"Liebes Team von extrakind, liebe Alexandra, wir haben bei Euch im Dezember den Geburtsvorbereitungskurs besucht und hatten das damals so verstanden, dass ihr emphehlt, die Babys insbesondere am Anfang zusammen in einem Bettchen schlafen zu lassen. Uns hat das auch absolut eingeleuchtet. Und wir wollen das so machen. Nun liege ich aber seit drei Tagen im Krankenhaus (ich bin inzwischen in der 33. Schwangerschaftswoche) und es sieht leider so aus, als würden sich unsere zwei demnächst auf den Weg zu uns machen. Jetzt sagte man mir gestern, dass die Kinder ziemlich sicher noch auf die Frühchenstation kommen wenn sie jetzt geboren werden und dann jeder sein eigenes Versorgungsbett bekommt. Was sagst du dazu? Ist das üblich? Darf ich da sagen dass ich das wichtig fände wenn sie zusammen liegen? Ich mache mir da große Sorgen zu und bedanke mich schon jetzt für deine Einschätzung. Liebe Grüße Thea und Marko" (zur Veröffentlichung eingereicht per Mail am 7. Januar)
von
Alexandra Jaeger & Team
am 09.01.2024
Antwort auf:
Trennung von Frühchen-Zwillingen auf der Kinderstation
Liebe Thea, lieber Marko, zunächst einmal möchte ich euch sagen: Ihr habt es schon ganz weit geschafft und könnt stolz sein auf jeden Tag, den ihr gemeinsam mit Euren Bauchzwergen hemeistert habt! 33. Woche! Das ist doch schon mal super! Und noch sind die Zwerge ja auch nicht da. Ich kann natürlich verstehen, dass ihr euch große Sorgen macht, wie Eure Minis ihren besonderen Start ins Leben meistern werden und was da auf Euch zukommt. Allerdings möchte ich Euch auch ermutigen, diesen Start - wann immer er sein wird - für Euch als Familie anzunehmen. Jede Klinik hat andere Standards, was die Versorgung von Frühchen, in Eurem Fall, von "späten Frühchen" angeht. Eines haben aber wohl alle Neonatologie-Stationen in Deutschland gemeinsam: Ein großes Herz für kleine Kämpfer UND ihre tapferen Eltern! Du darfst also auf jeden Fall alles fragen! Und solltest Deine Wünsche auch ansprechen. Ich bin mir sicher, dass auf Eure Gedanken und Fragen liebevoll und offen eingegangen wird. Wenn Eure Kinder zunächst in getrennten "Einheiten", so heißt das, liegen sollen, hat das ganz sicher medizinische Gründe. Dann ist das so. Und dann darfst Du Euren Kindern zutrauen, dass sie die Tage der Trennung gut überstehen und sie sich alsbald atmen, hören und spüren dürfen, wenn alles andere passt. Ansich weiß man aber seit einiger Zeit, dass Frühchen-Mehrlinge deutlich weniger Anpassungsschwierigkeiten (also Sättigungsabfälle, Atem-, Kreislauf- und Temperaturprobleme) haben, wenn sie nah zusammen sind, als wenn sie getrennt voneinander liegen. Mehrere kleine Studien lassen bereits den Verdacht zu, dass das sogenannte Co-Bedding "stabil geborenen Zwillingen und Drillingen einen Nutzen bringen kann", weil es die Umgebung simuliert, die sie vor der Geburt kennengelernt haben. In dieser vorgeburtlichen Umgebung unterstützen sich Zwillinge gegenseitig durch eine Reihe von Aktivitäten, die als „Koregulierung“ bezeichnet werden. Diese Aktivitäten sollen Forschungen zufolge Wachstum und Gehirnentwicklung fördern, wenn sie nach der Geburt fortgesetzt werden können. Das weiß ganz sicher (!) auch Euer Krankenhaus. Macht Euch da keine Sorgen und lasst das einfach mal auf Euch zukommen. Ich bin mir sicher, dass Ihr in den allerbesten Händen seid. Und, ganz wichtig: Noch sind Eure Mäuse ja auch nicht da! Jeder Tag, der jetzt noch hinzukommt, kann die gesamte Lage nochmal deutlich verändern. Alles alles Liebe! Eure Alexandra von extrakind
von
Alexandra Jaeger & Team
am 09.01.2024
