k_ristina
Liebe Frau Neumann! Mein Sohn ist 9 Monate alt und vor zirka einem Monat haben wir mit BLW begonnen. Davor hat er Brei bekommen, diesen wollte er nicht essen, deshalb sind wir umgestiegen. Er bekommt zum Frühstück Obst, Muffins oder Brot (er will fast nie frühstücken) und ein warmes Mittagessen (am Nachmittag, da er vorher schläft) und entweder am Vormittag oder Abend noch Obst/Gemüse, sonst wird er nach Bedarf gestillt. Er steckt sich alles in den Mund, probiert es und spielt damit, aber im Magen landet nur ein Bissen, egal was er isst. Von einer Nudel wird 1x ein Stückchen abgebissen und mit dem Rest wird gespielt, das gleiche auch mit Obst, Gemüse, Brot, Muffins etc. Ich weiß dann nicht, ob er noch essen will, oder ob er schon fertig ist?! Er wirft innerhalb kurzer Zeit alles auf den Boden und ich lege ihm dann immer wieder etwas auf sein Essensbrett, aber er schleckt nur daran und schmeißt es auf den Boden oder es landet sofort auf dem Boden. Irgendwann (nach 15-20min) räume ich dann alles weg, obwohl er nichts gegessen hat, denn ich weiß ja nicht ob und wann er essen will. Alles andere um ihn herum ist viel interessanter - was ist auf dem Boden, die Rückenlehne vom Sessel, mein Wasserglas, seine Füße,... Ich weiß, es gibt Kinder die mehr/weniger essen, aber meiner isst irgendwie gar nicht ich gehe mal davon aus, dass sein Essverhalten normal ist? Ich habe schon den Rat bekommen, ihn selber mit Löffel und Gabel essen zu lassen, aber das Besteck und auch der Teller sind interessanter, als das Essen und dann wird eben daran geknabbert. Ich weiß, dass er alles probieren möchte und erst das Essen lernen muss, aber es landet eigentlich alles am Boden und fast nichts im Magen. Ich hoffe, dass er bald zumindest ein bisschen mehr isst, denn es ist schade um das Essen und ich habe den Eindruck, dass es ihm schmeckt. Ich habe dann wieder einmal versucht ihn mit dem Löffel zu füttern, aber das wollte er nicht. Er muss nicht alles aufessen und das will ich auch nicht, aber es wäre toll, wenn er zumindest eine Nudel, einen halben kleinen Muffin, ein Gemüsestick, ein Brotstückchen essen würde, damit er auch das Kauen trainiert. LG Kristina
Hallo k_ristina jedes Baby hat sein eigenes Entwicklungstempo. Dein Baby findet im Moment alles interessant und spannend. Wenn ihr am Esstisch sitzt, weiß dein Baby irgendwie noch nicht richtig etwas damit anzufangen, er unterscheidet nicht zwischen essen und spielen. Vielleicht ließe sich die These aufstellen, dass dein Baby den Sinn beim Essen am und vom Tisch noch nicht richtig "verstanden" hat. Wohlmöglich, dass ihm der sinnstiftende Aspekt des Essens, nämlich dass Essen satt und zufireden machen kann, einfach noch fehlt. Dein Baby ist noch stark an Muttermilch gewöhnt. Hunger und Sättigung stehen für ihn noch eindeutig eher im Zusammenhang mit dem Gestilltwerden. Könnte das sein? Momentan probiert dein Baby alles aus, was er mit dem Essen machen kann. Er beißt ab, er wirft es runter, er schaut es an. Er schaut mit dem gleichen Interesse und der gleichen Aufmerksamkeit auch die Rückenlehne seines Hochstuhls an und auch seine Füße. Daraus ließe sich möglicherweise ableiten, dass der Fokus noch nicht eindeutig nur beim Essen liegt, oder? Mein Vorschlag ist, dass du dein Baby nahe zu dir setzt, ggf auf deinen Schoß nimmst, dass ihr Körperkontakt habt. Lass deinen Sohn von deinem Teller geeignete Speisen mitessen. Bringe zunächst einmal Essroutine in euren Tagesablauf. Gib deinem Kind pro Mahlzeit zusätzlich eine bestimmte Speise zum eigenständigen Entdecken. Eine ganze Woche lang das Gleiche. Für das Mittagessen könntest du bspw Süßkartoffelsticks nehmen. Lass ihn einen Stick jeden Tag auf Neue ganz ausführlich erkunden. Zum Frühstück könntest du Brot anbieten. Was isst du selbst sehr gerne? Lass dein Kind bspw an deiner Teetasse nippen, an deinem Brot nagen. Lass ihn seinen Finger in deinen Nudelteller dippen. Erlebt die Mahlzeiten gemeinsam und spielerisch und völlig zwanglos, dafür mit Freude. Grüße Birgit Neumann
k_ristina
Hallo Frau Neumann, danke für die rasche Antwort. Er ist an Muttermilch gewohnt und durch das Stillen wird er zufriedengestellt, egal ob Hunger, Durst, Schmerzen,... Tagsüber wird er zirka 7x gestillt und in der Nacht weiß ich es nicht. Früher hat er geclustert und die Tage und Nächte an mir verbracht, aber jetzt nicht mehr. Mir ist shon klar, dass ihn alles interessiert und er alles sehen und angreifen will, doch woran liegt es bzw. wieso hat er es noch nicht verstanden, dass er sich beim Essen auf das Essen konzentrieren soll? Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo, aber bei ihm ist es jetzt mit neun Monaten genau so, wie mit sechs. Auch wenn er nah bei mir sitzt oder auf meinen Schoß, es wird nur einmal abgebissen und der Rest landet auf dem Boden oder er schmiert herum bzw. schaut herum. Vielleicht stelle ich mir das Essverhalten und die Menge die ein Baby zu sich nehmen soll anders vor, als es bei uns. Ich habe gehört, dass im ersten Lebensjahr trotzdem die Milch das Hauptnahrungsmittel ist und mit dem "richtigen" Essen "gespielt wird. Wenn ich aber andere Kinder sehe, die jünger oder gleich alt sind, wie mein Sohn, dann bin ich ein bisschen besorgt. Er holt sich bestimmt durch das Stillen alles was er braucht, aber ich habe geglaubt, dass er bis zum ersten Geburtstag mehr isst, konzentrierter und vielleicht auch schon mit Löffel. Darf ich ihm das übrig gebliebene Essen am nächsten Tag aufwärmen und zum Essen geben oder ist es besser immer frisch zu kochen? LG Kristina
Hallo Kristina wende dich mit deiner Frage vielleicht auch einmal an Biggi Welter im Nachbarforum "Stillberatung" oder an Herrn Dr. Busse. Normalerweise ist es so: du solltest deinem Baby ab individueller Beikostreife eine altersentsprechende und angemessene, geeignete Beikost anbieten. Dazu darfst du dein Baby so oft stillen wie nötig. Sofern du deinem gesunde, beikostreifen Baby nun die Erfahrungen mit Beikost und/oder mit Famlienkost nicht absichtlich und willentlich vorenthältst, um dein Baby stattdessen absichtlich und willentlich zum Stillen zu zwingen, steht dem vielen Stillen bei deinem gesunden und normal entwickelten Baby an sich nichts im Wege. Das bedeutet: Vermehrtes Stillen sollte die normale Entwicklung eben nicht beeinträchtigen - es ergänzt sie aber wunderbar. Manche Babys brauchen etwas länger (individuelle Entwicklung und Reife) bis sie Beikost so gut akzeptieren, dass sie davon gut satt werden. Um nachfolgend weniger Mumi zu trinken. Um nachfolgend auch ihren Hunger widerum durch Beikost zu stillen. Stillen darfst du nach Bedarf. Der Bedarf ist momentan offensichtlich noch da. Und: Stillen ist ja auch so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme - es spendet auch Geborgenheit, gibt Sicherheit, beruhigt, löscht Durst u.v.m. Nun müsste man das alles eher umgekehrt betrachten, nämlich so: Vermehrtes Gestilltwerdenwollen plus Verweigerung von Beikost oder Desinteresse an Beikost (auch im Zusammenhang mit Entwicklungsdefiziten, häufigem Unwohlsein, andere Auffälligkeiten im motorischen Bereich, Auffälligkeiten in Größe/Gewicht etc,) , das könnte nun allerdings Hinweise darauf geben, dass die Entwicklung evtl nicht ganz optimal verläuft. Das müsste der KiA beurteilen. Man müsste die Sache quasi rückwärts betrachten und nach evtl Ursachen suchen. Fragen dazu: kann dein Baby essen (Motorik okay)? Will dein Baby essen (zeigt es Interesse) ? Sind die Mengen einfach nur klein? Hat es überhaupt Hunger oder ist es einfach durch Mumi zu satt (was okay wäre)? Wenn ein Baby keine Beikost möchte, dann hilft es die Ursachen dafür vielleicht einzugrenzen. So kann die individuelle Entwicklung vielleicht nochmals neu beurteilt werden. Vertsehst du? Wenn dein Baby ja durchaus interessiert ist am Essen und auch kleine Mengen isst. wie du beschriebst, ansonsten auch gut entwickelt ist und an sich kein Anlass zur Besorgnis besteht, dann wäre vermutlich alles im Lot. Wende dich nun einfach noch mal an Biggi Welter und lass dich nocmals von ihr beraten. Ich wünsch euch was Viele Grüße Birgit Neumann P.S. ja, du darfst das Essen vom Vortag nochmal anbieten - schau, dass das Essen schmeckt und dass ihr alle zusammen esst. so oft das möglich ist. Der gemeinsame Esstisch bietet die größten Anreize zum Mitessen und Probieren.
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