Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Milchreis

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Milchreis

isa1211

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Hallo, ich habe in letzer Zeit öfter gelesen, dass Reis Arsen enthält. Wie ist das mit Milchreis? Meine Tochter (20 Monate) ist sehr gern und oft Milchreis. Jetzt frage ich mich, ob das überhaupt so gut ist. Sie ist leider auch ein schlechter Esser und es gibt nicht so viele Alternativen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo isa1211 die Sache mit dem Reis und dem Arsen ist ziemlich unschön, aber auch nicht wirklich neu und nur ein Problem unter vielen anderen. Und nicht einmal bei Reis aus kbA kannst du sicher sein, dass er frei davon ist. Noch dazu kommt, dass Reis aus Pappverpackungen Spuren von Druckfarbenmitteln (Mineralöl*) enthalten soll... Du musst trotzdem keine Sorgen haben. Bei einer ansonsten ausgewogenen Ernährungsweise, in der Reis hierzulande eine eher untergeordnete Rolle spielt, würden üblicherweise keine risikoreichen Mengen (anorganisches Arsen) verzehrt. Doch gerade bei Kindern wird zu Vorsicht geraten und das Problem darf nicht verharmlost werden. Gründe: Als problematischer im Vergleich zu Kochreis gelten Reisprodukte wie bspw Reisflakes, Reiskleie, Reispoppies, Reiswaffeln, auch Naturreis, parboiled Reis etc... Bei einer in D durchgeführten Untersuchung** (vor 2010) wurde Milchreis hingegen nicht kritisiert. Er erzielte das beste Ergebnis aller im Rahmen dieser Untersuchung analysierten Reisprodukte Getestet wurden auch andere Reisprodukte, die zum Teil wenig anorganisches Arsen*** enthielten, andere hingegen viel oder sehr (sehr) viel. Die höchsten Gehalte (bei dieser Untersuchung) hatten indes Algenprodukte (getrocknet) wie Rotalge (Nori, Seegras), Braunalge (Hiji­ki, Wakame) u.a. Aber auch Parboiled Reis schneidet (wesentlich) schlechter ab als bspw Langkornreis oder Rundkornreis. Konkrete Produktempfehlungen müsstest du bei Ökotest/Test etc nachlesen. Denn je nach Produkt, kann es deutliche Unterschiede geben. Ein super, im Hinblick auf Arsen, getestetes Reisprodukt waren laut Ökotest übrigens die Baby-Reiswaffeln von Hipp. (http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=100050&bernr=04) Ich empfehle dir auch folgende Artikel: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1792601/ http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/schwermetalle/arsen/arsen_in_kindernahrung.htm Fazit: Reis im Rahmen einer Mischkost verzehren, geschälten und polierten Reis bevorzugen. Vor dem Kochen gut wässern, Waschwasser verwerfen. Auf die Herkunft achten (Reis aus bestimmten Ländern/Regionen bspw häufiger weniger gut als aus anderen Anbaugebieten), Stark verarbeitete Reisprodukte (wie Reiswaffeln und Co) seltener verzehren, Naturreis eher meiden Zubereitung Milchreis alternativ, wenn doch besorgt: Reis wässern, Wasser absieben, Reis in Wasser in kochen, Kochwasser verwerfen und dann erst mit Milch mischen, aufkochen - klappt super und brennt überdies nicht an! Empfehlenswert wenn du größere Mengen auf einmal kochst. Also dann Grüße B.Neumann * du erinnerst dich bestimmt an die Hysterie in der Adventszeit als Schokiadventskalender aus den Läden verschwinden mussten ... das war das gleiche Problem ** Quelle: http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/02_BUEp_dokumente/ buep_berichte_archiv/BUEp_Bericht_2010.pdf?__blob=publicationFile&v=4 (S. 14) *** man muss unterscheiden zwischen Gehalt an Gesamtarsen und den Gehalten von jeweils organischem bzw anorganischen Arsen. Letzteres wird als toxisch (cancerogen) eingestuft.


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