steffi-b
Hallo, meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt und ist seit jeher ein schlechter Esser. Während dem Essen muss ich sie eigentlich immer ablenken, damit ich überhaupt Nahrung in sie hineinbekomme. Ich hab schon oft gelesen, dass Kinder genau wissen wie viel sie brauchen. Aber wenn meine Kleine ein mageres Frühstück hatte und bis 16 Uhr nichts essen will, möchte ich eigentlich schon, dass sie wieder etwas in den Magen bekommt. Wenn sie trotz Ablenkung nicht essen will, muss ich auch mal schimpfen. Dann macht sie den Mund auf, würgt aber immer mit dem Essen rum. Und ich komme mir dann erst recht schlecht vor, weil ich mein armes Mädchen dazu zwinge. Süßes will sie natürlich immer, was ich aber möglichst versuche in Grenzen zu halten. Hier mal ein Beispiel, was sie tagsüber isst: Frühstück: 1/2 - 1 Scheibe Brot mit Käse, Wurst oder Avocado Mittags (was immer erst nach ihrem Mittagsschlaf ist, weil sie vorher nichts möchte): Gemüsesuppe, klare Suppe mit Maultaschen, oder fertige Babynahrung im Gläschen (da aber meistens nur eine Portion für ein 8 - 10 Monate altes Baby) Nachmittags: Joghurt, Obst oder auch mal etwas Süßes Abends: 1 Scheibe Brot oder auch nur eine Flasche mit Milchbrei Manche Tage sind gut, aber an den meisten Tagen habe ich wirklich den Eindruck, dass sie viel zu wenig isst. Sie tobt eigentlich viel rum, ist jeden Tag draußen. Da müsste doch der Körper einiges an Kalorien verbrauchen und der Magen ein Hungersignal senden. Haben Sie Tipps für mich, was ich ändern könnte?
Hallo steffi-b Gesunde Kinder holen sich tatsächlich, das was sie brauchen. Ist der KiA insgesamt mit der Entwicklung deiner Tochter zufrieden? Wenn ja, dann ist das prima. Ich gebe dir mal eine Übersicht darüber, was 1- jährige in etwa täglich/wöchentlich essen sollten: täglich ca 80g Getreide/Brot 120g Kartoffeln (bzw Reis, Nudeln etc) 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche 15g Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX. Kennst du OptiMIX, die sog. optimierte Mischkost? Die Ernährungs-Empfehlungen wurden aus umfangreichen Forschungsarbeiten zusammen getragen und sind praxisnah formuliert: das tägliche Essen* sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser *bzw der Wochenplan Eine gute, übersichtliche und bildliche Darstellung bietet dir auch der sog. Ernährungskreis. Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlich großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=219 Es ist gut sich an den üblichen Empfehlungen zu orientieren. Es ist aber nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Manche Kinder essen auch deutlich weniger, wohingegen andere Kinder mehr benötigen, um satt und zufrieden zu werden. Häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Auch Wachstumsschübe gehen mit größerem Appetit und entsprechend größeren Essmengen über einen begrenzten Zeitraum einher. Das ist bei guter Entwicklung alles völlig normal. Mir fällt auf, dass bei euch viele Speisen breiig/flüssig und weich sind. Deine Kleine scheint eine Vorliebe für Speisen zu haben, die wenig Kauaufwand erfordern. Entweder es liegt daran, dass deine Kleine weniger gerne kaut, oder dass sie evtl nicht gut kauen kann und das Essen fester Nahrung dadurch schwieriger ist. Hast du mit dem Arzt schon über die Schwierigkeiten beim Schlucken gesprochen, die du erwähnt hast? Ist das Schlucken häufiger etwas problematisch oder nur dann, wenn du sie zum Essen animierst? Lass deine Kleine ganz viel selber essen, gib ihr dazu Hilfestellung und Zeit. Biete deiner Kleinen viele Essanreize, auch optisch. Lass sie viel probieren. Gestalte den Übergang zu Tisch mit einem Ritual. Das kann helfen, erst einmal zur Ruhe zu kommen und Hunger/Appetit zu spüren. Wenn du deinem Kind bspw immer vor dem Essen ein bestimmtes Buch vorliest, ihr danach das Lätzchen umbindest und ihr euch beide das Essen serviert. Dann kann sich dein Kind darauf einstellen. Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden. Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Richte generell kleine Portionen, die überschaubar sind. Sabine Bohlmann nennt das in ihrem Kochbuch "Die Reise in der Suppenschüssel" (unter Mitarbeit von Fumi Dehnst), Verlag vgs, Egmont Verlagsgesellschaften: Bonsai Cooking. Ich bezeichne das Zubereiten von kleinen Häppchen gerne als "Puppenküche". Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Welche Regeln könnten bei euch sinnvoll sein? Wichtig wäre auch, dass ihr euch genügend Zeit zum Essen nehmt. Setze dich nicht erwartungsvoll zu Tisch und schaue auf den mit Essen bestückten Teller, ob deine Tochter nun brav isst oder nicht. Esst einfach zusammen, kontrolliere nichts und esst mit Genuss viele leckere Dinge! Achte vor allem auf Routine, Rituale und dein persönliches Vorleben. Also dann Grüße B.Neumann
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