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Kindergarten - leidiges Thema

Kindergarten - leidiges Thema

KatharinaY

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Hallo zusammen,  Mein Sohn (wird im Sep 4 Jahre alt) ist seit letztem Jahr Oktober im Kindergarten. Vorher wurde er nicht fremdbetreut und wir haben uns gefreut, einen Platz zu bekommen, weil in unserer Stadt die Plätze sehr knapp sind.  Anfangs lief es erst einmal sehr holprig. Es gab keine Eingewöhnung, wir sollten ihn einfach abgeben und gehen. Eine Weile hatte er dann auch extreme Angst zu gehen, was sich zum Glück gelegt hat. Aber wir haben seit bald einem Jahr einfach nie das Gefühl, dass er gerne geht. Freunde hatte er lange keine, nun hat er einen Jungen, mit dem er oft spielt und den er als "Freund" bezeichnet. Leider ist das wohl sehr einseitig und er wird dem Jungen laut den Erzieherinnen langsam auch lästig, weil er z.B. im Stuhlkreis immer neben ihm sitzen möchte. Mit anderen Kindern spielt er wohl kaum. Immer wieder hat er Phasen, wo er jeden Morgen weint und nicht gehen will. Manchmal läuft es etwas besser, aber, wie schon gesagt, war es noch nie so, dass ich das Gefühl habe, er kommt richtig an und fühlt sich wohl. Er geht nur vormittags, um 12.45 holen wir ihn ab, es ist also nicht besonders lang. Ich werde auch öfter angerufen, ob ich ihn eher holen kann, weil er weint und nach Hause will. Nachmittags sind wir oft auf dem Spielplatz, mit den Nachbarskindern versteht er sich gut und er hat nie Probleme, jemand zum spielen zu finden. Ich habe also nicht das Gefühl, dass er allgemein ein soziales Problem hat. Die Erzieherinnen sind leider auch nicht sehr hilfreich. Wir bekommen immer das Gefühl, dass unser Sohn etwas sonderbar sei. Er wird immer so mitgetragen, aber es wirkt, als ob er ihnen auch langsam auf die Nerven geht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass er zu den Erzieherinnen einen besonders engen Verhältnis hat. Dagegen hat er viele andere Bezugspersonen (Omas, Onkel, Tante...) zu denen er ein sehr gutes und herzliches Verhältnis hat. Er hat auch kein Problem, mit ihnen mehrere Stunden ohne Eltern etwas zu unternehmen.  Hat jemand von euch etwas ähnliches erlebt? Meint ihr, dass ein Wechsel vielleicht sinnvoll wäre? Ich habe einmal nachgefragt und es ist wohl sehr kompliziert, man muss vom aktuellen Kindergarten ein Schreiben ausgestellt bekommen bevor man sich überhaupt für einen Wechsel "bewerben" kann. 


Ani123

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Wie verläuft bei ihnen das Anmeldeverfahren? Wenn online können sie ihr Kind regulär in einer anderen Kita anmelden und wenn sie eine Zusage erhalten in der Jetzigen kündigen. Es ist kein Ausschlusskriterium wg. eines vorhandenen Kitaplatzes keinen neuen Kitaplatz zu bekommen. Kündigen können sie fristgerecht immer, wobei sie dann ohne Betreuungsplatz dastehen.  Ein Recht auf Zuweisung durch die Stadt hätten sie nur wenn ihr Kind keinen Kitaplatz hätte. Da der Platz vorhanden ist ist die Zuweisung erfolgt. Kündigen sie den Platz besteht keine Recht auf neue Zuweisung. Das wäre nur der Fall wenn das Kindeswohl in der Kita gefährdet wäre. Das lese ich bei ihnen nicht raus.  Sie schreiben, dass ihr Kind mit den Nachbarskindern gut auskommt. Welche Kita besuchen die Nachbarskinder? Besteht die Möglichkeit, dass ihr Kind dahin wechselt?  Wenn ihr Kind in der jetzigen Gruppe keinen Anschluss gefunden hat, haben sie angefragt, ob ein Wechsel in eine andere Gruppe möglich ist? Ihr Kind kann dort neuen Anschluss finden. Ggf. sind Nachbarskinder in der Gruppe, was auch zum Vorteil sein könnte.  Wobei es keine Fokussierung auf die Nachbarskinder geben sollte. Im besten Fall sollte ihr Kind auch Kontakt zu anderen Kindern haben/bekommen. Wie lange bleiben die anderen Kinder aus der Gruppe? Werden mehrere um 12:45 Uhr abgeholt oder nur ihr Kind? Wenn nur ihr Kind, ist es eine Möglichkeit es länger in der Kita zu lassen, damit es nicht ausgeschlossen wird, weil es als "Einziges" früh abgeholt wird.  Ich finde es gut, dass sie sehen, dass ihr Kind sich scheinbar in der Kita nicht wohl fühlt.  So wie sie schreiben sehen die Erzieher auch, dass ihr Kind nicht richtig angekommen ist. Sie beschreiben ihn als "sonderbar". Hilfsmöglichkeiten werden aber keine genannt, was schade ist.  Ist ihr Kind altersgerecht entwickelt? Wie sehen die Erzieher die Entwicklung? Bei Zweifeln sollten sie den Kinderarzt hinzuziehen, sowie das SPZ. Bis es dort einen Termin gibt dauert es in der Regel mehrere Monate. Dort wird "getestet", ob ihr Kind altersgerecht entwickelt ist. Wenn nicht werden ihnen Hilfsmöglichkeiten/Therapiemöglichkeiten genannt bis hin zum Vorschlag die Kita zu wechseln. Ob und was davon angenommen wird entscheiden sie. Ein Kitawechsel ist damit in der Regel leichter möglich.  Die Erzieher sollten zum Wohl ihres Kindes handeln. Haben sie dort gefragt, ob diese ein Schreiben ausstellen würden bzgl. Kitawechsel oder unterstützen würden die Gruppe zu wechseln?  Wie sieht der Kindsvater die Situation? 


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Ani123

Hallo, das Anmeldeverfahren läuft online und dann leider sehr undurchsichtig. Laut der Dame, mit der ich telefoniert habe, ist ein Wechsel schon möglich, allerdings ist man dann eben drauf angewiesen, dass irgendwo ein zusätzlicher Platz frei wird, wenn die Kinder, die dringender einen Platz benötigen, weil sie noch gar keinen haben, untergebracht sind. Eine Auswahl hat man sowieso nicht, man bekommt dann einfach wieder etwas zugewiesen. Kommt also sehr darauf an, ob man Glück hat. Der Kindergarten hat nur zwei Gruppen und da die andere Gruppe verlängerte Öffnungszeiten hat, ist sie dementsprechend viel beliebter. Deswegen ist ein Wechsel dahin nicht möglich, weil sie immer voll ist.  Es werden alle Kinder (aus seiner Gruppe) um 12.45 geholt, nicht nur er. Mein Kind ist altersgerecht entwickelt, da sehe ich keinen Grund, ihn testen zu lassen. Wie gesagt, ihn anderen Umfeldern hat er keine Probleme, mit anderen Kindern zu interagieren. Es gibt auch etliche Kinder, die er als seine Freunde bezeichnet, nur eben nicht im Kindergarten. Die Erzieherinnen meinen auch nicht, dass er nicht altersgerecht entwickelt ist. Sie sagen sogar eher, dass er für sein Alter in vielen Aspekten schon sehr weit sei. Ich werde das Problem beim nächsten Arzttermin aber einmal ansprechen, vielleicht haben sie dort dennoch den einen oder anderen Tipp für uns Danke für die vielen Anregungen!


WonderWoman

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hier ist ein vorhandener kita-platz durchaus ein ausschlusskriterium. zumindest für die plätze die zentral von der kommune vergeben werden, und das sind fast alle. ausnahmen sind höchstens private kitas die aber dann auch dementsprechend kosten. eine aussage über die platzvergabe bei kitas ist immer schwer weil jede kommune das anders regelt. ich würde nicht mal eine verbindliche aussage für die nachbarkommune treffen wollen. so oder so würde ich wirklich über einen wechsel nachdenken bzw. mich erkundigen wie das konkret laufen würde und welche chancen ihr habt. evtl. tatsächlich auch nach privaten einrichtungen schauen wenn ihr euch das leisten könnt. denn so richtig super klingt das nicht. ich hätte ja schon beim start ohne eingewöhnung die reißleine gezogen, aber schlau ist man ja meistens erst hinterher. du hast halt ein ganz mieses timing denn die plätze für dieses jahr sind schon vergeben. und ein wechsel erst nächstes jahr ist so eine sache, das ist dann ja wahrscheinlich nur 1 jahr vor der einschulung. aber 2 jahre in einer schlechten einrichtung würde ich meinem kind nicht zumuten wollen. frag doch mal die erzieher*innen freundlich in der aktuellen einrichtung ganz direkt aber freundlich und offen wie sie darüber denken dass dein kind so unglücklich ist und welche lösungen sie dafür hätten. ob sie meinen dass es am kind liegt (wenn ja: inwiefern und wie könnte man das beheben?) oder an was denn sonst? wenn die es nicht besorgniserregend finden dass dein kind öfter so sehr weint dass es früher abgeholt werden muss wäre ich wiederum extrem besorgt. denn normal ist das sicher nicht. was die freundschaften angeht ein tipp: lad doch mal 1 kind aus der kita zu euch ein. das hilft oft beim knüpfen von freundschaften. evtl. wäre auch ein sportverein oä was für deinen sohn. einfach eine andere konstante gruppe als die kita. und halte dir vor augen dass "jemanden zum spielen finden" was anderes ist als "einen freund finden". die situation auf dem spielplatz spiegelt nicht die situation in der kita wieder.


JoMiNa

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Wirklich schwierig... So wie du schreibst, ist dein Kind wohl nicht glücklich in der aktuellen Einrichtung. Mit 3 ganz ohne Eingewöhnung kenne ich aus meinem Umfeld gar nicht. Und dass die Erzieherinnen euch mitteilen, dass es Probleme gibt, aber anscheinend nicht aktiv an einer Lösung arbeiten, klingt für mich nicht gut, und ehrlichgesagt lieblos. Ihr müsst nach eurem Bauchgefühl entscheiden, ob ihr bleiben oder gehen wollt. Wenn bleiben, dann würde ich um ein Gespräch bitten, bei dem an Besten beide Eltern dabei sind und dort die Fragen stellen, die meine Vorrednerinnen geschrieben haben. Denkt daran: Ihr könnt das Verhalten eures Sohnes in der Kita ("Verfolgen" des einen Kindes, weinen) wenig bis gar nicht beeinflussen. Da müssen die Erzieherinnen in der Situation handeln. Wenn ihr gehen wollt (zum Beispiel, weil ihr generell kein Vertrauen zu der Einrichtung habt, oder das Gespräch nichts gebracht hat), dann kümmert euch darum. Welche Einrichtungen kommen in Frage, gibt es dort Besuchstage, oder eine Möglichkeit, mit der Leitung zu sprechen? Was muss in dem Schreiben genau drin stehen? Wenn eure aktuelle Kita euren Sohn "sonderbar" findet und er häufig früher abgeholt werden soll, werden sie das Schreiben vielleicht bereitwillig ausstellen. Aber ihr braucht erst einen neuen Platz. (Außer, ihr seid auf die Betreuung gar nicht angewiesen. Wenn er erst mit 7 eingeschult wird, könntet ihr ihn auch ein Jahr rausnehmen und ab 5 einen neuen Platz suchen. 2 Jahre KiGa vor der Schule ohne Wechsel finde ich ganz sinnvoll.)


JoMiNa

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Wenn ihr vorest bleiben wollt, würde ich wie WonderWoman empfehlen, Spieltreffen mit Kindern aus der Gruppe zu vereinbaren.


TatsächlichLiebe

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Habe noch nie gehört, dass es keine Eingewöhnung gibt. Ich würde auch bei Playdates ansetzen.Obwohl mein Kind keine Probleme mit dem Anschluss hat, halte ich die Sache privat durch Playdates mit ein paar Kindern am Laufen. Das heißt nicht, dass die Kinder dann im Kiga nur unzertrennlich sind, aber das eigene Kind hat so dann doch ein paar Kontakte. 


KatharinaY

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Hallo zusammen, vielen Dank für eure vielfältigen und ausführlichen Antworten. Ja, das mit der Eingewöhnung fand ich auch total komisch und es hat mich damals auch massiv gestört. Leider kam das erst so richtig raus, als wir uns schon angemeldet hatten. Sie haben ständig von "Eingewöhnung" geredet, weshalb ich davon ausgingen, es würde das klassische Modell geben, aber sie meinten damit lediglich die Zeit, bis das Kind angekommen ist. Mein Mann ist (auf Eigeninitiative) den ersten und zweiten Tag dageblieben, danach wurde uns verständlich gemacht, wir sollten nun gehen, weil sich das Kind sonst nicht richtig einfinden kann. Die anderen Kinder, die mit ihm angefangen haben, haben das auch problemlos mitgemacht. Wir haben dann gedacht, ok, wir probieren es eben mal aus. Eine andere Wahl hatten wir auch nicht wirklich. Aber langfristig ist es nun eben wie es ist. Mit den Playdates ist es leider auch etwas schwierig. Mir wurde das schon öfter auch von Bekannten ans Herz gelegt. Allerdings habe ich selbst das Problem, dass ich keinen der anderen Eltern kenne und sie mir bei allen Begegnungen nicht wirklich offen erscheinen. Zum Beispiel bei den Kindergartenfesten bin ich fast mit niemandem richtig ins Gespräch gekommen, obwohl ich es wirklich versucht habe. Mit einigen gibt es mittlerweile ein freundliches "Hallo" beim Abholen und Bringen, aber mehr auch nicht. Aus heiterem Himmel ein "Hey, lass uns mal privat treffen" erscheint mir da etwas erzwungen. Ich habe viele Mama-Freundinnen in der Gegend, die ich noch aus Krabbelgruppe o.ä. kenne, auch in unserer Nachbarschaft gibt es einen schönen Gemeinschaft von Familien, die Kinder haben, mit denen wir uns immer wieder treffen. Nur leider ist niemand in unserem Kindergarten gelandet. Ich denke, es führt wahrscheinlich nichts an einem ausführlichen Gespräch mit den Erzieherinnen vorbei, das werde ich nach den Ferien einmal initiieren.   


JoMiNa

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Zu Spieltreffen: Frag dein Kind, mit welchem Kind es sich gerne treffen möchte und/oder die Erzieherinnen, welche Kinder passen könnten. Und dann ruhig trauen, einfach die Eltern ansprechen, dass dein Kind gerne mit XY spielen möchte und ob ihr mal nach den Kindergarten zusammen auf den Spielplatz gehen könnt. Habe das schon öfters erlebt, von beiden Seiten. Die Reaktion ist normalerweise immer positiv. Ob es dann mit dem Treffen klappt, oder sogar etwas regelmäßiges daraus wird, muss man dann sehen. Wenn du viele andere Eltern kennst, dann frag doch mal rum, wie es bei denen im Kiga läuft, vielleicht kommst du so doch noch zu dem Schluss, dass ein Wechsel möglich ist und sich lohnt.


Aixoni

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Hey, Wir waren zusammen im selben Bus 😊 Ehrlich gesagt klingt die Kita bzw die Erzieher für mich sehr unsympathisch - keine Eingewöhnung, die Formulierung als "lästig" und auch dein Eindruck, dass die Erzieher ihn nicht mögen - die sollten ihn eher unterstützen mit den anderen in Kontakt zu treten. Er fühlt sich dort ja auch offensichtlich nicht wohl. Problematisch ist natürlich das mit dem Schreiben, um sich woanders bewerben zu können...auch wenn die Erzieher das nicht negativ aufnehmen sollten, ist die wahrscheinlichkeit eben da, dass sie es trotzdem tun. Kannst du ggf über Freunde mal abklopfen, ob es in anderen Einrichtungen freie Plätze gibt? Und ggf dann mal direkt mit der Kita sprechen, bevor du es bei euch erwähnst?  Aber tendenziell klingt es für mich definitv so, als wäre ein Wechsel hier sinnvoll. Er scheint nie dort "angekommen" zu sein und scheinbar legt auch niemand Wert darauf, daran zu arbeiten, damit es sich ändert. Nur mal als Bild von uns: meine Tochter hat zwar auch mal morgens keine Lust und ist dann traurig, dass sie hin muss. Ab und an fließen beim abgeben auch mal Tränchen, aber man spürt trotzdem wie wohl sie sich dort fühlt. Sie interagiert gerne mit den Erziehern, rennt freudig zu ihnen wenn man sie mal privat irgendwo sieht, verabredet sich mit ihren Freunden und will teilweise nachmittags (14 Uhr) nicht mit, obwohl sie morgens nicht gehe wollte. Manchmal muss ich sie suchen, weil sie sich versteckt, um nicht gehen zu müssen. 🙈 Natürlich sind Kinder verschieden, aber bei euch klingt es schon sehr doof für deinen Sohn..