Elternforum Kigakids

Kita wie lange ?

Anzeige kindersitze von thule
Kita wie lange ?

Nordschlumpf

Beitrag melden

Als Vater einer seit gestern fünf Jahre alten Tochter befinde ich mich in einem Diskurs mit der Mutter bezüglich der Einschulung in die Grundschule. Die Mutter präferiert eine Einschulung im kommenden Jahr, wohingegen ich eine weitere zweijährige Betreuung in der Kindertagesstätte befürworte. Meine Bedenken basieren auf der leichten Dyslalie meiner Tochter sowie ihrer geringen Frustrationstoleranz und Ablenkbarkeit, was sich insbesondere im Morgenkreis zeigt. Diese Informationen wurden im aktuellen Gespräch mit der Kindertagesstätte erörtert. Das Kita-Team empfiehlt, aufgrund ihres Alters und der Schwierigkeiten beim Stillsitzen, eine weitere Betreuung von einem Jahr. Diese Beobachtungen decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen im häuslichen Umfeld. Die Mutter vertritt eine andere Position und geht davon aus, dass sich die Situation in den kommenden zehn Monaten noch positiv entwickeln kann.. Es wäre für sie bedauerlich, wenn sie als Einzige nicht mit ihren Freundinnen gehen würde. Allerdings würde sie ohnehin die Schule wechseln. Die Mutter meiner Tochter hat dies als Kind ebenfalls erlebt. Ich habe angeboten, über alles zu sprechen. Obwohl die Anmeldung zur Schule bereits erfolgt ist, besteht die Möglichkeit, diese zurückzuziehen. Der Test der Schule ist für November angesetzt. Angesichts der aktuellen Prognose des Kita-Teams gestaltet sich die Situation jedoch schwierig, insbesondere in Bezug auf die Mutter meiner Tochter. Könnten Sie mir möglicherweise einige Ratschläge geben? Oder beurteile ich die Situation falsch?


JoMiNa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Hier im Forum kennt ja niemand dein Kind. Daher würde ich schon auf die Einschätzungen aus dem Umfeld hören, und nicht hier aus dem Forum. Als erstes: In welchem Monat ist das Kind geboren, und wann ist bei euch der Stichtag? Es macht ja schon einen Unterschied, ob das Kind nur 3 Tage nach dem Stichtag geboren ist, oder 3 Monate. Denn der Altersunterschied zu den anderen Kindern in der Klasse bleibt das komplette Schulleben bestehen. Kannst du bei dem Test der Schule dabei sein? Vielleicht findet dabei oder im Nachhinein ein Gespräch statt? Dann hast du nochmal eine professionelle Einschätzung - entweder, diese bestätigt deine Meinung und du hast eine gute Argumentation gegenüber der Mutter - oder die Schule sieht es entspannt und du kannst vielleicht mit der Entscheidung deinen Frieden finden. Wie kann es eigentlich sein, dass dein Kind gegen deinen Willen angemeldet wurde? Normalerweise müssen doch beide Eltern unterschreiben. Diese Diskussion hättet ihr eigentlich davor führen müssen. Für das Kind ist es jetzt nämlich blöd, wenn es erst zu den "großen" Vorschulkindern gehört, die oft besondere Aufgaben oder Privilegien bekommen. Und dann wieder "degradiert" wird.


JoMiNa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Sorry habe überlesen, dass deine Tochter Anfang Oktober geboren ist. Dann fehlt noch die Info zum Stichtag, der ist in jedem Bundesland anders. Wenn es bei euch zum Beispiel der 30.06. ist, würde ich ein Oktoberkind nicht vorzeitig einschulen, außer es ist der totale Überflieger, oder dass man aus anderen Gründen nicht länger in der Kita bleiben will (Umzug, unerträgliche Zustände in der Einrichtung...). Beim Stichtag 30.09. würde ich es weniger kritisch sehen, da dann mit einiger Wahrscheinlichkeit auch andere so junge Kinder in der Klasse sind.


die_ente_macht_nagnag

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Was würde das zusätzliche Jahr Kita bringen? Das Verhalten deiner Tochter ist doch ganz normal und altersgemäß, das geringe Frustrationstoleranz und leichte Ablenkbarkeit haben noch ganz viele 1klässler. Und leichte Fehler in der Lautbildung sind nun auch nicht kein Grund auf die Einschulung zu verzichten. Ihre Freunde sind in der Schule, sie kommt in eine neue Gruppe... und die Trennung aus der Vorschulgruppe erfolgt jetzt bereits, da sie dann am Vorschulprogramm nicht teilnehmen wird ...  Ich kann die Mutter sehr gut verstehen, dass sie eure Tochter in die Schule schicken mag. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit unserem Kann-Kind gemacht. Meinen Tochter hat Ende Nov Geburtstag, Stichtag ist hier Ende August. Es war und ist die richtige Entscheidung gewesen.  Die 1. und 2. Klasse sind Orientierungsklassen, die Kinder werden mit so unterschiedlichen Voraussetzungen eingeschult ... die einen können schon etwas lesen, anderen sich schwer von den Eltern lösen und wieder andere haben Probleme mit der deutschen Sprache ... Eure Tochter wird sich schnell zurechtfinden. Ich kann aus deinem Text jedenfalls keine schwerwiegenden Gründe gegen die Einschulung herauslesen.   Für mich liest sich dein Post viel eher wie eine genereller Kontra-Haltung zur Mutter ... Schade ...


TatsächlichLiebe

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Wir warten noch, vor allem, weil wir ebenfalls nicht daran glauben, dass unser Kind in einem Jahr besser einen Schultag schafft, sondern einfach noch zu verträumt ist und immer eines der jüngsten Kinder in der Klasse zu sein, überzeugte uns dann, noch zu warten. Zu beiden haben wir uns in der Familie von erfahrenen Grundschullehrern beraten lassen. 


kea2

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Die Frage wäre bei diesen Punkten, ob das weitere Jahr da tatsächlich etwas bringt.  Dyslalie kenne ich von einer Freundin unserer Tochter (18) so, dass sich das nicht auswächst. Da muss man spezielle Lerntechniken anwenden. Bei den anderen Punkten ist die Frage, ob das Kind wirklich nur ein bisschen zurück in der Entwicklung ist oder ob da z.B. ADHS hinter steckt. Sollte das der Fall sein, tut sich in dem Jahr wenig bis gar nichts. Man kann aber das Pech haben, dass das Kind dann, wenn es endlich in der Schule ist, unterfordert ist, was auch wenig witzig ist. Wenn Ihr eine Dyslalie habt feststellen lassen, wird es ja Kontakt zu Fachleuten geben. Da würde ich mir an Eurer Stelle eine Beurteilung holen, ob es Sinn macht, Eure Tochter früher oder später einzuschulen.  Die allermeisten Erzieherinnen/Pädagogen erkennen übrigens kein ADHS-Kind, das nicht über Tische und Bänke geht. Betroffene Mädchen sind aber oft nicht nach außen hyperaktiv, sondern haben eine innere Unruhe und wirken dann verträumt.


die_ente_macht_nagnag

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kea2

Kann es sein das du Dyslali mit Dyskalkulie verwechselst?


Tambelia

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Hallo,     schön, dass du dir diesbezüglich viele Gedanken machst.  In den meisten fällen, sind die Pädagogen im Kindergarten sehr bemüht darum FÜR das Kind die BESTE Option zu empfehlen. Gerade wenn sie sehr viel Zeit mit deinem Kind verbringen haben sie in der Regel genug Situationen und dies gut einzuschätzen.  Meiner Erfahrung nach, sowohl als Mutter als auch als Sozialpädagogin ist ein weiteres Kindergartenjahr immer sinnvoll.  Oft sind es einfach die Eltern die unbedingt möchten, dass ihr Kind entweder nicht aus dem klassischen Raster fällt weil sie insgeheim Angst haben, dass man oder auch sie selbst etwas "falsch" machen bzw. gemacht haben (zu wenig gefördert ect ect) oder die Eltern bzw. das Elternteil hat Bedenken was die anderen denken könnten, wenn das eigene Kind "zurückgestellt" wird.  Zusammenfassend kann ich dir den Rat geben: hör auf dein Gefühl und auf die Pädagogen. Sprich mit der Mutter eures Kindes offen darüber wieso sie entgegen dem Rat von Fachpersonal nicht möchte.  mich hoffe ihr findet eine Lösung die vor allem eurem Kind einen zu guten und positiven Start in die Schule verhilft. 


Mumpel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nordschlumpf

Hallo! Meine Kinder hatten beide eine multiple Dyslalie, da ist wichtig, dass diese logopädisch vor der Einschulung behandelt wird. Bei meiner Tochter ging es ganz schnell, bei meinen Sohn hat es sich aufgrund von persistierenden Paukenergüssen verzögert, aber dann auch von selbst erledigt. Es wurde stetig besser, daher war keine Logopädie nötig. Meine Tochter hat Logopädie bekommen, schon mit etwas über 4 Jahren, da sie sprachlich sehr weit war, aber die Aussprache sich einige Monate nicht verbessert hat. Also da muss man differenziert schauen, ob Handlungsbedarf besteht. Und man sollte auf jeden Fall überprüfen, ob sie die Laute überhaupt richtig hört. Das ist wirklich wichtig! Meine Tochter wurde normal eingeschult. Sie ist als einzige aus ihrer Kita auf eine andere Schule gekommen und hat das super gemeistert. Von den Freunden würde ich die Entscheidung nicht abhängig machen. Mit der Einschulung ändert sich vieles, man kann gar nicht sagen, wie sich die Freundschaften entwickeln.  Das Stillsitzen ist eher nicht das Problem, das können viele Kinder nicht. In der Schule verhalten sich die Kinder auch teilweise ganz anders als zuhause. Da muss man eh schauen, wie es denn am Ende läuft. Das kann nächstes Jahr noch genauso sein, oder sogar schlimmer. Natürlich auch besser. Alles ist möglich. :-) Und die Lehrer sind eigentlich auf alles eingestellt.  Mein Sohn ist z.B. nimmt immernoch sein Kuscheltier mit zur Kita und hat eine geringe Frusttrationstoleranz. Da sagten mir die Erzieher auch schon, dass es schwierig werden könnte in der Schule. Gleichzeitig bekommt er gerade Spritzen wegen seiner Allergie, die er wirklich super mitmacht. Auch den Prick-Test, der ja wirklich unangenehm ist, hat er gut mitgemacht. Die Ärzte sagten, er wäre im Vergleich zu vielen auch älteren Kindern wirklich kooperativ. Ich musste ihn vor 1/2 Jahr zu einer Sitzung in der Schule mitnehmen und der Direktor hat spaßeshalber gefragt, ob wir ihn direkt einschulen lassen möchten, weil er so toll und ruhig während der Stunde gemalt und Buchstaben geschrieben hat. So unterschiedlich sind die Einschätzungen. :-) Nur weil es in bestimmten Situationen nicht so gut klappt oder bestimmte einzelne Fähigkeiten noch nicht gut ausgeprägt sind, heißt es ja nicht, dass es gar nicht klappt.  Bzgl. der sprachlichen Probleme würde ich auf eine Diagnostik und Behandlung bestehen das ist meiner Meinung nach der wichtigste Grund, der gegen eine Einschulung spricht. Die Abklärung würde ich als Bedingung nennen und das sollte auch erfolgen, wenn die Einschulung nicht vorgezogen wird. Und dann den Termin im November abwarten! was sagt denn das Kind dazu?


Mumpel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mumpel

Und generell finde ich ein weiteres Kindergartenjahr immer sinnvoll. Meine Kinder haben beide im letzten Kita-Jahr mit Musikschule angefangen. Sie haben Noten lesen gelernt bzw. der Kleine ist ja grad noch dabei. Die Große hat mit einem Einsteiger-Instrument angefangen und nach der Einschulung dann mit Gitarre. Der Kleine klimpert die ersten Lieder auf dem Klavier. Beide haben Seepferdchen gemacht, und und und ... Man kann das letzte Kita-Jahr so sinnvoll füllen, ich persönlich hätte für mich und meine Kinder eine vorzeitige Einschulung schade gefunden. Und das auch, obwohl meine Kinder kognitiv sehr weit sind. Aber ich arbeite auch nicht und wir haben trotzdem finanziellen Spielraum, sodass wir die Zeit auch gut nutzen konnten. Das ist natürlich nicht immer so möglich.