Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Quinoa und Buchweizen

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Quinoa und Buchweizen

Julika_Fee

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Liebe Frau Neumann,  mein Sohn ist 13 Monate alt und ich habe ihm nun schon einige Male (auch noch vor seinem ersten Geburtstag) eine Mittagsmahlzeit mit Gemüse und Buchweizenkörnern gekocht. Auch im Vollkornbrot, das wir schon gegessen haben, ist Buchweizen drin. Nun habe ich gelesen, dass man dieses Pseudogetreide nicht vor dem 2. Lebensjahr geben sollte. Quinoa hat er heute zum ersten Mal bekommen und einen ganzen Teller gegessen. Auch darüber lese ich widersprüchliche Aussagen und bin nun sehr besorgt, ob ich ihm damit geschadet haben könnte? Was halten Sie von den beiden Pseudogetreiden: Sind diese für Babys und Kleinkinder mit einem Jahr schädlich?  Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und liebe Grüße    Julika_Fee


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Julika_Fee keine Sorge, wenn es dein Kind gegessen und vertragen hat, dann ist das alles okay. Du schreibst, dass du bezüglich Buchweizen und Quinoa widersprüchliche Aussagen gelesen hast. Und genau so ist es. Es gibt kein explizites Verbot wie bspw bei manch anderem Lebensmittel für die Beikost wie bspw Honig, Nüsse (außer Nussmus), Rohmilch(erzeignisse) u.a. Quinoa enthält u.a. Saponine, weshalb dieses Pseudogetreide nicht für die Babyernährung (wenn viel und häufig gegessen oder gefüttert) empfohlen wird. Saponine (und andere Inhaltsstoffe im Quinoa) sind für Babys weniger optimal, aus verschiedenen Gründen. Einmaliger Genuss von Quinoa oder selten mal kleinere Mengen sind i.d.R. schon in Ordnung. Es geht bei diesem "du sollst keinen Quinoa geben" vielmehr darum, dass man Quinoa und Co nicht täglich und auch nicht zu häufig und auch nicht in zu großen Mengen geben sollte. Auch Probierlöffel von Familienkost sind diesbezüglich okay. Vor dem Kochen sollte man Quinoa immer gut waschen, weil so bereits die Bitterstoffe etwas entfernt werden. Quinoa und Amaranth sollte regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 2./3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind möglich. Buchweizen ist eigentlich auch okay, wird aber trotzdem nicht empfohlen. Aus verschiedensten Gründen. Hier kommt es u.a. auch auf die Rohware an. Buchweizen enthält einen roten Farbstoff in der äußeren Schale, weshalb er für Babys nicht optimal geeignet ist, denn dieser Stoff macht die Haut empfindlich bei Sonnenlichteinwirkung. Aber auch hierbei zählt wieder die Menge und Häufigkeit des Verzehrs. Insofern ist Buchweizen okay, wenn er hin und wieder in kleiner Menge gegeben wird  - und verwende geschälten (bio)Buchweizen, ggf explizites Produkt für Babys. Und allerdings gibt es noch ein zweites Argument gegen die empfohlene Verwendung von Buchweizen im Baby/Kleinkindalter: bei der Ernte können verschiedene andere, u.U. auch giftige Pflanzen dazu kommen. Das erwähne ich für die Vollständigkeit in der Argumentation. Ich kopiere dir ein bereits älteres Posting hierhin, mit dem gleichen Thema zur Ernteproblematik, hier in Bezug auf Hirse: "Hirse ist in letzter Zeit in Mode gekommen - weil sie als Fleischersatz (Eisen) dienen solle. Negativkritik erhielten Hirseprodukte in letzter Zeit leider auch wegen möglicherweise enthaltener vorsichtig ausgedrückt "bedenklicher Pflanzenstoffe" (=Tropanalkaloide) durch in unmittelbarer Nachbarschaft wachsenden Pflanzen (Bilsenkraut, Stechapfel etc), welche bei der Ernte durch Verunreinigungen ins Endprodukt (Hirseprodukte) gelangen können. Es kam zu Rückrufaktionen vereinzelter Produkte - teilweise nur aus reiner Vorsicht. Deshalb und für die bessere Nährstoffresorption i.A. wird in den  Empfehlungen zur Beikost zu speziellen Baby-Hirse-Instantflocken geraten. Diese Flocken wurden so aufbereitet und geprüft, dass sie geeignet sind. " Posting aus 2015 Grüße Birgit N.


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