Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Kochbuch

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Kochbuch

Pumsi1980

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Hallo Fr. Neumann, ich habe es gar nicht mit dem Kochen und ich bin jetzt schon ratlos, wenn ich daran denke, dass ich für meinen Sohn bald kochen muss. Er ist jetzt 7 Monate und bekommt mittags ein Gläschen. Naja die anderen Mahlzeiten sind ja nur mit Wasser anzurühren, das schaffe ich gerade noch :-). Aber was, wenn er älter wird... Können Sie mir ein gutes, einfaches Kochbuch empfehlen für Kochen für Kleinkinder? Ach, man liest immer wieder, dass man den gekauften Gläschen Öl dazugeben soll. Stimmt das? Oder vielleicht sogar dem OGB? Danke und viele Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Pumsi 8g Öl pro 190g Brei sollten im Gemüsebrei enthalten sein. Wenn das laut Nährwertinformation auf der Banderole, dem Etikett nicht der Fall ist, dann gibst du noch die erforderliche Menge an Öl dazu. Auf dem Etikett findest du entsprechende Nährwertangaben zu Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate etc. Die Werte beziehen sich auf entweder 100g oder das gesamte Gläschen (190g) . Da muss man manchmal ein bisschen rechnen. Manchmal sind 4g Fett pro 100g drinnen, dann passt das. Manchmal ist gar kein Fett enthalten. Oder nur 2g /100g. Manchmal auch 8g/190g. 8g Öl entsprächen ca 1 EL Öl. Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl oder Maiskeimöl sollten etwa ab dem 4. Breitag in den Brei gegeben werden. In den GOB kommt 1 Teelöffel Öl. Kochen ist gar nicht so schwierig, wenn man ein paar wenige Grundkenntnisse hat. Ich nehme mal an, dass du Nudeln kochen kannst und weisst wie man Kartoffeln zubereitet :-) Vom Spiegelei einmal abgesehen.... Zunächst brauchst du Ideen, die du schliesslich nachkochst. Im Net gibt es super Kochanleitungen, die mit Videodokumentationen super anschaulich sind. Da kann nichts mehr schief gehen. Jetzt brauchst du nur noch ein bisschen Ehrgeiz und Glaube an dich selbst und du kannst loslegen! Setz dich zunächst einmal hin und schreibe auf, welche Gerichte oder Speisen du gut kochen kannst. Im nächsten Schritt notierst du dir, welche Gerichte du in deiner Kindheit gerne mochtest und welche du heute gerne magst. Mit diesem Grundstock an Inspiration kannst du entweder nochmal konkret hier im Forum anfragen. Oder du schaust gleich mal im Netz, ob du fündig wirst. Gesunde Ernährung basiert im Wesentlichen auf der Auswahl der Zutaten. Frischen Produkten sind der Vorzug zu geben. BasicsProdukte aus dem TK-Sortiment sind ebenfalls eine geniale Bereicherung. Fertigprodukte besser meiden. Trotzdem dürfen sie hin und wieder (bei älteren Kindern) zum Einsatz kommen. Nur die ganz Kleinen sollten vor allem wegen der Geschmacksprägung immer erst die mit Liebe selbestzubereitete Variante kennenlernen. Teilfertigprodukte sind einigermassen in Ordnung. Gnocchi oder Schupfnudeln kann man selber machen. Das allerdings erfordert Zeit und Routine. Deshalb sind diese Produkte schon okay, wenn sie aus dem Kühlregal stammen und mit anderen frisch gekochten Speisen serviert werden. Ein blitzschnell zubereitetes Apfelmus dazu. Super! Kartoffelbrei ist ratzfatz gemacht. Manchmal benötigt man nur die richtigen Utensilien und man hat im Handumdrehen ein leckeres Gericht gezaubert. Einen Kartoffelstampfer, ein Püriergerät, etliche Schneebesen, eine Schaumkelle u.v.m. sind hilfreich in der Kinderküche. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Zum Kartoffelbrei ein Ei oder Fischstäbchen und bspw Spinat oder Erbsen/Bohnen aus dem TK. Bei Pfannkuchen kriegst du auch schnell Routine: Pfannkuchenrezept von Claudia W. aus W. 300 g Mehl (2/3 Vollkorn*) 1 TL Salz 500 ml Milch 250 ml Mineralwasser 6 Eigelb miteinander verrühren. 30 min quellen lassen 6 Eiweiß steif schlagen und unterheben. Der Teig ist ziemlich flüssig, dafür werden die Pfannkuchen schön dünn! Ergibt etwa 18 Stück * geht auch nur mit weissem Mehl, dann etwas weniger Flüssigkeit Die werden auch noch gut, wenn man auf den Eischnee verzichtet und das Ei ganz dazu tut. Und auch bei weniger Flüssigkeit. :-) Ganz easy sind Pfannkuchen so: pro Person ein Ei aufschlagen, verquirlen, mit etwas Milch aufgiessen, jeweils eine Prise Vanillezucker und eine Prise Salz dazu (pro Person) , vermischen, Mehl zugeben und rühren bis eine leicht zäh fliessende Masse entsteht. Kurz ruhen lassen. In einer Teflonpfanne Sonnenblumenöl erhitzen. Teig portionsweise hineingiessen und warten bis der Teig stockt. Auf die Temperatur achten. Fett darf nicht zu heiss werden. Einmal umdrehen und weiterbraten. Ich nehme immer eine Schüssel mit Ausgießer. Das erleichtert das Eingiessen in die Pfanne. Zum Wenden einen Pfannenwender benutzen. Als Belag eignen sich neben Obst auch herzhafte Dinge wie rohe Tomaten mit etwas Käse. Pro Pfannkuchen ca ½ Tomate und etwa 20g geriebenen Emmentaler oder Edamer Käse oder (kleingeschnittene Käsescheiben) hineinlegen, zusammenklappen. Kurz warm werden lassen bis der Käse geschmolzen ist. Eine Vidoanleitung gibts hier: http://www.baby-und-familie.de/Ernaehrung/Kochshow-fuer-Kids--Pfannkuchen -mit-Obst-48838.html Mit der richtigen Anleitung kriegst du jedes Rezept hin. Je öfter du die Dinge kochst, desto mehr Routine bekommst du und weisst welches Gefäß, welcher Topf geeignet ist. Das spart enorm viel Zeit. Am besten hast du einige Gerichte, die ihr gerne mögt, im Kopf, für die du die auch Zutaten möglichst im Hause hast. Möhren, Kartoffeln, Tomatensosse, Eier, Käse, Mehl, Milch, Zwiebeln, TK-Gemüse, Sahne/Schmand, Fischstäbchen o.ä., Salatgurke, eingefrorenes Hack, sind nur einige Beispiele, die nie fehlen sollten. Einmal die Woche gibts Fisch. Einmal etwas mit Eiern, einmal etwas mit Käse überbackenes, zweimal Fleisch, einmal Würstchen, .. Jetzt kannst du kombinieren und die einfachen Dinge wie Kartoffeln stetig abwandeln. Zu einem ausgewogenen Essen gehört eine Portion Gemüse oder Salat und neben einer eiweissliefernden Speise wie Fleisch Käse, Fisch etc eine stärkehaltige Zutat wie Nudeln, Reis, Kartoffeln. Dann macht das Essen auch satt. Wenn es schliesslich so weit ist und eure Familien zusammen speist, überlegst du dir ungefähr, worauf ihr innerhalb einerWoche ungefähr Lust habt und kaufst die frischen Zutaten ein. Einen gewissen Grundstock an haltbaren LM hast du zuhause. Du kannst einmal Fischstäbchen (im Ofen gehts ohne Aufsicht) mit Kartoffeln und Brokkoli machen. Die nächste Woche gibts stattdessen TK-Lachs mit Kartoffeln und Gurkensalat. Statt Salzkartoffeln machst du am nächsten Tag einen Nudelauflauf mit Zucchini. Dann gibts Spaghetti Bolognese. In größerer Menge zubereiten und in oder zwei Wochen einfach aus dem TK holen und aufwärmen. Sonntag gibt es Steak mit grünem Salat und Bandnudeln. Dann machst du am Samstag Pizza und bereitest auch hier die doppelte Menge Teig zu. Kannst du einfrieren und ein andermal wieder weiterverarbeiten, z.b. zu Flammkuchen in der nächsten Woche. Einmal machst du Pfannkuchen, dann Tortellini mit Schinkensahnesosse. Pellkartoffeln mit Quark, dann Ofenkartoffeln Kartoffelgratin für 2 Personen: 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Dazu passt Salat. Kartoffelbrei: Salzkartoffeln in wenig Wasser (wenig Salz) kochen. Einen Stich Butter zugeben, verrühren, Milch dazu und mit einer Gabel alles zusammen zerdrücken. Dann mal Frikadellen zu Reis mit TK-Erbsen. Und Kinder mögen übrigens gerne immer weder die gleiche Gerichte essen. Je öfter du ein Gericht zubereitest, desto mehr Routine bekommst du und es geht entsprechend schnell. Das läuft dann fast nebenher. Wunderbar einfach gehen Hühnerschenkel in der Pfanne. Dazu einfach Brot oder Toastbrot geben. Und etwas Gemüse. Spinat mit Ei und Kartoffeln. Geht ganz fix. Salzkartoffeln in größerer Menge vorkochen und am nächsten Tag kleingeschnitten als Bratkartoffeleckchen servieren. Hier noch ein paar Vorschläge für Gerichte ab dem 10. Lm: Paprika-Möhrensosse zu Nudeln oder Couscous gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. Evtl Mozzarellakäse dazugeben. Die Sosse lässt sich auch einfrieren. Froschnudeln Zutaten: * 200 g gefrorene Erbsen * 200g Nudeln * 100 g Kräuterfrischkäse * 100 ml Gemüsebrühe * Salz, Pfeffer 1 Die Erbsen auftauen lassen. Nudeln nach Packungsangabe in Salzwasser garen. Die Hälfte der Erbsen mit dem Kräuterfrischkäse zu einer cremigen Soße pürieren. Brühe erhitzen. Ganze und pürierte Erbsen zugeben, unter Rühren erhitzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Nudeln geben. Lieblingsrezepte von Kindern (S&K 1/2007) Annika Osterhage, Rheine – 2,5 Jahre Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Jetzt bin ich etwas abgedriftet, denn eigentlich fragtest du nach einem Kochbuch für Kleinkinder und dein Kind ist jetzt erst 7 M. Du kannst ja einfach schon mal anfangen und üben :-) Hier die Vorschläge: Gut sind sämtliche Bücher von Dagmar von Cramm aus dem GU Verlag. Auch die Bücher von Anne Iburg sind gut und informativ. Da kannst du mal online drin stöbern. Also dann Viele Grüße und viel Spaß B.Neumann


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