen, wenn sie niemandem mehr etwas bedeuten. Alle wollen ihre kirchlichen Feiertage, aber keiner will da wirklich beten oder in die Kirche gehen. Die meisten Menschen wissen nicht mal, was die Feiertage überhaupt für eine Bedeutung haben oder worum's da geht. Diese Tage waren nach christlicher Tradition als Tage der Einkehr gedacht, man wollte den Menschen Gelegenheit geben, an Gottesdiensten teilzunehmen usw. Das hat sich ja für die meisten Menschen erledigt. Zudem schaden Feiertage der Wirtschaft und bringen Deutschland Nachteile im Wettbewerb, weil andere Länder sie nicht haben. Ich mag auch gern freie Tage, aber ich bin so ehrlich, mich nicht aufzuregen, wenn davon welche wegfallen. Sind wir doch selbst schuld mit Kirchenaustritten und Co. Man kann nicht alles haben.  


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Die Scheuermilch gibt halt auch nicht vor tatsächlich eine Milch zu sein, das vegane "Schnitzel" sehr wohl (nämlich Fleisch zu sein). Und ein Imitat, womöglich minderwertig aus Sojaschrot mit Geschmacksverstärkern, hat sich eben nicht als etwas auszugeben, was es nicht ist. Und qualitativ hochwertige Produkte z Bsp Kräuterseitlinge als ALTERNATIVE zu Fleisch, werden auch als Bratlinge gekauft, die müssen sich nicht fälschlich als "Fleisch" ausgeben. Unterschied klar?


Benedikte

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Scheuermilch steht auch in einem ganz anderen Regal , bei Reinigungsmitteln, und hat so Totenköpfe zur Warnung aufgedruckt. Veggiesättigungsfutter hingegen steht oft in unmittelbarer Nähe der Fleischprodukte. Ohne Totenkopf. Was mich per se wundert: wenn man sich doch so total absetzen will von Fleisch und Wurstprodukten- warum benennt man sein Produkt so, formt es so? Warum benennt man es nicht klar als fleischlose Alternative- Gemüsebratling oder so?


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Benedikte

Einige Veganer machen das wegen des Tierleids und nicht, weil ihnen Fleisch und Wurst nicht schmeckt. Genau auf diesen Markt sind die Ersatzprodukte ausgerichtet. Wenn ich sehr gerne Leberwurst esse, es aber wegen des Tierleids nicht tun möchte, dann kaufe ich mir eben ein pflanzliches Produkt, was den Geschmack imitiert. Dann sollte aber auch drauf stehen dürfen, was es imitiert. 


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Na eben doch - der Markt für Ersatzprodukte ist ja auf Veganer ausgerichtet, die Fleisch grundsätzlich mögen, aber aufgrund des Tierwohls darauf verzichten. Wie soll denn so jemand, der gerne Schnitzel isst, das passende pflanzliche Imitat finden, wenn nicht Schnitzel drauf stehen darf? Ich will dann ja eben nicht den Geschmack von Gemüse-Bratling. ("Ich" allgemein gesprochen, mich ekelt konventionelle Tierhaltung und ich finde das entsprechende Fleisch auch nicht hochwertig und schon gar nicht "fertige" Schnitzel aus dem Supermarkt und ich brauche auch kein Ersatzprodukt, das das imitiert.)    


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Natürlich indem Pflanzliche Alternative zu "Steak", "Schnitzel", "Hamburger" und "Wurst" drauf steht. Bitte Ihr tut so als ob es Produktverbote geben würde,  "Die Bezeichnung für vegane Schnitzel-Imitate ist aktuell umstritten, da das Europäische Parlament kürzlich für ein Verbot von Bezeichnungen wie "Soja-Schnitzel" gestimmt hat, um Verbraucher nicht zu täuschen. Künftig sollen solche Produkte nur noch mit spezifischen Bezeichnungen wie "pflanzliche Alternative" oder einem Hinweis auf das Hauptzutaten wie "Soja- oder Tofu-Schnitzel" gekennzeichnet werden, um die Unterscheidung zu tierischen Produkten zu erleichtern." KI 


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Was heißt denn "ihr"? Mir sagt das Produkt "Veganes Mühlen-Schnitzel auf Sojabasis als Verbraucher mehr als Tofu-Schnitzel... Wenn ich das kaufe, will ich etwas, was Fleisch imitiert und eben keinen panierten Tofu. Mit pflanzliche Alternative zu Schnitzel wäre ich fein, aber das steht ja im Prinzip schon drauf...


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Nein das steht hervorgehoben selbstverständlich nicht so drauf und die Entscheidung des EU Parlaments ist da eindeutig. Und das Parlament ist eben der gewählte Entscheidungsträger und nicht eine dubios finanzierte NGO. (Offensichtlich gibt es eben sehr wohl irrtümliche Käufe aus Unachtsamkeit, sonst gäbe es den ganzen Radau gar nicht).


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Das steht genau so auf der Verpackung vorne drauf und nicht irgendwo versteckt im Kleingedruckten. Ich glaube nicht an viele Fehlkäufe und man kann auch meiner Meinung nach ein abgepacktes fertiges Schnitzel nicht ernsthaft als hochwertig verteidigen, so dass hier ein Betrug am Verbraucher vorläge. Warum du eine NGO hier erwähnst, weiß ich nicht. Die Firmen werden sich den Vorgaben anpassen und gut ist, ich darf das trotzdem als Überregulierung empfinden. Parallel dazu könnte man aber mal auf einer Schnitzelverpackung ein Bild verpflichtend machen, wie das Tier gehalten wurde...     


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Es gab (siehe etwas weiter oben) nur vor etwas über einem Jahr eine komplett anderslautende Entscheidung des EuGH. Ich hoffe, der ist über deine privaten Dubiositätskriterien erhaben. Oder ging es am Ende doch gar nicht um "Verbraucherschutz", sondern nur mal wieder um reflexhafte Verteidigung gegen alles, wo deine rechtskonservative Haltung "Alaaaarm" schreit?


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Sie bezieht sich auf foodwatch, ich hatte die oben erwähnt, weil sie Kritik an dem Antrag der EVP geübt haben. Foodwatch ist spendenfinanziert, das "dubios" verwendet Lauch bewusst in Zusammenhang mit NGO, um die Organisation zu diskreditieren - typischer Rechtspopulisten-Move, Bürgerbewegungen und NGOs sind eben ein rotgrünwokes Tuch, dagegen muss reflexhaft ausgeteilt werden. Foodwatch sind aber sonst beim Thema Verbrauchertäuschung durch irreführende Lebensmittelkennzeichnung ziemlich hinterher und haben schon einige Prozesse gewonnen.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Na bitte gewonnen Du hast eine EuGH Entscheidung gefunden. Teil das schnell dem bösen, weil rechtskonservativen Parlament mit.


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Du darfst gerne mal auf den Seiten der einschlägigen großen Hersteller wie Rügenwalder, The Vegetarian Butcher, Garden Gourmet oder Greenforce eine Produktverpackung suchen gehen, auf der nicht eindeutig draufsteht, dass es sich um eine pflanzliche, vegetarische oder vegane Produktvariante handelt und auf der kein zusätzliches Bild-Label abgedruckt ist, um einen Beleg für deine Aussage zu finden. Ich denke nicht, dass du da fündig wirst. Kleine Suchhilfe: https://www.ruegenwalder.de/de https://www.thevegetarianbutcher.de/products.html https://www.gardengourmet.de/ https://www.greenforce.com/


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Genau: ein Parlament ist gewählt eine NGO nicht. Die hat deswegen nichts zu entscheiden, das nennt sich Demokratie.  


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Danke, aber ich will nicht mit fremden Federn schmücken, das hat jemand anders gefunden (hatte ich verlinkt). Ich hätte vor allem gern, dass sich das EU-Parlament mit Themen befasst, die konkrete Verbesserungen für die EU-Bürger bringen, statt sinnlos ihre Zeit mit Anträgen zu verplempern, die von Lobbyisten der industriellen Landwirtschaft wie Frau Imart eingebracht werden.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Was konkret verstehst eigentlich nicht? "Fleisch", "Burger", "Wurst" wird nicht mehr gross drauf stehen, statt dessen ALTERNATIVE. Das ist die Entscheidung, akzeptiere die oder nicht.


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Und die Verpackung dann blau? 


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Fast so witzig wie das Pendant zum Schwedenbombenvorwurf oben.  "Blau" wer eine Abstimmung auch nur nachvollziehen kann. 


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Achso, ich hatte den Strang nur überflogen... Naja, die Hersteller werden sich bezüglich des Namens was einfallen lassen, aber die Debatte ist schon denkbar albern. Komisch, sonst ist man ja eher gegen die "Bevormundung" von der EU. 


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Wieso meinst Du eigentlich das wäre sinnlos: Rügenwalder selbst befürcht einen hohen Verlust, offenkundig weil dann Verwechslungen eher nicht mehr passieren. Warum sollten durch ein anderes Produktdesign Neukäufer abspringen? "Nach Einschätzung des Unternehmens könnten durch eine entsprechende EU-Regelung auch zweistellige Millionenbeträge im Jahr verloren gehen, weil bis zu 20 Prozent der Neukäufer abspringen könnten."


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

"Das ist die Entscheidung, akzeptiere die oder nicht." Das ist jetzt erst mal nur ein Mehrheitsbeschluss des Parlements. Jetzt geht das Ganze noch in die Verhandlung mit den Mitgliedsstaaten, bis es ggfs. endgültig spruchreif wird, kostet also noch mehr kostbare (und wesentlich sinnvoller zu verwendende) Zeit. Verstehen tue ich es schon, sinnvoll finden muss ich es deshalb ja nicht. Mich überzeugen weder die vermeintliche Intention der Antragstellerin noch deine Argumente, sorry. Für mich ist das ein ideologischer Popanz und kostet unnötig Zeit, Geld (nicht nur den Steuerzahler, sondern auch die betroffenen Firmen) und Energie. Wegen letzterem gehe ich jetzt auch in mein wohlverdientes Wochenende.


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Darauf antworte ich jetzt doch noch: Dass Rügenwalder quasi bewusst Absatz mit Verwechslungen generiert, ist eine ziemlich dreiste Unterstellung, findest du nicht? Aber es ist nun mal das Geschäftsmodell von Rügenwalder & Co., dem Verbraucher tierleidfreie Ersatzprodukte anzubieten, mit denen er möglichst wenig Abstriche bei Geschmack, Konsistenz und Aussehen machen muss. Deshalb heißen die Produkte auch wie ihre tierischen Vorbilder, damit man sie leicht zuordnen kann. Wenn die Firmen das jetzt nicht mehr dürfen, bricht damit eine tragende Säule des Werbekonzepts weg. Und zwar nicht, weil da eine Verwechslungsgefahr gegeben wäre, sondern weil man dem Verbraucher ein Orientierungsmerkmal wegnimmt. Falls es wie du behauptest, "Alternative zum Schnitzel" heißen muss, fallen zumindest hohe Kosten für das Einstampfen von Verpackungsmaterial, Prospekten, Werbekampagnen, Websiten etc. pp an. Falls auch "Alternative zum Schnitzel" nicht sein darf, weil dann immer noch "Schnitzel" auf der Verpackung steht, was man genauso gut übersehen kann wie "vegan", "vegetarisch" oder das Label -, dann erkennt der Verbraucher nicht mehr, welches Produkt da imitiert werden soll. Jetzt klar, was das Problem ist? Natürlich findet Rügenwalder das geschäftsschädigend.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Was sollen sie denn nicht mehr dürfen? Die Bezeichnung muss spezifiziert werden damit eben klar ist, dass es sich um ein Ersatzprodukt handelt, das ist alles. In dem Strang haben durchaus Userinnen geschrieben, dass Fehlkäufe getätigt wurden, das ist eben keine Unterstellung und der Markt ist nun einmal klein. 


mariaT

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Und die Fehlkäufe sind gefährlich weil der Fleischesser , der verpacktes Billigfleisch kaufen wollte, nun ein Produkt auf Pfalnzenbasis auf dem Teller hat? Meine Nichte hat mal versehentlich eine Bierdose geöffnet und wollte sie trinken, weil die im ersten Augenschein aussah wie eine Coca Cola-Dose, das wäre tatsächlich dramatisch gewesen. Aber, verarbeitetes Billigfleisch vs verarbeitetes pflanzliches  Ersatzprodukt ist weshalb gefährlich? An der Gesundheit kann es ja nicht liegen.  


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Es steht bereits jetzt schon drauf, welches Produkt imitiert werden soll, damit der Kunde weiß, was er da kauft. Was ist bitte bei "vegane Mühlen-Schnitzel auf Soja-Basis" missverständlich? Daneben noch das Symbol "vegan"? Es kann eben nicht Bratling draufstehen, denn der Käufer will ja ausdrücklich etwas "Schnitzelartiges" vom Geschmack und von der Konsistenz. Und Fehlkäufe - ja, die 89jährige und der 16jährige. Wenn das der Maßstab für Lebensmittelbezeichnungen ist, wird es sehr schwer. Meine Mutter kann zum Beispiel kein Englisch, "Nuggets" und "Burger" sind also irreführend, warum steht da nicht Hähnchenteile oder Frikadelle zwischen Brötchen? Disclaimer: meine Mutter weiß, was das ist und auch, dass es sich nicht um Fleisch handelt, wenn "vegan" drauf steht. 


mariaT

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Und Söder propagiert derweil wie gesund Fleisch und Wurst ist. Er selbst tendiert aber gleichzeitig, dank Ozempic, Richtung Idealgewicht. Alkohol ist seit gestern plötzlich auch wieder gesund.  Da freut sich das Lobbyistenherz :)


Zwergenalarm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Also die Veggiedebatte ist mir völlig wurscht, will sagen "Bratling". Vom einen esse ich nicht besonders viel, vom anderen gar nichts. Wer sich ein paar Mal den Sebastian Lege angeschaut hat, lässt tunlichst die Finger von vorgefertigten Produkten, und das sind wohl die allermeisten Veggie Ersatzprodukte. Mag sein, dass die Dinger den besseren CO2 Abdruck haben, gesünder können die nicht sein. Dann doch lieber ehrlich das Gemüse selbst verarbeiten. Ein wenig erinnert mich die Debatte an die seinerzeitige vereinheitlichte Gurkenkrümmung. Als hätten wir keine anderen Probleme.


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Sebastian Lege stellt logischerweise allen hochverarbeiteten Lebensmitteln ein vernichtendes Zeugnis aus, und ich hoffe, die meisten Mütter wissen, dass solche Lebensmittel ungesund und lebensverkürzend sind. Dazu gehört aber neben veganen und vegetarischen Fleisch- und Wurstalternativen sehr viel Fertig- und Halbfertignahrung, die uns die Lebensmittelindustrie so vorsetzt, auch "normale" Wurst. Die im übrigen auch zu viel Trinkwasser, Separatorenfleisch, Fett, Verdickungsmittel, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker enthält. Methylcellulose und die diversen Pflanzenproteine allein machen Ersatzprodukte noch nicht ungesund.


Zwergenalarm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Ja klar betrifft das alle hoch verarbeiteten Lebensmittel. Aber Fertigpizza und Co gaukeln  wenigstens nicht den Anspruch auf "gesund" vor. Der Aufdruck Veggie schon irgendwie. Abgesehen davon mag ich den Lege sehr. So viele Fertigprodukte sind so easy selbst zu machen. Mein aktueller Favorit ist Pesto. Mir war z.B. nicht bewusst, dass im Barilla Pesto 75% Petersilie drin ist. Und der verwendete Parmesan ist auch gestreckt. Und Barilla ist jetzt ja nicht irgendein Noname Produkt. Alle Zutaten mit dem Stabmixer durchgemixt, und es ist auch schon fertig.  Auch diese ganzen Saucenbasis Palette. Ich finde halt, dass man sich als Konsument bewusst machen sollte, dass vorgefertigt nicht mehr selbst gekocht ist und immer irgendwelche Zusätze enthält (enthalten muss). Ich finde aber auch, dass das in der Eigenverantwortung liegen sollte. Von daher sollen sie draufschreiben, was sie wollen. Das ändert am Inhalt wenig. Und im Falle "Veggiesteak" lebe ich halt nicht zwingend gesünder, sondern ich unterstütze trotzdem die Lebensmittelindustrie.     


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Na ja, die meisten Veganer (zumindest die, die ich kenne) setzen sich schon intensiv mit Ernährung auseinander, allein schon aus dem Grund, weil man als Veganer einige Nährstoffe substituieren und auf die Eiweißzufuhr achten muss. Wer als Verbraucher bei einer in Plastik verschweißten Wurst- oder Fleischzubereitung aus dem Kühlregal denkt, er kaufe da ein Lebensmittel, das  genauso hochwertig ist wie selbst aus frischen Zutaten zubereitet, der hat noch mal ein anderes Problem als die veremeintliche Verbrauchertäuschung durch den Zusatz "Veggie". Wobei wie gesagt die meisten Ersatzprodukte sind ballaststoffreicher und kalorienärmer sind als die Fleischvariante und unter dem Aspekt schon "gesünder".


Zwergenalarm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Mit meinen Veggiefreunden ist Ernährung kaum ein Gesprächsthema, wie auch bei den klassischen Ernährungstypen. Jeder, wie er mag und gut ist.  Aber sind die typischen Veggieprodukte nicht sowieso schon 5x in Plastik verpackt? Ich rede jetzt vom klassischen Supermarkt und nicht dem exklusiven Bioladen. Insofern reduziert sich der CO2 Abdruck schon wieder. In meiner Wahrnehmung suggeriert "Veggie" den gesünderen Lifestyle für den hippen Mitdreißiger von heute und das ist eben nicht unbedingt wahrer. Da nehme ich lieber alle paar Wochen das ehrliche Steak von der Fleischtheke im noch ehrlicheren Butterschmalz und bin mir dementsprechend auch bewusst, was ich mir da in die Venen werfe. Also m.E. ist die Bezeichnung "Veggie" auf der Plastikverpackung vermutlich das größere Problem als der Zusatz "Burger", wenn man da schon unbedingt ein Fass aufmachen will. Aber um zum Ausgangsthema zurückzukommen. Ja, ich halte es auch für eine Nebelgranate aus Brüssel und ist vermutlich der Beschäftigungstherapie für ein paar gelangweilte Abgeordnete entsprungen.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Ja ganz genau:  x Fach in Plastik. Während der Bio Laden selbstverständlich auch hochwertiges Fleisch, vorzugsweise an der eigenen Bedienungstheke hat. Und jeder kauft halt was er mag. Nur eben jetzt (wenn das Ganze überhaupt bei den jeweiligen Staaten durchgeht) nicht unter der korrekten Bezeichnung. 


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Da ich mir viele Videos mit Bezug zu Italien anschaue (zum Italienisch lernen), weiß ich mittlerweile, dass Barilla keine gute Marke ist. (Vielleicht ist das auch übertrieben, ich habe keine Italiener selbst gefragt.) Meine Mutter hatte auch eine entsprechende Sendung gesehen und meinte, die ganzen veganen Produkte (und entsprechend eine vegane Ernährung) seien ja so ungesund. Ich habe sie angeschaut und gefragt, was an Apfel, Möhre und Linsen jetzt genau ungesund wäre? Das Problem ist die hohe Verarbeitung, genau wie du schreibst. 


Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Nicht zum Thema "Verbotspartei" oder "Sprachverbote" allgemein, sondern zu der ganzen Wurstdiskussion: Gerade habe ich gelesen, dass der EuGH vor ziemlich genau einem Jahr (04.10.2024) schon mal ein Urteil zu dem Thema gefällt hat und zitiere mal: "Der EuGH hat in der Rechtssache C-438/23 entschieden, dass auch rein pflanzliche Lebensmittel die Bezeichnung von tierischen Erzeugnissen tragen dürfen, sofern für diese Produkte keine rechtlich vorgeschriebene Bezeichnung existiert. Ein generelles nationales Verbot, pflanzlichen Produkten Bezeichnungen wie „Wurst“, „Steak“ oder „Schnitzel“ zu verbieten, ist nicht zulässig. Dies gilt selbst dann, wenn die Produkte deutlich als „vegan“ oder „vegetarisch“ gekennzeichnet sind.Das Urteil stellt klar, dass ein pauschales Verbot bestimmter Begriffe ausschließlich für tierische Produkte gegen das Unionsrecht verstößt, sofern es keine spezifischen, unionsrechtlich vorgeschriebenen Bezeichnungen gibt. Die EU-Verordnung Nr. 1169/2011 über die Information der Verbraucher über Lebensmittel bietet ausreichenden Schutz gegen Irreführung. Wenn ein EU-Mitgliedstaat keine eigene rechtlich vorgeschriebene Bezeichnung eingeführt hat, darf der Hersteller von veganen oder vegetarischen Lebensmitteln nicht durch ein allgemeines Verbot daran gehindert werden, gebräuchliche Bezeichnungen wie „Wurst“ oder „Steak“ zu verwenden. Das Urteil betraf insbesondere ein französisches Dekret, das die Verwendung solcher Begriffe für pflanzliche Produkte untersagte. Der EuGH erklärte dieses pauschale Verbot [...] für nicht vereinbar mit dem EU-Recht. Zusätzlich entschied der EuGH am selben Tag in einem anderen Fall (Az. C-240/23) zur Verwendung des EU-Bio-Logos, dass Produkte, die neben Bio-Zutaten auch zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die Verwendung des EU-Bio-Logos nur dann untersagt bekommen dürfen, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Hier ging es um die Gleichbehandlung von EU-Produkten und Importen aus Drittstaaten.Dieses Urteil bedeutet eine klare Entscheidung für die Hersteller von pflanzlichen Alternativprodukten gegen nationale Verbote, die Bezeichnungen von Fleischprodukten allein tierischen Ursprungs vorbehalten wollen." (Katja Hausner, via Facebook) Ich bin gerade noch unentschlossen, ob ich mich darüber aufregen soll, dass hier ein offensichtlich längst "gegessenes" Thema noch mal neu aufgerollt wird und wieder Zeit und Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungsträgern kostet, oder ob ich erleichtert sein soll, dass die Entschlossenheit konservativer Politiker*innen, sich vor allem mit dem Rückgängigmachen relativ aktueller gesetzlicher Neuerungen zu beschäftigen, weil sie ihnen persönlich nicht in den Kram passen, kein rein deutsches Problem ist.  


Mucksilia

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Für ältere Menschen, die sich nicht mit Veggie auseinandergesetzt haben, besteht durchaus eine Verwechslungsgefahr. Meine Schwiegermutter (89) zB. tut sich da schwer. Auch mein Sohn (16 und es Lesens mächtig) hat schon mal vegane Leberwurst gekauft.  Er las "Leberwurst" und hat nicht auf die Symbole für vegan geachtet. Im Prinzip verstehe ich den Aufreger nicht.  Veganer möchten kein Fleisch essen - ok. Warum ist es einigen dann wichtig, dass das Ersatzprodukt den gleichen Namen trägt? Es ist etwas anderes und hat einen anderen Namen.  Ein Gesetz für die Fleisch-Lobby? Naja. Die verkaufen halt Fleisch und kein Ersatzprodukt.    


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Ein Teil der Veganer macht das ja rein aus Tierwohlgründen. Wer gerne Leberwurst isst, hätte dann eben gerne eine geschmacklich ähnliche pflanzliche Alternative. Wenn nicht "Leberwurst" drauf stehen darf, wie soll man dann wissen, welches Produkt es ersetzen soll?  Auch industriell gefertigte Leberwurst ist im Prinzip ein "Ersatzprodukt", wer schon mal hausgemachte echte Leberwurst gegessen hat, weiß das.      


Libell

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Das ist durchaus ein Argument. Da fallen mir gerade die veganen Nuggets ein, dich ich ab und zu tatsächlich mal gerne esse. Die dürfen dann wohl auch nicht mehr Nuggets heißen und ich suche im Kühlregal dann alles ab und orintiere mich an der Form des Packungsinhalts? Spannend.


Lauch1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Libell

Nein da wird eben nicht groß Nuggets drauf stehen(was derzeit der Fall ist & Produktfoto), sondern dass es eine Alternative/Ersatz dafür ist und woraus die besteht (in dem Fall aus dehydrierten Weizenproteinen).   

Bild zu

Nurmalsoeben

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lauch1

Warum man allerdings Nuggets als Bezeichnung verbieten sollte, erschließt sich mir gar nicht. Denn das ist bezieht sich ja ursprünglich auf einen Metallklumpen, nicht auf Fleisch.