Elternforum Rund ums Kleinkind

Eingewöhnung fühlt sich falsch an

Anzeige kindersitze von thule
Eingewöhnung fühlt sich falsch an

Sbnbdk

Beitrag melden

Meine Tochter ist 2 Jahre und 2 Monate alt und hat vor 3 Wochen mit der Eingewöhnung in der Kita gestartet. Sie ist in einer Gruppe mit 20 Kindern im Alter von 2-4 Jahren und aktuell die Jüngste der Gruppe. Effektiv war sie jetzt 2 Wochen da, weil wir letzte Woche den ersten Infekt mitgenommen haben.   Die ersten 1,5 Wochen liefen sehr gut. Die Bezugserzieherin war zunächst sehr exklusiv für meine Tochter da, sodass sie sehr schnell Vertrauen zu ihr gefasst hat und die erste Trennung bereits spontan am ersten Tag klappte (ich musste einmal den Raum verlassen, um etwas zu holen, was für meine Tochter total in Ordnung war). So ging es die nächsten Tage dann auch weiter. Ich habe jedoch von Anfang an gesagt, dass ich es gerne sehr langsam und behutsam angehen möchte, da ich auch ausreichend Zeit habe.   Nach etwa 1,5 Wochen kam die zweite Erzieherin aus dem Urlaub zurück und ab da gab es die ersten Rückschritte. Es hat keine Gewöhnung an die „fremde“ Erzieherin in meiner Anwesenheit gegeben, meine Tochter war ihr von Anfang an auch deutlich verschlossener und ängstlicher gegenüber.   Jedenfalls klappte Montag, also in der zweiten Woche, die Trennung noch gut und war total in Ordnung für sie. Dienstag schrie sie, klammerte sich an mir fest und ich sollte trotzdem gehen. Für mich war das sehr schwer und fühlte sich ganz falsch an. Mir ging es sehr schlecht damit. Meine Tochter hat sich aber relativ schnell beruhigt (bin in Hörweite geblieben) trotzdem denke ich dass nach so kurzer Zeit einfach noch kein richtiges Vertrauen und keine richtige Sicherheit beim Kind vorhanden ist, sodass aus meiner Sicht noch mehr Zeit zur Gewöhnung nötig gewesen wäre. Habe mir eigentlich geschworen, am nächsten Tag nicht wieder so zu handeln, wurde aber mehr oder weniger dazu gedrängt. Meine Tochter wurde zu dem Zeitpunkt auch schon nicht mehr in Empfang genommen und ich wusste nicht so recht, wie ich mich trennen soll, wenn die Bezugsperson gar keine Zeit mehr für sie hat (war beim Frühstück mit den Kindern). Meine Tochter ist dann passenderweise krank geworden, sodass ich nicht wieder mit Bauchschmerzen mit ihr in die Kita musste.    Heute waren wir nach 4 tägiger Abwesenheit wieder da und meine Tochter hat absolut geklammert, wollte sich nicht von mir wegbewegen. Das alles war anfangs ja überhaupt nicht so. Als die Erzieherin, zu der sie so schnell Vertrauen fasste noch für sie verfügbar war, hat sie sich sehr sicher im Raum bewegt, ist sofort zu den anderen Kindern gelaufen, hat sich gefreut. Mittlerweile ist sie total eingeschüchtert, leise, klammernd. Die Erzieherin konnte sie wieder nicht in Empfang nehmen, weil sie 3 Kinder auf dem Schoß hatte, die alle sehr anhänglich zu sein schienen (waren auch krank und sind teils neu). Ich bin dann heute nach einer Stunde wieder mit ihr gegangen, weil meine Tochter auch auf Angebote und Fragen der Erzieherin nicht eingegangen ist. Ich habe das Gefühl, es wird von einem 2 jährigen Kind erwartet, dass es sich gänzlich ohne Begleitung von mir verabschiedet. Die Erzieherinnen bemühen sich bei Ankunft nicht einmal darum, sie herzlich in Empfang zu nehmen. Wie soll das funktionieren?   Ich habe nun letzte Woche mit der Leitung einer anderen Kita gesprochen. Sie sagte mir, dass unsere Kita lange führungslos war und erst kürzlich wieder eine Vertretung hat. Darunter würde wohl die Dynamik in der Kita leiten. Gut möglich, dass das auch Auswirkungen hat, aber ich sehe diesen Ort gerade nicht als sicher und schon gar nicht als Wohlfühlort für meine Tochter, die noch sehr viel Begleitung benötigt. Wahrscheinlich ist es zum einen durch die Gruppengröße nicht möglich, dass mein Kind eng begleitet wird, zum anderen habe ich auch das Gefühl, dass die Bemühung zur Eingewöhnung nach 1-1,5 Wochen stark nachgelassen hat, als würde meinem Kind quasi nur so lange Welpenschutz gestattet worden sein. Insbesondere die Erzieherin, die erst später dazu kam, nähert sich meiner Tochter überhaupt nicht und zeigt nach meinem empfinden gar keine wirkliche Motivation, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.   Wie seht ihr das? Bin ich zu illusioniert an die Eingewöhnung herangegangen?   Ich habe die Möglichkeit in eine andere Kita zu wechseln, die eine sehr engagierte Leitung hat, meine Tochter wäre dort in einer reinen U3 Gruppen mit nur 10 Kindern und 4 Erwachsenen (davon 2 Erzieherinnen). Die Eingewöhnung würden sie dort sehr einfühlsam und nachhaltig machen. Die Leitung hat betont, dass sie darauf sehr viel Wert legen und es auch mal 6 Monate dauern kann. 


kia-ora

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sbnbdk

Ich würde lieber heute als morgen wechseln.   Eine gute Eingewöhnung ist der erste Schritt für eine gute (jahrelange) Zusammenarbeit.  Ohne diesen Schritt würde ich nicht weitergehen.   Aber warum hast du es in der aktuellen Kita nicht angesprochen?  Manchmal hilft das, Manchmal auch nicht. Aber einen Versuch ist es  Wert.


Sbnbdk

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kia-ora

Ich habe letzte Woche bei der kommissarischen Leitung unserer Kita angerufen und wollte die Situation schildern. Sie war bzw. ist die nächsten 2 Wochen im Urlaub, sodass ich nur mit ihrer Vertretung sprechen konnte, die die Situation aber auch nicht an die Kolleginnen herantragen konnte oder wollte, da sie selbst am folgetag in den Urlaub gegangen ist.    Im normalen Kitabetrieb und in Anwesenheit meiner Tochter wollte ich das Gespräch nicht suchen, weil ich da ehrlich gesagt auch nicht den Raum sehe. Die Erzieherinnen sind so eingespannt 20 Kleinkinder zu betreuen.   Ich wollte heute noch einmal gucken, wie das Personal natürlicherweise nach 4-tägiger Abwesenheit auf das Kind reagiert und war leider sehr enttäuscht. Es wurde ja auch kein wirkliches weiteres Vorgehen besprochen, außer dass ich morgen eine Stunde eher kommen soll, um mir die Verabschiedung der anderen Eltern-Kind-Paare einmal anzugucken. du hast recht, dass es erforderlich ist genau auszudrücken, was man sich wünscht. Deutlich gesagt habe ich aber defintiv, dass mir wichtig ist, dass mein Kind persönlich in Empfang genommen wird. Eine Änderung dahingehend gab es aber nicht. Vielleicht weil es auch nicht realistisch ist bei einer Gruppengröße von 20 Kindern im Alter von 2-4? Der Schoß der Bezugserzieherin war heute jedenfalls mehr als voll besetzt und meine Tochter und ich saßen eine gefühlte Ewigkeit daneben, ohne dass die Situation sich irgendwie entspannt hätte. Die Erzieherin hat dann und wann mal Kontakt aufgenommen, aber für meine Tochter gab es nicht genug Raum, um sich dort sicher, geborgen und gut aufgehoben zu fühlen. So stark wie heute hat sie noch nie geklammert. Ich finde es sehr schade, dass die Anfangsfreude die sie hatte eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist. 


WonderWoman

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sbnbdk

in welchem bl ist denn ein betreuungsschlüssel von 1:10 erlaubt? das kann ich mir grad gar nicht vorstellen? zumal wenn u3-kinder dabei sind? das kann ja nicht gutgehen, zumal wenn mehrere kinder gleichzeitig eingewöhnt werden. das ist ja oft ein teufelskreis: wenn die kita völlig unterbesetzt ist sind die erzieher*innen irgendwann frustriert und leisten nicht mal mehr 100%, obwohl zum ausgleich des fehlenden personals 150% notwendig wären. ich habe dafür auch volles verständnis. wenn du die option hast in eine besser besetzte kita zu wechseln, tu das doch. was spräche denn dagegen? mir fällt kein einziges gegenargument ein.


Sbnbdk

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Ich glaube dass ursprünglich noch eine dritte Erzieherin in der Gruppe ist, die aber direkt am zweiten Tag unserer Eingewöhnung krankgemeldet war. Ich vermute, dass sie evtl. schwanger ist. Jedenfalls sind sonst noch eine Assistenz und ein Azubi (an manchen Tagen) in der Gruppe. Die Bezugserzieherin arbeitet nur Vormittags und Freitags gar nicht. Ja, ihr habt recht, es gibt eigentlich gar keine Überlegung mehr zu wechseln, ich habe nur Angst vor einer erneuten Enttäuschung. Das Gespräch mit der Leitung war aber zumindest was die Theorie angeht sehr vielversprechend.


JoMiNa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sbnbdk

Mit gefällt das Konzept mit einer so großen Gruppe für U3 generell nicht. Nicht umsonst werden in den meisten Kitas die U3-Kinder in kleinen Gruppen (max. 10 Kinder) und getrennt von den größeren betreut. Das was du dir wünschst (enge Betreuung, persönliche Begrüßung, Beziehung aufbauen) ist in eurer aktuellen Einrichtung meiner Meinung nach nicht machbar. Das was du sonst schreibst, klingt für mich zwar nicht nach einem "No-Go", einfach an maximal durchschnittlich engagierten Erzieherinnen. Vielleicht sind deine Erwartungen wirklich ein bisschen hoch. Insbesondere eine sehr langsame Eingewöhnung ist nicht unbedingt immer das Beste. Da gewöhnen sich die Kinder erstmal an die Einrichtung mit Mama, und müssen sich dann wieder umgewöhnen, dass sie ohne Eltern bleiben. Das heißt aber natürlich nicht, dass es gleich eine "Hauruck"-Trennung sein muss. Ein Mittelweg, bei dem man sich am Kind orientiert, ist das beste. Auch eine intensive persönliche Begrüßung und individuelle Beschäftigung ist nicht immer machbar - dann müsste das Personal ja das Kind, mit dem sie sich gerade beschäftigen, einfach stehen lassen. Das wünschst du dir bestimmt auch nicht für dein Kind, sobald das nächste Kind ankommt. Übrigens, dass die Kinder die ersten Tage gespannt und neugierig in die Kita gehen, und nach 1-2 Wochen einen Einbruch haben, passiert relativ häufig. Das muss nicht unbedingt heißen, dass das Kind sich in der Einrichtung nicht wohl fühlt. Die ersten Tage sind sie abgelenkt durch die neue Situation, Spielsachen usw. Der Reiz des neuen lässt dann langsam nach, gleichzeitig merken sie, dass von ihnen in der Kita bestimmtes Verhalten erwartet wird, sie sich an neue Regeln gewöhnen müssen, und ohne Eltern dort bleiben. Wenn so ein "Durchhänger" kommt, finde ich wichtig, dass man darauf eingeht, und bei der Eingewöhnung auch mal einen Schritt zurück macht. Das scheint eure Kita leider anders anzugehen. Da du schreibst, dass du sehr viel Zeit für die Eingewöhnung hast, bist du auf die Betreuung anscheinend nicht angewiesen. Daher sehe ich keinen Grund warum du bei der jetzigen Einrichtung, mir der du unzufrieden bist, bleiben sollst. Ob es Sinn macht, gleich den nächsten Platz anzunehmen, oder noch zu warten, würde ich von eurem Betreuungsbedarf abhängig machen. Und davon, ob du das Gefühl hast, dass deine Tochter mehr Input von außen und Interaktion mit anderen Kindern braucht. Es kann von Vorteil sein, in eine kleine U3-Gruppe einzusteigen, gerade wenn es dann einen gut durchdachten Übergang in die Ü3-Gruppe innerhalb der Einrichtung gibt. Oder, wenn ihr gar nicht auf die Betreuung angewiesen seid, könnt ihr auch noch 1-1,5 Jahre warten. Je älter das Kind ist, desto einfacher wird es meist.


TatsächlichLiebe

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sbnbdk

Deine Alternativkita klingt gut. Ich würde das machen, denn offensichtlich hat ja noch keine Gewöhnung in der jetzigen Kita stattgefunden. Es hört sich so an, als sei Dein Kibd etwas verloren.   Wir haben das 2. Kind in unserer U3-Kita und wissen, dass dort absolut durchdacht agiert wird. Über alles wird sich im Sinne des Kindes Gedanken gemacht. Als z.B. in der Eingewöhnung absehbar war, dass die Bezugsperson bald in Urlaub gehen würde, wurde rechtzeitig eine 2. Person eingesetzt, die dann öfter beim Spielen dabeiwar bis zur Übergabe bei ihr. Danach waren beide Erzieher akzeptiert.