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Sechs bis neun

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Geschrieben von Dezemberbaby2012 am 11.03.2024, 12:15 Uhr

Mangelnde Wutkontrolle/Selbstregulierung bei 8jährigem

Hallo Evene,

das was du beschreibst kenne ich genau so auch von meinem eigenen Sohn (das aggressive Verhalten, das Clown spielen, das Empathische, die Intelligenz, die Neugier, das Spielverhalten, die Selbstzweifel). Mein Sohn hat starkes ADHS.

Bitte lass dringend eine Diagnostik starten. Ansprechpartner hierfür sind der Kinderarzt (der weiterüberweist) oder ein Kinder- und Jugendpsychiater (KJP). Am besten wäre eine KJP-Ambulanz (oft Krankenhäusern angegliedert), weil man dort meist die Testung sehr professionell durchführt, was nicht für jeden niedergelassenen Einzel-KJP gilt. Die Wartezeit ist lang, deshalb mache möglichst sofort einen Termin aus.

Ihr reagiert schon gut auf seine Ausraster, aber er wird körperlich immer stärker werden und langfristig benötigt ihr dringend professionelle Unterstützung, vor allem dein Sohn.

Ich empfehle dir als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ bis zu einem KJP-Termin das Buch „Wackelpeter und Trotzkopf“ von Manfred Döpfner, wo du schonmal einige Tipps findest.

Zu deinem Mann: Leider reagieren die Väter häufig so wie dein Exemplar zu Hause. Aber wie einige hier ja schon schrieben: ein KJP kann deinem Sohn nicht mehr „einreden“ das etwas mit ihm nicht stimmt, denn das merkt dein Sohn ja inzwischen selber. Und offensichtlich leidet er sehr darunter. Mein Sohn stand irgendwann vor mir und sagte, dass er nicht mehr leben wolle wegen seinem Verhalten. Unbehandeltes ADHS (wenn es ADHS sein sollte) führt häufig zu Depressionen. Will dein Mann das? Es geht ja auch erstmal gar nicht um eine Therapie, sondern um eine Diagnostik. Und kein KJP der Welt redet einem Kind ein, dass etwas mit ihm nicht stimmt, im Gegenteil. Wir haben inzwischen eine Kinder-Reha gemacht, da wurde ein riesiger Wert darauf gelegt, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken (das nämlich bei den meisten am Boden lag, weil sie den ganzen Tag mit ihrem Verhalten anecken - und NICHT weil ihr Verhalten einen Namen wie „ADHS“ bekommt. Ich denke, es kann auch für deinen Sohn sehr befreiend sein, zu wissen, WARUM er etwas anders (nicht: „nicht richtig“) ist. ADHS hat übrigens auch positive Seiten, die du bei deinem Sohn sicher siehst wie z.B. Neugier, Kreativität, Beharrlichkeit, Begeisterungsfähigkeit etc. Aber die problematischen Seiten wie Impulsivität, fehlende Emotionskontrolle oder Aufmerksamkeitsprobleme muss man eben lernen zu kontrollieren.

Jetzt hab ich doch wieder viel mehr geschrieben als ich wollte
Ich wünsche euch viel Kraft und wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne.

Liebe Grüße
Dezemberbaby

 
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