Frage: Ein sehr fordender Zwilling

Liebe Alexandra, meine zweieiigen Zwillingsmädchen (4,5 Monate) sind seit Geburt unterschiedlich wie Tag und Nacht. Eine kam mit vielen kleinen Anpassungsschwierigkeiten zur Welt und hatte auch starke Regulationsstörungen am Abend bis zur 12. Woche. Teilweise schrie sie bis halb 1. Wir hatten glücklicherweise sehr gute Unterstützung bis dahin von der Familie und beide Babys waren gut umsorgt und hatten die meiste Zeit eine 1:1 Betreuung. Obwohl sich die abendliche Unruhe bei Zwilling 1 gelegt hat, ist sie vom Temperament her sehr sehr fordernd. Zwilling 2 kann sich super selbstbeschäftigen. Ist viel ausgeglichener und ruhiger, motorisch auch weiter (klar - sie probiert den ganzen Tag auch alleine aus) ist aber auch diejenige, die meist zurückstecken muss, weil ihre Schwester sich manchmal nicht mal ohne ganz bitterliches Schreien ablegen lässt. Sie wird fast den ganzen Tag herumgetragen und das tut mir für 2 wahnsinnig leid, weil sie weniger Körperkontakt bekommt. Obwohl es sie - wie gesagt - nicht zu stören scheint. Was ich inzwischen mache ist, dass ich beide nicht mehr zur gleichen Zeit zum schlafen bringe - dann habe ich Exklusivzeit für Nr 2. Ich bin am Abend zwar platt, hab aber ein gutes Gewissen. Dann lese ich wieder sie sollen viel Zeit miteinander verbringen und wenn sie nicht synchron sind, verpassen sie sich ja viel. Ist das denn so ein großer Nachteil? Ist aus deiner Erfahrung abzusehen, ob es später Probleme geben wird, wenn ein Zwilling so fordernd ist/bleibt? Gibt es da Tipps, wie man beiden gerecht wird? Und noch eine Frage, im Moment lege ich die beiden zu den Tagesschläfchen in die Federwiege. Abends/Nachts schlafen sie in ihren Betten. Brauchen aber fürs abendliche feste Einschlafen (ich trage  eine dann die andere in den Schlaf) schon sehr lang. Sie wachen nach ca. 30 Min auf und wollen meist wieder weitergetragen werden. Kommt das von der Federwiege oder ist das normal? Ich kenne das noch von meinem Sohn. Das hat sich irgendwann eingespielt. Bei den Zwillingen ist das aber nochmal eibe größere Herausforderung, weil die sich gegenseitig wecken und ich sie dann nicht gleichzeitig tragen kann. Kann ich da noch etwas optimieren? vielen lieben Dank für eure Arbeit  ganz lieben Gruß  Muani

von Muani am 22.02.2024, 20:08



Antwort auf: Ein sehr fordender Zwilling

Liebe Muani, erst mal herzlichen Glückwunsch zu deinen Doppelwundern! Ein großes Geschenk - und eine große Herausforderung. Lass dir eines sagen: Mutterliebe, Zeit und Zuwendung ist keine Schwarzwälder-Kirschtorte bei der die Stücke kleiner werden, je mehr Gäste davon mitessen. Das Gefühl, nicht allen Kindern gleich gerecht zu werden kennen alle Mehrlingsmamas. Das belastet und ist in den allermeisten Fällen auch unbegründet. Ich bin mir sicher dass du all deinen Kindern genau die Liebe, Zeit und Zärtlichkeit gibst, die sie brauchen. Versuche es mal andersrum zu denken. Wenn du die beiden zu unterschiedlichen Zeiten hinlegst um exklusive Zeit mit dem ruhigeren Zwilling zu haben, so ist das nur so lange schön solange alle Beteiligten es schön finden. Vielleicht brauchen sich die zwei zum einschlafen? Vielleicht bist du sehr müde wenn du sie nacheinander und nicht gleichzeitig versorgst, fühlst dich aber "verpflichtet" das so zu machen, aus Angst dein eines Baby käme zu kurz (obwohl das vielleicht gar nicht der Fall ist!). Dann entsteht ein Dreier-Frustrations-Kreislauf der sehr zermürbend für euch alle sein kann. Wenn du magst, schau dir doch mal unseren Mitgliederbereich extrakindPlus an. Da ist jeden zweiten Dienstag (im Beitrag enthalten!) Zwillings-Schlafberatung und unsere Schlafberaterin kann dezidiert auf deine Fragen eingehen. Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig dass dir das Gefühl genommen wird, bei euch liefe etwas "falsch". Ich bin mir sicher dass du einen großartigen Job machst! Ganz liebe Grüße. Alexandra von extrakind 

von Alexandra Jaeger & Team am 02.03.2024