Chelli1406
Unser Sohn (fast 4) geht seit fast einem Jahr in eine AWO Kita. Da sich der Kindergarten als intergrativ bezeichnet ist in seiner Gruppe ein Mädchen mit Autismus. Ich habe ihr Verhalten und den Umgang der Erzieher in der Eingewöhnung mitbekommen. Eigentlich liegt sie hauptsächlich wild schreiend und tretend auf dem Boden. Eine "Integationskraft" sitzt daneben und versucht sie beruhigen. Sie läuft gelegentlich aus dem Raum oder schlägt ihren Kopf an die Wand oder auf den Boden. Es kommt auch häufig vor, dass das Mädchen andere Kinder tritt und schlägt. Dann heißt es nur "Das macht sie nicht mit absicht".. Nun steckt mein Sohn aktuell in einer schlimmen Trotzphase und hat sich in letzten Zeit sehr verändert. Wenn er sauer wird rastet er komplett aus. Er tritt und schlägt aggressiv um sich oder schlägt seinen Kopf an die Wand oder auf den Boden... Da hilft auch kein reden.. das Verhalten kam mir schon länger bekannt vor und heute sagte er "XY macht das auch immer". Hat irgendwer einen Tipp wie ich damit umgehen soll? Das Mädchen ist nun zum Ende des Kitajahres (glücklicherweise) weg. Erledigt sich das dann vielleicht auch wieder von allein und das Mädchen gerät in Vergessenheit?
Hallo, es scheint tatsächlich so, als hätte dein Sohn sich das ein wenig abgeschaut. Allerdings nur, um echte eigene Gefühle auszudrücken, die sowieso vorhanden sind. Gerade Jungs haben in diesem Alter oft noch wenig Impulskontrolle und sind ihren Gefühlen von Frust oder Wut noch sehr ausgeliefert. Frust und Wut deines Sohnes sind also bestimmt echt und haben nichts mit dem anderen Kind zu tun. Nur die Art, wie er diese Gefühle äußert, ist "inspiriert" von dem autistischen Mädchen. Ich würde das Mädel jetzt mal außen vor lassen und ihm einfach helfen, Wörter für seine Gefühle zu finden. Wenn Kinder Gefühle aussprechen können, brauchen sie sie nicht mehr körperlich auszuagieren. Das half bei uns in dieser Phase wirklich sehr. Es geht ganz einfach: Benenne einfach mehrmals am Tag ganz beiläufig die Gefühle deines Sohnes, und auch deine eigenen. So lernt er die Wörter dafür ganz nebenbei. Man sagt einfach: "Ich sehe, du bist gerade wütend. Das ist bestimmt, weil XY noch nicht so gut klappt, wie du es wolltest. Was können wir da machen? Soll ich dir helfen?" Oder: "Du siehst fröhlich aus! Das geht mir genauso." Oder: "Oh, du schaust so traurig. Ist das vielleicht, weil (mögliche Ursache benennen)? Was könnten wir da machen?" Wie gesagt, sprich hier und da auch von dir selbst: "Ich bin gerade ein bisschen wütend, weil mir dies und das passiert ist." "Ich freue mich so, weil heute die Sonne scheint/Wir so einen schönen Blumenstrauß auf dem Tisch haben/das Essen so lecker ist." Das sind nur Beispiele. Wenn Kinder die Wörter für Gefühle kennen, gebrauchen sie sie irgendwann auch. Sie sagen dann: "Ich bin stinksauer", anstatt herumzuschreien oder mit den Kopf irgendwo gegen zu schlagen. Es dauert natürlich einige Monate, bis sie diesen Wechsel schaffen, aber er kommt. LG
Die letzten 10 Beiträge
- Kindergarten Bewertung
- Was tun in den Ferien??? HILFEEE
- Kindergarten - leidiges Thema
- Kind (4) - extrem schwierige Phase
- Autistischen Vehalten
- Toilettenthema - Tochter 4,5 will nicht auf Klo in KiGa (absolute Verweigerung, Angst?)
- Kindergarten Kind wieder rausnehmen oder pausieren?
- Entwicklungsstörung
- Kindergarten
- 4 jähriger Sohn schwitzt auf einmal?