Ideen Gravur

Vielen Dank für eure Antworten. Es hat mir tatsächlich weitergeholfen, obwohl keiner meine Frage beantwortet hat. Schon bei der ersten Antwort dachte ich: Hier weht aber ein rauer Wind im Vergleich zu den Foren für die Jungmuttis, wo ich eigentlich mit meinem Kleinkind hingehöre. Ich hatte bewusst in diesem Forum gefragt, weil ich dachte, dass eine Mutter, die schon 15 Jahre länger Mama ist, einen anderen (besseren) Blick auf das Muttersein hat und mich zu meiner Frage einer Schmuckgravur mit ihrer Erfahrung inspirieren kann.

Und nein, es ist keine Werbung. Es macht doch gar keinen Sinn bei nicht mehr stillenden Müttern, Werbung für Muttermilchschmuck zu machen. Vor über einem Jahr hätte ich selbst nicht gewusst, was das ist. Ich hab davon erfahren, weil eine andere Mutti eine Abstillparty gemacht hat und dafür Armbänder mit Muttermilch anfertigen ließ. Es gibt mehrere Juweliere, die das anbieten und es gibt verschiedene Designs. Ich wollte euch lediglich zeigen, was ich genau machen lassen will, damit ihr mir besser helfen könnt, einen Text für die Gravur zu finden.

Aber offensichtlich hat euch das Thema Muttermilch so getriggert, dass ihr da gleich raus wart. Das tut mir leid. Da kommt bei mir die Frage auf, ob ihr anders denken würdet, wenn es um einen beliebigen Anhänger ginge. Es geht doch nur um eine Schmuckgravur.

Jedenfalls habt ihr mir dennoch geholfen. Wir sind einfach zu verschieden. Ihr seid wahrscheinlich 10-20 Jahre älter als ich und habt vor 15 Jahren, die Dinge ganz anders gehandhabt. Damit meine ich so Sachen wie die Stilldauer, Tragen/Kinderwagen, Familienbett/eigenes Bett usw. In Kursen und Krabbelgruppen wundern wir Jungmuttis uns immer wieder darüber, wie man die Dinge früher gemacht hat. Vieles davon ist für uns regelrecht befremdlich so wie für euch Muttermilchschmuck befremdlich ist. Ich wiederum kenne keine Mutti, die Muttermilch eklig findet, schon gar nicht wenn er in Harz versiegelt ist. Man kann sogar Teile der Nabelschnur und/oder der Plazenta einarbeiten und auch Haarsträhnen. Ich kenne Mütter, die sich Globulis aus der Plazenta anfertigen ließen. Eure Generation würde sich bei der Vorstellung wahrscheinlich übergeben und das ist gar nicht abwertend gemeint. Ihr habt die Mutterschaft anders erlebt als wir. Das ist ok und darf so sein.

Vorhin bei einem Spaziergang mit meinem Kind hab ich darüber nachgedacht und hab mich gefragt, wie ich als Mutter sein will und was ich meinem Kind wünsche und ihr habt mich unbewusst mit euren Reaktionen inspiriert. Mir ist auch nochmal klar geworden wie anders die verschiedenen Generationen sind. Das war ein spannendes Gedankenspiel. Es war fast lustig mir vorzustellen, wie Kollegen und Bekannte, die in eurem Alter sind, auf Muttermilchschmuck reagieren würden.

Ja und darum, entschuldigt bitte das ich euch gefragt und getriggert habe. Es hätte mir klar sein können, dass ihr mir meine Frage gar nicht beantworten könnt. Ich hab nun ein paar Ideen gefunden und bin daher trotzdem sehr dankbar über diesen Austausch.

Wenn es euch beruhigt, noch die Info. Meine Tochter muss den Schmuck nicht tragen. Sie kann ihn in einer Schatulle aufheben, ins Auto hängen, ins Meer werfen oder das Gold darin zu Geld machen. Was immer sie will. Sie ist ein freier Mensch. Sie darf auch mit 20 anders darüber denken als mit 40 oder 80. Manches versteht man erst im Laufe des Lebens, manches vielleicht auch nie. Es steht auch nicht drauf, dass da Muttermilch drin ist und man sieht es dem Schmuck auch nicht sofort an. Das Ganze wird hübsch aufgearbeitet. Sie wird also nicht gehänselt, wenn sie die Kette trägt. Die Kleine, die ein Armband zur Abstillparty bekam (ich wusste auch nicht, dass es so etwas gibt, aber war wirklich ne schöne Feier), war damals 4 1/2 und ist jetzt 6. Sie trägt es immer noch mit Stolz und die Mama ihres auch.

Liebe Grüße,
Maschendrahtzaun