dinsa
Liebe Biggi, liebe Kristina, mein Sohn ist 20 Monate und er war schon immer ein Vielstiller :). Ich habe von Anfang an nach Bedarf gestillt. Es gab während unserer langen Stillbeziehung auch des öfteren Phasen (ab ca. 13 Monate), wo er mal mehr und mal weniger stillen wollte. Manchmal dachte ich sogar, dass er sich vielleicht gerade abstillt, so selten war es auch schon. Es gab allerdings auch oft Phasen, wo ich mich soooo an die Anfangszeit zurückerinnerte wegen der Häufigkeit - meist wenn er zahnte oder krank wurde bzw. war. Für mich war das immer ein sicheres Zeichen. Aber die jetzige Phase hält zur Zeit schon so lange an. Wir stillen eigentlich nur noch zum Einschlafen, mittags und abends und ab und an morgens. Okay, er hat erst sehr wenig Zähne und es tut sich da gerade so einiges. Vielleicht liegt es auch wirklich wieder an den Zähnen. Das ist auch alles in Ordnung, denn ich stille auch gerne bzw. sehe für uns nur Vorteile darin. Es ist zwar nicht immer einfach mit den Kommentaren umzugehen, obwohl ich genau weiß, dass ich das richtige mache, so fällt es mir doch oft schwer das in Worte zu fassen, wieso, weshalb und warum. Ich mich auch gar nicht rechtfertigen für etwas, was das "Normalste" ist. Schon im Säuglingsalter forderte er seine Brust berechtigerweise stark ein. Er nahm nie den Schnuller oder die Flasche. Er war schon immer sehr temperamentvoll und war schnell aufgebracht und ungeduldig. Er ist - heute wie damals - ein ganz toller und fröhlicher Junge, der uns und andere zum Lachen bringt und immer gut drauf ist, offen auf die Leute zugeht - ich würde sagen und hoffe es natürlich: Ein glückliches Kind. Zur Zeit trotzt er allerdings ziemlich. Damit habe ich auch keine Probleme, denn auch diese Phase geht vorbei und ich finde die Einzelnen Phasen und Entwicklungsschritte auch total aufregend und spannend. Allerdings ist das starke Temperament natürlich immer noch vorhanden und somit wird durch seinen derzeit häufigen Stillwunsch auch die Brust lauthals eingefordert. Egal wo wir sind. Da ich nicht mehr draußen oder im Café oder sonstwo in der Öffentlichkeit stille, so habe ich vor einiger Zeit gesagt, dass wir "nur" im Bett stillen. Vielleicht hätte ich auch noch sagen sollen: In unserem Bett :)...denn sind wir irgendwo zu Besuch, wird erstmal das Bett gesucht. Aber das kriege ich glaube ich auch noch hin. Nun ist es aber zur Zeit so, dass er alle Stunde an die Brust möchte. Essen tut er wenig im Moment. Wir sitzen im Auto und er weint und ruft seine Brust, wir gehen spazieren und er möchte plötzlich an die Brust...ich habe das Gefühl, dass er es ohne nur 1 - 1/2 Stunden aushält. Dazu kommt dann natürlich noch das Temperament und nun auch noch das Trotzen / wüten. Es sei denn, wir sind irgendwo, wo es etwas Neues gibt und er somit etwas abgelenkt ist, dann hält er auch länger durch. Aber spätestens zum Mittagsschläfchen wird die Brust gerufen :). Heute war ich allerdings in einer Situation, die ich sehr unangenehm empfand. Wir kamen gerade von Zuhause und im Auto wollte er schon die Brust. Was tun? Geben oder abwarten bis wir Zuhause im Bett sind? Bin ich sonst inkonsequent, wenn ich sie unterwegs und nicht nur im Bett gebe? Auf jeden Fall stand ich an der Kasse und hatte ihn auf dem Arm und wollte zahlen. Da rief er schon wieder Brust bzw. den Spitznamen der Brust. Da ich nicht konnte und wollte, wurde er immer lauter und griff mir schon in den Ausschnitt und zog mein T-Shirt runter und ging mit dem Kopf Richtung Brust.... Der Verkäufer hat nicht schlecht geguckt. Ich aber auch nicht, denn DAS kannte ich gar nicht. Woran kann es liegen? Habe ich etwas falsch gemacht? Wenn ich weiß, dass es nur eine Phase ist, dann ist es absolut kein Problem und auch das meistern wir. Er soll das kriegen, was er braucht. Wenn ich damit aber etwas falsch mache und mit den Protesten anders umgehen sollte, prompt - wie zur Säuglingszeit - zu versuchen, das Bedürfnis zu befriedigen. Geduld ist, wie gesagt, immer noch nicht seins - lange vertrösten kann ich ihn nicht. Aber es wäre schön, wenn er tagsüber bzw. unterwegs auch mal einige Stunden ohne auskommen würde. Aber wie gesagt - vielleicht passiert ja auch gerade wieder viel im kleinen Körper. DANKE und ganz liebe Grüße an euch!!!
Liebe dinsa, für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Dein Sohn verhält sich gar nicht so „brustversessen" wie Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. All diese theoretischen Überlegungen helfen dir jedoch nicht weiter, denn Du fühlst dich in der derzeitigen Situation unwohl. Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein 20 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deinem Sohn darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden, dass ihr wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung finden werdet. Falls Du feststellst, dass das punktuelle Abstillen (also eine Art eingeschränktes Stillen) für dich immer noch nicht der Weg ist, den Du gehen willst, dann solltest Du dich in einem ruhigen Moment mit dir selbst auseinander setzen, was Du willst und dann entsprechend dieser Entscheidung und ohne Zweifel handeln. Wichtig ist dabei, dass Du dir deiner Entscheidung ganz sicher bist, denn jedweden Zweifel wird dein Kind sofort spüren und entsprechend handeln. Ich möchte Dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Dort findest Du viele Tipps für das Stillen von älteren Babys und Kleinkindern. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi
dinsa
Liebe Biggi, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Es ist in der Tat so, dass auch diese Zeit sehr genieße und ihm eigentlich auch die Zeit lassen wollte, so lange er möchte. Denn bisher hatten wir beide eine schöne Zeit. Nur die Situation gestern hat mir gezeigt, dass mir das Verhalten an der Kasse schon unangenehm war, da er so forsch war. Ich danke dir für deine Tipps und werde ihm versuchen zu erklären, dass ich das in bestimmten Situationen nicht möchte. Natürlich muss ich damit rechnen, dass er dann wütend wird, aber vorher haben Erklärungen auch etwas gebracht - nur jetzt scheint es zur Zeit nicht zu klappen. Allerdings ist er gestern zum ersten Mal ohne Brust eingeschlafen und hat durchgeschlafen. Das ist für mich der absolute Wahnsinn!!!!!!!!!!! Das war noch nie da! Von daher denke ich, dass er es so braucht, weil in ihm zur Zeit wieder einiges passiert. DANKE für deine Worte und überhaupt DANKE für dieses Forum! Ihr seid toll! Liebe Grüße
:-))) ich freu mich pber deine Zeilen :-) Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, mein sohn ist bald 18 Monate und will nur dauerhaft gestillt werden! Es war besser und kam tagsüber gar nicht, nur zum mittagsschlaf ( stille ihn in den Schlaf) Dann wurde er krank und seitdem boom jetzt möchte er tagsüber andauern an die Brust selbst beim Einkaufen verlangt er danach und sowas hat er vorher nieeee gemacht. Mein Mann vers ...
Hallo! bei meiner kleinen kommt grade der erste zahn (7 Monate) seit 2 Tagen will sie alle 30-60 Minuten an die Brust. ist das normal? Man hört immer beim Zahnen wird es weniger. Grundsätzlich wird sie immer nach Bedarf gestillt
Liebe Biggi. Nun ist meine Maus bereits 21 Monate und an abstillen ist nicht zu denken . Sie ist immer noch eine schlechte Esserin. Mal hat sie gute Tage mit "normalen Essen" und dann gibt es Tage wo sie nur am nuckeln ist. Nachts kommt sie ebenfalls noch sehr häufig. Im Moment zahnt sie wieder, alle Zähne haben wir noch nicht. Ich ...
Liebe Biggi, Ich (fast 40J.) stille meinen Sohn seit seiner Geburt vor zwei Jahren. Mittlerweile stillen wir hauptsächlich noch am Abend und Nachts, am Wochenende auch mal zwischendurch. Seit einigen Monaten schläft er nachts oft (nicht jede Nacht) unruhig und will ständig stillen, ca. 20 Mal oder öfter! Ich vermute, dass es verschiedene Grü ...
Liebe Biggi, Unsere Tochter ist jetzt knapp 2 Wochen alt und ich habe bezüglich des Stillrhytmus noch unsicherheiten ob ich es so richtig mache. Sie will momentan ziemlich oft an Brust so das Sie teilweise keine Pause dazwischen hat. Da aber immer wieder was nachgeschoben wird macht Sie natürlich auch ständig in die Windel was ja alles nicht s ...
Hallo mein Sohn ist 3,5 Wochen alt und Serie heute Mittag am dauerstillen. Zwischen drin schläft er immer mal wieder ein schläft zwischen 10-60min und dann wird er wach da ist er dann so 5 Minuten am rum schauen und dann weint er los. Er sucht die Brust und Lutsch an allen was man ihn gibt aber nur die Brust stellt ihn zu Frieden. An der Brust ...
Liebe Biggi, Unsere Kleine ist 13 Wochen alt, kam allerdings 6 Wochen zu früh. Sie hat von Anfang an recht gut und regelmäßig getrunken. Inzwischen sind ihre Wachphasen deutlich länger und gefühlt will sie währenddessen ständig an die Brust. Das geht nun schon mehrere Wochen so und macht es mir sehr schwierig, z. B. Termine wahrzunehmen. Einen ...
Hallo Frau Welter, mein Baby ist nun 8 Wochen alt und ich stille von Geburt an voll. seit Woche 2 quälen uns hier Bauchschmerzen und Unruhe. mein kleiner will seit 3 Wochen non-stop an die Brust, findet schwer in den Schlaf und wenn dann nur 30 Minuten und danach quälen ihn Bauchschmerzen und er will wieder an die Brust. Ich habe langsam ...
Hallo Biggi, meins Maus ist jetzt 13 Monate alt und ich stille ihn super gerne. Er isst auch relativ gut beziehungsweise jetzt auch unser Familienessen. Er hat seit letzten Freitag eine Magendarmerkrankung und hatte sehr viel Durchfall und hat kaum was gegessen dementsprechend habe ich fast nur gestillt zu 90 %. Jetzt ist es so, dass er s ...
Hallo Frau Welter, die Tage haben sie mir schon so lieb geantwortet auf eine andere Frage, daher muss ich Ihnen noch mal diese Frage stellen, sie beschäftigt mich sehr. Mein kleiner, 7 Wochen alt, hat seit 2-3 Tagen so eine neue "Angewohnheit" nenne ich es mal. Abends weint er plötzlich aus dem Nichts und möchte dann dauerhaft gestillt ...