Weihnachten

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Geschrieben von Dots am 04.01.2024, 9:54 Uhr

Klar war die nett ;)

Erst mal: Herzliches Beileid!

Ich will dir deine positive Grundstimmung nicht nehmen - die finde ich tatsächlich wichtig, und du hast ja auch Gründe, um nach vorne zu blicken, deine Kinder zum Beispiel -, aber bei mir kam die Trauer über den Tod meiner Eltern jeweils mit Verzögerung. Bei meiner Mutter, die überraschend starb, obwohl schwer krank, war ich einfach wie betäubt und völlig am Rotieren wegen der ganzen (auch finanziellen) Organisation, da habe ich mein übliches "Lach, wenn es nicht zum Heulen reicht"-Programm gefahren und mich sogar als einzige aus der Familie bei der Beerdigung hingestellt und eine Trauerrede gehalten (mit Worten umgehen kann ich ja). Dabei hat sicher auch eine Rolle gespielt, dass sie in Privatinsolvenz war und wir das meiste, was ihren Nachlass betraf, aus der Hand geben mussten. Wir durften ihre Wohnung nicht auflösen. Und meinen Alltag begleitet hatte sie schon länger nicht mehr. Trotzdem gibt es bis heute Momente, wo mir die Tränen kommen, wenn ich an sie denke - auch, weil ich oft denke, dass sie ein besseres Leben verdient hätte, obwohl sie mir meines oft schwer gemacht hat. Bei ihr gab es zum Glück keinen Partner, um den man sich nach ihrem Tod hätte kümmern müssen.

Bei meinem Vater, der langsam ging, weil er dement war und bei dem sich zum Schluss die Katastrophen einfach nur häuften (mehrere schwere Stürze, die immer wieder zur Einlieferung ins Krankenhaus mit Maximalversorgung führten, bis er irgendwann wirklich gar nichts mehr konnte), war der Abschied theoretisch einfacher, aber dafür brauchte meine Stiefmutter viel Unterstützung - unter anderem bei der Entscheidung, ihn dann endgültig gehen zu lassen. Das war einerseits die einzig richtige, andererseits aber auch emotional die schwerste Entscheidung meines Lebens. Das geht mir bis heute nach, und die Trauer um den Verlust kam danach auch erst Stück für Stück.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, deinen Vater gut zu begleiten und dich allen Gefühlen zu öffnen, die da kommen mögen, egal ob bei deinem Vater, dir selbst oder deinen Kindern.

 
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