Sunce_94
Hallo Zusammen, mir hat das Forum schon oft einen guten input gegeben, vllt auch diesmal. Unser Probelm: unsere Tochter (13 Monate alt) macht Drama sobald sie bei Papa bleiben soll. Mein Mann war im 1. Babyjahr 3 Monate in Elternzeit (1 am Anfang, 2 jetzt im Sommer), ist viel im Home Office und am Wochenende immer für Ausflüge zu haben, auch untertags versucht er uns oft in Meetingpausen zu besuchen ... Aber egal wie viel Zeit und Aufmerksamkeit er gibt, es ändert leider nichts daran, dass unsere Tochter, wenn sie die Wahl hat immer zu mir kommt und nicht zu ihm geht. Sollte ich dann doch mal aufstehen um auf Klo oder unter die Dusche zu huschen geht das Drama los ... Für ihn ist es natürlich super frustrierend, er liebt sie und muss jeden Tag mit super viel Ablehnung klar kommen. Für mich ist es anstrengend, da man 24/7 verfügbar sein muss und immer die Maus an sich hat ... Und für unsere Maus ist's ja auch aufreibend, wenn sie immer einen Nebenzusammenbruch hat bis ich wieder da bin . Ablenken funktioniert nicht, tschüss sagen, klappt nicht genauso wenig wie raus schleichen... Sind momentan wirklich etwas ratlos warum es so ist wie es ist, woran es liegt und wie wir etwas ändern können. Vllt noch als Info sie wird immer noch zu den Schläfchen gestillt und abstillen ist noch keine Option für uns. Falls jemand eine schlaue Idee hat immer her
Mit 1 Jahr fängt die Ablösung von der Hauptbezugsperson gerade erst an. Dass deine Tochter die Mama bevorzugt, ist erstmal normal und wird nicht für immer so bleiben. Sie ist ja gerade erst dem Babyalter entwachsen. Für mich klingt aus deinem Beitrag ein schlechtes Gewissen gegenüber deiner Tochter und deinem Mann heraus. Eventuell verstärkst du die Reaktion deiner Tochter, wenn du in der Trennungssituation deswegen emotional reagierst. Kinder haben da sehr feine Antennen. Du kannst ruhig deine Tochter bei deinem Mann lassen, wenn du etwas ohne sie erledigen musst. Nur kurz verabschieden, und dann ohne Schuldgefühle raus gehen 😉 deine Tochter ist bei ihrem Papa, den sie gut kennt, und der "Nervenzusammenbruch" schadet ihr auch nicht. Da kommen noch sehr viele "Dramen" auf euch zu und du würdest ihr bestimmt nicht das 3. Eis geben, nur damit sie sich nicht aufregen muss. Und der Papa ist ein erwachsener Mann, der den Protest nicht persönlich nehmen muss. Ich gehe davon aus, es ist nur die Angst vor einer Trennung von dir, und keine Abneigung gegen den Papa. Mein Tipp wäre, einfach noch Geduld mit ihr zu haben, und der Papa sollte auf jeden Fall dran bleiben, das wird schon.
Wir haben leider keine Lösung. Außer du zählst Akzeptanz dazu. Die Bedürfnisse und Wünsche eurer Tochter könnt ihr nämlich nicht ändern. Das kann man bei niemandem. was ihr ändern könnt, ist euer Verhalten damit. Wenn du schreibst, dass dein Mann zwischen Meetings und am Wochenende viel Aufmerksamkeit gibt, dann klingt er nach dem "typischen Spaßpapa", der viel Zeit und Liebe gibt, aber wenig Alltag koordiniert. Während du "unter die Dusche huschst" - das klingt als würde das so schnell wie möglich abgearbeitet um deine Tochter nicht zu lange damit zu belasten. Das fühlt sich sicher richtig für dich als Mama an, dein Kind nicht "leiden" zu lassen. Aber so leidest du ja. In die Falle sind wir am Anfang auch getappt - zwischen einem völlig abhängigen Neugeborenen und einem selbstständigen Kleinkind rennt die Zeit so schnell, dass man sich schnell selbst vergisst. Und ein Papa, der arbeitet, will natürlich schöne Dinge mit der Familie machen und nicht mit dem Baby die Wäsche waschen. Das wird aber keinem bei euch gerecht. Gönn dir die Zeiten ohne deine Tochter, die du brauchst. Auch wenn du Protest erntest. Du lässt sie bei ihrem Papa nicht allein. Das schaffen die beiden - selbst wenn sie 10 Minuten durch weint. So lange hat sie bei dir im Arm sicher auch schon geheult. Und ihr habt es gemeinsam geschafft. Wenn du aber in solchen Situationen so schnell wie möglich machst und sie dem Papa rasch wieder abnimmst, um sie zu trösten, was lernt sie denn dann? Dass Mama Papa auch nicht voll vertraut mit der Situation umzugehen? Oder dass Papa sich damit nicht gut fühlt und sie abgibt, wenn sie unzufrieden ist? Beides beabsichtigt ihr sicher nicht, aber Kinder nehmen solche Dynamiken oft sehr fein wahr. Wenn ihr aber mit Selbstbewusstsein und Selbstverständlichkeit eure Tochter mit Papa etwas machen lasst, dann lernt sie, dass das eben so richtig ist. Wenn ihr es einrichten könnt, dann sollte Papa essentielle Aufgaben allein mit eurer Tochter übernehmen. Z.B. eine ihrer Mahlzeiten - gemeinsam vorbereiten, essen, aufräumen. Oder das Baden. Oder eine Krabbelgruppe, schwimmen gehen, auf den Spielplatz, Laufrad fahren, Brot einkaufen... irgendetwas, was er ohne dich macht und das lange genug dauert (also viele Wochen am Stück bei den Alltagsaufgaben und/oder mehr als 15 Minuten bei Spielaktivitäten), damit eure Tochter verlässlich erlebt, dass er sich gut um sie kümmert. Vermutlich anders als Mama, aber genauso gut. Du hast am Anfang lernen müssen, die Bedürfnisse eurer Tochter an einem Weinen zu erkennen und du kannst das durch eure Rollenverteilung inzwischen sehr gut. Ihr Papa war aber vermutlich meist "unter deiner Aufsicht" mit ihr zusammen, sodass die beiden das noch nicht so oft alleine gemacht haben. Das führt meist automatisch zu geringerem Selbst- und Papavertrauen und das eben zu leichter Unsicherheit und Protest. Ich glaube, Jasper Juul empfehlt sogar mit 1,5 Jahren einen Papa-Kind-Urlaub von 1 Woche, damit das Kind den Vater als verlässlichen Partner erlebt. Das hätten wir nie gemacht, weil unsere Tochter auch so ein Mama-Klammer-Kind wie eure ist/war (ja, auch mit 4,5 Jahren noch in 3er-Situationen), aber der Gedanke klingt schlüssig für mich. Und alleine mit Papa läuft es super.
Hallo, einerseits ist natürlich die Bevorzugung der Mama als Hauptbezugsperson – und die bist du momentan – in diesem Alter völlig normal. Ein weiser Vater nimmt das nicht übel und fühlt sich dadurch auch nicht persönlich gekränkt. Kleine Kinder sind Gewohnheitstierchen, sie möchten, dass alles möglichst immer gleich abläuft. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass du auch mal Entlastung brauchst. Und hier kommt die zweite Wahrheit ins Spiel: KEIN Kleinkind nimmt irgendeinen Schaden, wenn der Papa, der es liebt, sich um es kümmert. Punkt. Natürlich protestiert es dann heftig, weil die Abläufe bei Papa etwas ungewohnter und daher ungemütlicher sind. Heftig zu protestieren ist auch das gute Recht des Kindes. Euer gutes Recht ist, euch trotzdem aufzuteilen. Damit das klappt, sollte der Papa nicht nur gelegentlich, sondern täglich ein, zwei feste Aufgaben übernehmen, die auch nicht diskutiert oder dem Kind lange erklärt werden. Am besten sogar immer dieselben Aufgaben. Denn nur durch Routine und Gewohnheit kann man die Abwehr des Kindes auflösen. Alles, was Routine ist, wird fürs Kind normal und alltäglich. Mein Mann hat z.B. unsere Tochter abends gebadet und gewickelt. Später hat er sie auch gefüttert (als sie abgestillt war) und noch später, als wir zwei Kinder hatten, jeweils eines bettfertig gemacht, ins Bett gebracht und vorgelesen. Die Aufgaben müssen immer mal wieder (je nach Alter und Kinderzahl) angepasst werden. Sie sollten aber trotzdem nicht oft wechseln. Bis die ein, zwei festen Aufgaben, die dein Mann übernimmt, zur Gewohnheit geworden sind, müsst ihr den Protest eurer Tochter aushalten. Du solltest in einem anderen Zimmer sein und nicht zur Verfügung stehen. Du musst auch nicht kommen, wenn sie ruft (rufe dann kurz: "Ich kann gerade nicht!"). Denn wie gesagt nimmt sie keinerlei Schaden, wenn ihr Papa da ist und für sie sorgt. Das gilt auch, wenn sie anfangs heftig schreit und versucht, sich hier durchzusetzen, weil sie bisher die Erfahrung gemacht hat, dass ihr dann nachgebt. Kinder in diesem Alter wissen längst, dass ihre Wünsche und die der Großen nicht immer übereinstimmen. Sie halten das auch aus, selbst wenn sie energisch versuchen, ihren Wunsch zu erzwingen. Man darf ein Kind natürlich nie allein schreien lassen. Aber euer Fall hat damit nichts zu tun. Wenn der Papa da ist, man nicht allein ist, sondern lieb behandelt und getröstet wird, dann muss die Mama nicht ununterbrochen daneben stehen. Deine Tochter hält diese kleine Ablösung von dir aus, zumal sie ja vom Papa aufgefangen wird. Meist gewöhnt sich das Kind schon nach wenigen Tagen daran, dass der Papa jetzt auch wieder stattfindet. Bei uns war das auch so. Der heftige Protest ging schnell vorbei. LG
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