Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Naturjoghurt und Breifrei

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Naturjoghurt und Breifrei

miamia123

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Guten Morgen, danke nochmals für die vorangegangenen Tipps, sie haben mir wirklich sehr geholfen. Unser 7M alter Junge isst nun gerne seinen Mittagsbrei (mal ohne, mal mit Fleisch, mal Gläschen, mal selbstgekocht, mal unser ungewürztes Essen zerstampft), davon meist die Menge eines halben Gläschen, außerdem gerne den Getreide/Obst-Brei (milchfrei). Daneben manchmal zerdrückte Banane, geriebener Apfel, Avocado, Kartoffel usw. zum Testen des Geschmacks und der Konstistenz. Die große Schwester darf hier und da ein kleines Stück Brot zum Lutschen unter Aufsicht anbieten. Nun meine Fragen. Haben Sie geeignete Babybrotrezepte? Was kann man als Belag nutzen? Welche breifreien, schnelle und leckere Rezepte für Babys kennen Sie und nun zur eigentlichen Frage: er mag den Milchbrei nicht (wir rühren ihn mit halb Wasser, halb Bio-Vollmilch und Schmelzflocken an) dazu etwas Obst. Keine Chance! Was er aber liebt und ich ihm testweise gegeben habe ist 3,5% Bionaturjogjurt mit Apfelmus und gekochtem Getreide oder zerdrückter Banane. Ist das eine Alternative? Hab mal abgewogen, er isst vom Joghurt ca.50g. Daneben wird er gestillt nach Bedarf. Viele liebe Grüße und Dankeschön im Voraus, Mia.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo miamia123 oh, schön, dass ihr weiter vorangekommen seid. Butter oder Öl sind besonders in der Anfangszeit ein idealer Brotbelag. Auch Gemüsemus oder Obstmus sind prima dazu. Das alles ist salzfrei. Auch Avocadomus oder zerdrückte rohe Banane sowie die verschiedensten Nussmuse sind geeignet. Ein Milchbrei muss nicht sein, wenn du auch noch zusätzlich (nach Bedarf) stillst. Es wird allgemein empfohlen, (kleine Mengen an) Kuhmilch unter dem Schutz des Stillens als Beikostzutat zu integrieren - wegen der Allergieprävention - da hast du recht. Diesen Job hast du jetzt erledigt. Dein Baby mag zwar keinen Milchbrei aber isst gerne Naturjoghurt. Wenn dein Baby diesen Brei gerne isst, kannst du ihn hin und wieder geben. Es heißt zwar, dass Joghurt noch nicht optimal für Babys geeignet wäre. Aber 50g sind schon okay, wenn es dein Baby gerne mag. Da du auch stillst, könntest du Kuhmilch im ersten Jahr komplett weglassen. Also keine Sorge, wenn dein Baby keinen Milchbrei möchte. Jetzt zum Brot: dies hier ist "ein" Grundrezept, das sich beliebig abwandeln lässt: Experimentiere beipsielweise mit verschiedenen Mehlsorten: Dinkelvollkornmehl, Weizenmehl (1050), etc. Grundrezept für eine Kastenform: 500g Mehl ca 1/3 Würfel frische Hefe 250-300 ml Wasser (ggf mehr, je nach Mehlsorte - besonders bei Dinkelmehl, Vollkornmehl evtl mehr) 4 EL Öl 1 Pr Zucker 4-6g Salz (diese Menge kannst/darfst du noch weiter reduzieren)*************** alle Zutaten mischen, kneten, kneten, kneten! Ganz viel kneten, weil sich der Teig auf diese Weise einfach gut zusammenfügt. Knete deinen Brotteig einfach so lange, bis er nicht mehr klebt und gut zusammenhält. Das kann schon (sogar in guten Knetmaschinen) bis zu ca 10-20!! Min dauern. Je länger der Teig geknetet wurde, desto besser ist die Krume, d.h. desto schöner und brotartiger ist dein Ergebnis. Zu kurz geknetete Brot bröseln/fallen nämlich sonst leicht auseinander. Der Teig sollte nicht kleben. 10 min ruhen lassen. Auf ein Brett/glatte Oberfläche etwas Mehl streuen und den Teig darauf "rund- bzw länglichwirken". Das bedeutet: du arbeitest dich quasi, einmal die Aussenränder nach innen klappend, einmal im Kreis um den Teig herum. Das gibt dem Teig Spannung, was sich auf das Backergebnis einfach besonders positiv auswirkt. Du kannst das Brot in einer Kastenform backen und erhältst dadurch auf jeden Fall ein formstabiles Brot, das du hinterher in Scheiben schneiden kannst. Das Brot kommt nun in deine Kastenform (Backpapier/Backfolie wenn nötig) und darf hier noch einmal solange gehen, bis der Teig zum oder leicht über den Rand schaut, ca 40 min . Den Teig dafür abdecken. Je nach Wetter, Standort des Teiges, der Wärmeentwicklung während dem Kneten, deiner Hefe, deiner Mehlqualität, u.a. anderem geht der Teig mehr oder weniger schnell auf. Den Ofen vorheizen (Zeitcheck!) und das Brot bei ca 220° ca 50 min (200° ca 50-60 min) backen. Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen holen und auf ein Backgitter legen. Die Oberfläche mit Wasser bepinseln. Das Wasser verdampft sofort und sorgt aber dafür dass das Brot feuchter bleibt, die Kruste nicht zu hart ist und einfach besser mundet. So. Das ist das Grundrezept. Dieses Rezept kannst du beliebig abwandeln und mit Getreidesorten "spielen", experimentieren.Du kannst am Salzgehalt****schrauben, du kannst Butter statt Öl verwenden. Du kannst weniger Hefe verwenden und die Gehzeiten dadurch verlängern. Lange Gehzeiten sind besonders bei Vollkornmehlen empfehlenswert. warum lange Gehzeit? Während der Gehzeit werden die sog. Antinutritiva im Mehl abgebaut, was sich bspw auf die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe (Mineralstoffe, auch Eiweiße (Stichwort Gluten) etc) sehr positiv auswirkt. Das ist besonders gut, wenn du Vollkornmehle verwendest. Es verbessert insgesamt die Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit und darum sind diese Brote besonders "gut" und lecker. und warum weniger Hefe? Wenn der Teig geht, dann vermehrt sich die Hefe. Viel Hefe vermehrt sich entsprechend schnell und der Teig nimmt schnell an Volumen zu. Irgendwann ist ein Maximum erreicht und der Teig fällt wieder in sich zusammen. Wenig Hefe braucht logischerweise entsprechend mehr Zeit, um entsprechend zur ca doppelten Teiggröße zu wachsen. Der Hefeteig kann bspw über Nacht gehen, muss dafür dann in den Kühlschrank. Ca 3-4 h Gehzeit/Gärzeit sind aber schon ausreichend. Brot für Babys muss gefahrenfrei kaubar und schluckbar sein. Es sollte nicht zu pappig und nicht zu krümelig sein und auf jeden Fall keinerlei Zutaten enthalten, welche direkt gefährlich werden könnten, weil sie beim Kauen und Schlucken Probleme verursachen könnten. Die Rinde ggf vorerst wegschneiden und ggf separat, zum Benagen (wegen der Zahngesundheit aber nur im Rahmen einer Mahlzeit und zeitlich begrenzt) anbieten. Anstatt Brot sind für die ersten "Brot"versuche auch Brötchen sehr schön. Sie liegen gut in der Hand, können von allen Seiten benagt werden und beschäftigen das Baby. Minibrötchen: 250g Mehl (Type 405 , ggf anteilig Vollkornmehl) oder Dinkelmehl, auch möglich etwa 1/5 vom Mehl durch Haferflocken ersetzen) 125 ml Milch (oder: 120 ml Wasser + 20g Butter), ggf mehr 2 TL Zucker o.ä. 1-2 g Salz oder weniger nach Gusto und Belieben 1/4 Würfel frische Hefe oder 1/2 P Trockenhefe aus den Zutaten einen Hefeteig kneten. Teig abdecken und ca 1h gehen lassen. Teig nochmals kneten und ca 8-10 Teigkugeln formen. Die Teigkugeln auf einer bemehlten Fläche platt drücken und von drei Seiten nach innen falten, um den Brötchen Spannung zu geben. Vorgang 2-3mal wiederholen. Auf ein Backblech (Backpapier) setzen und abdecken. Den Ofen auf 50° stellen. Backblech einschieben. Teig ca 20 -30 min gehen lassen, bis er deutlich größer ist. Die Oberflächen mit Wasser bepinseln, Den Ofen auf 200° hochheizen und die Brötchen ca 15 -20 min backen, bis fertig. Du kannst die fertigen (und abgekühlten, aufgeschnittenen) Brötchen einfrieren und bei Bedarf aus dem TK holen. Wenn es schnell gehen muss, einfach kurz in den Toaster geben. ************** noch ein Wort zum Salz: Wenn deinem Kind das Brot zusagt und künftig wirklich richtig große Mengen davon essen möchte, dann lohnt es sich vielleicht für euch, dem Brot viel weniger Salz hinzuzufügen. Salz erfüllt im Brotteig mehrere Funktionen. Eine Reduktion ist ein guter Kompromiss. Grüße Birgit Neumann


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