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Geschrieben von Luisi388 am 05.05.2024, 22:19 Uhr

Absolute Verzweiflung

Hallo zusammen,

meine Tochter ist 3 Jahre und 5 Monate alt und seit kurzem rennt sie einfach weg und hört auf kein Stop oder Halt.

Wir sind auf dem Spielplatz mitten im Spiel, sie lacht, wir haben Spaß. Von einer Sekunde auf die andere rennt sie los wie von der Tarantel gestochen.
Heute über einen Parkplatz und ich habe sie einen Fuß breit vor der Straße eingefangen.
Sie wehrt sich dann wie blöd und sagt dann ständig Sätze wie:
Hurra, ich befreie mich!
Oder
„Ich kämpfe mich hier raus, ich bin stärker als du!“

Ich weiß nicht mehr weiter.
Bis vor kurzem hat sie sich sehr gut an die Straßenregeln gehalten.
Wir haben zusammen geschaut, sind gemeinsam über die Straße. Wenn ein Auto gekommen ist während wir in unserer ruhigen Straße gespielt haben ist sie sofort auf den Gehweg.

Plötzlich ist alles wie weggeblasen.

Auch im Einkaufsladen rennt sie mir plötzlich davon und wenn sie den Ausgang sieht rennt sie darauf zu als wäre sie eine Gefangene auf der Flucht.

Ich erkläre ihr wie gefährlich das ist, nehme sie unter größtem Gebrüll an die Hand, biete ihr mehr als genug Gelegenheit um in sicherer Umgebung zu rennen. Heute habe ich sie so angeschrien vor lauter Angst und Sorge und Wut.

Nach 5 Minuten ist bei ihr alles vergessen.

Ich bin ehrlich und ernsthaft verzweifelt und weiß mir nicht zu helfen.

Wer kennt das und was hat geholfen?

Ich kaufe eine Kinderleine bis es besser wird, wenn wir unterwegs sind. Früher habe ich darüber gelacht und gedacht, da hat aber jemand sein Kind null im Griff, jetzt bin ich also soweit.

Probleme gibt es keine in der Familie.

 
16 Antworten:

Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von kia-ora am 06.05.2024, 5:40 Uhr

Meine Kids haben die Gefahren der Straße durch tote Tiere gelernt. Klingt krass. Hilft aber zu 100 Prozent. Hier wird ständig mal ein Vogel, ne Katze oder sonst was überfahren. Der beste Beweis, dass man vorsichtig sein muss und das sehen sie dann.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 7:15 Uhr

Gute Idee, das werde ich ausprobieren.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von kattta am 06.05.2024, 7:25 Uhr

Ich würde auch raten, den Ernst des Straßenverkehrs deutlich ungeschönt sichtbar zu machen. Und ihrer Wildheit entsprechend , sie zu forden. Geh mit ihr mal in eine Kletterhalle, laß sie leren konszentriert größerer Herausfoderungen anzugehen. Manchmal ist das ja auch ein zeichen von Unterforderung+ Selbstermächtigung. Da würde ich ansetzen und das Kind mit Werkzeug was bauen lassen, sie auf eine echte Wanderung mitnehmen paar Stunden durch den Wald. Im Straßenverkehr hart und klar auf jedes tote Tier zeigen und wer nicht hört, hat mitharten Konsequenzen zu rechnen.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von misssilence am 06.05.2024, 8:40 Uhr

Hier! Hier auch!!! Unsere Tochter ist ja quasi gleichalt.

Tote Tiere sieht zu genüge, wohnen auf dem Land, stört sie Null. Schaut sich mit uns jede Leiche akribisch an - findet sie einfach interessant.

Da die Kids in dem Alter die Theory of Mind nicht beherrschen, können sie auch noch nicht den Transfer leisten, dass dieses tote Tier mal sie sein könnten, dassdas wehtut und Sterben endgültig ist. Daher wundert es mich auch nicht, dass es sie nicht interessiert.

Ich hoffe, es ist eine Phase....Ansonsten gibt es diese Leinen Rucksäcke. Das wäre ggf eine Option?

Ich gehe deswegen nicht mehr mit ihr alleine einkaufen. Entweder zu viert, dass einer ihr hinterher kann, oder alleine.

Super stressig!

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 8:46 Uhr

Unsere Töchter sind schon von Baby an sehr ähnlich, einfach sehr willens und gefühlsstark.
Stressig und vor allem mache ich mir unfassbare Sorgen.

Sie kann trotzen so viel sie möchte, ich behalte die Nerven, aber weglaufen ist einfach so problematisch.

Dir auch gute Nerven!

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 8:47 Uhr

Sehr gute Idee mit der Kletterhalle und dem wandern.
Hab gleich eine Klettehalle rausgesucht in der sie schon klettern darf vom Alter her.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Maluna am 06.05.2024, 10:01 Uhr

Auf sie Gefahr hin, dass ich hier gleich angegangen werde...
Aber das ist ja wirklich gefährlich. Meine Tochter hat das auch 2x gemacht. Bei manchen Dingen diskutiere ich, bei manchen Dingen darf sie mitentscheiden und manche Dinge lass ich auch mal laufen. Und dann gibt es eben Dinge, bei denen es keine Toleranz oder Kompromissbereitschaft gibt und bei denen sie auch eine deutliche Reaktion bekommt, wenn das nicht funktioniert.
Auf die Straße rennen ist ein absolutes NoGo und sie ist alt genug, diese Regel zu verstehen. Wie gesagt, 2x ist es trotzdem passiert, und ehrlich gesagt hat das dann einen unmissverständlichen Einlauf gegeben. Das führt dann zwar erstmal zu Tränen, aber danach trösten und kuscheln wir und besprechen es später nochmal in Ruhe, zumindest bei meiner Tochter hält das dann paar Wochen.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von NaduNaduNadu am 06.05.2024, 10:35 Uhr

Macht meiner auch.... Er kennte die Gefahr der Straße Null.

Ich hoffe das wird besser... Am liebsten bin ich in komplett eingezäunte Spielplätze. Weil er ist wirklich schnell, da komm ich kaum hinterher

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von misssilence am 06.05.2024, 10:39 Uhr

Und was machst du, wenn das nichts bringt? Ich glaube nicht, dass die TE ihre Tochter einfach los rennen lässt oder sie dann mit "Schätzchen, bitte bitte bleib bei mir, ja? Wäre das ok für dich?" versucht zu überzeugen.

Ich habe nämlich das exakt gleiche Problem. Die Kinder sind aber 3,5 Jahre alt - sind schwer, wehren sich kräftig und sind einfach sau schnell. Natürlich fängt man die Kids sofort ein, und macht ihnen klar, dass das absolut gar nicht geht - und wenn das Kind es immer wieder macht? Konsequent sein ist nicht immer die Lösung für alles - wäre ja toll

Ich glaube, die TE hofft auf eine Idee, wie sie das Wegrennen verhindern kann und braucht keine Strategie, wie sie darauf reagiert, wenn es passiert.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Maluna am 06.05.2024, 11:09 Uhr

Das wollte ich auch nicht unterstellen. Kam wohl falsch rüber.

Also ja, bei meiner Tochter hält so ein Einlauf tatsächlich rin paar wochen und wirkt daher auch präventiv. Zumindest eine Weile lang. Aber letztendlich hat das Problem wohl jeder mehr oder weniger ausgeprägt, da sind die Kinder wohl verschieden. Meine Tochter hört auch besser wenn wir alleine sind, wenn andere Kinder mit rennen oder Hubd oder Pferd in Sicht sind, ist es bei uns auch schwieriger.

Meine Tochter ist zum Glück allerdings eine ziemliche Regel-Fanatikerin. Wir haben mal hier bei uns (Sackgasse in einem Kuhkaff) auf der Straße zum Spaß ein Straßennetz, Ampeln, Zebrastreifen usw. Aufgemalt, diente eigentlich dem Spiel, sie ist dann mit einer Freundin mit dem Laufrad dort gefahren und hat eben einfache Verkehrsregeln dabei gelernt. Das hat sie sehr interessiert und ich muss sagen, seitdem hat sie ein besseres Bewusstsein für Straßen und Verkehr, wir haben in diese Richtung seither weniger Probleme. Kann aber natürlich auch bei anderen Kindern völlig wirkungslos sein...

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 13:50 Uhr

Glaub mir eins, so einen Anschiss habe ich meiner Tochter noch nie verpasst. Sie hat Ewigkeiten danach geweint und ist abends 2 Stunden früher als üblich vor Erschöpfung eingeschlafen.

Das hat keinen Spaß gemacht, mir auch nicht und von sanfter Stimme war ich weit entfernt.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von JoMiNa am 06.05.2024, 13:59 Uhr

So extrem hatten wir es nicht.

Was ich machen würde: Ihr das nicht durchgehen lassen und reale Konsequenzen. Vor dem Spielplatz die Regel erklären, dass es sofort nach Hause geht, wenn sie das wieder macht. Auf dem Spielplatz immer neben ihr bleiben. Falls sie doch ausbüchst, den ganzen Weg, der dann nach Hause zu Fuß zurückgelegt wird, an der Hand. Das würde ich mir natürlich nur antun, wenn ich Zeit und Nerven habe, es eskalieren zu lassen. Ansonsten gibt es keinen Spielplatz an dem Tag.

Bei Einkaufen dasselbe. Entweder mit viel Zeit und Nerven hingehen, oder es vermeiden.

Du musst dich auf Protest einstellen, aber sie wird es nach wenigen Malen verstehen. Vielleicht probiert sie es dann noch ab und zu, dann musst man schnell wieder reagieren. Wichtig ist, wenn sie schreit und wütet, so ruhig wie möglich bleiben und erklären, dass es nun mal gefährlich ist und wenn sie sich nicht an die Regeln hält, dann muss sie an die Hand und darf nicht alleine spielen.

So schön es in vielen Situationen ist, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, aber in dem Fall wird es denke ich kurzfristig nicht helfen, ihr einfach mehr Klettermöglichkeiten zu geben. Es klingt so, als ob es für sie spannend ist, deine Hilflosigkeit zu sehen. Das ist ganz normal, hat jedes Kind, ist aber in meinen Augen die typische Situation, in der Grenzen setzen notwendig ist. (Und ich bin niemand, der aus Prinzip auf starre Grenzen besteht. Aber hier geht es um Sicherheit und um wichtige Regeln und daher finde ich es gerechtfertigt, Grenzen aufzuzeigen.)

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 16:02 Uhr

Hallo, ja so mache ich es schon.
Egal was wir machen, sobald sie das erste Mal wegläuft geht es direkt nach Hause ohne Diskussion. Letzte Woche waren wir ganze 10 Minuten im Zoo und ich habe sie brüllend raus getragen.
Entweder an der Hand bzw. tragend oder halt im Auto.

Ich bin sehr konsequent und ich rede auch dann mit ihr und erkläre es ihr. Ich habe es erst ruhig versucht, aber inzwischen bin ich sehr streng und auch laut.
Ich weiß mir nicht anders zu helfen.

Bücher über den Verkehr lesen wir schon lange und sie kann es ja eigentlich.
Nur gerade habe ich das Gefühl dass sie große Umbaumaßnahmen im Gehirn hat.
Und das ist auf der Strecke geblieben.

Es wäre mir hundertmal lieber sie würde am Tag 3 Stunden brüllen vor Wut oder anderes.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von JoMiNa am 06.05.2024, 16:38 Uhr

Das klingt wirklich sehr anstrengend! Aber trotzdem kein Grund, verzweifelt zu sein. Die Phase geht auch wieder vorbei. Wichtig ist, dass du eine Strategie hast, die du authentisch durchziehen kannst und dann bist du auch nicht hilflos.

Das ist auch für deine Tochter wichtig zu spüren, dass Mama immer weiß, was zu tun ist. Also vorausschauend handeln, konsequent reagieren und die Verzweiflung nicht anmerken lassen Ich weiß, das sagt sich so einfach. Aber wir hatten schon wegen allen möglichen Themen Dramen und mir hilft es zu wissen, dass die Zeit auf meiner Seite ist. Wobei die Kinder einen dann echt an die eigenen Grenzen bringen können.

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Muhkuh-87 am 06.05.2024, 18:05 Uhr

Macht meine auch....allerdings erst 2,5 Jahre alt. Nur als Tipp: es gibt so eine Art "Pferdeleinen" für Kinder (auch als solche deklariert). Seitdem spielen wir beim Einkaufen immer Pferdchen. Ab und zu von mir ein "hüa" oder "brrr" schon wird aus den blöden blicken ein "ach, das ist aber niedlich"
Viele starke Nerven dir!

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Re: Absolute Verzweiflung

Antwort von Luisi388 am 06.05.2024, 22:45 Uhr

Vielen Dank für viele tolle Ratschläge und Erfahrungen.
Ich habe wirklich einiges für mich mitnehmen können!

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