Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Kind trinkt zuviel Milch

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Kind trinkt zuviel Milch

Urmeline321

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Guten Tag, wie kann ich den Milchverzehr meiner Kleinen 3 1/2 senken? Sie ist ein echtes Milchkind. Ständig möchte Sie Milch, Kakao oder Joghurt. Morgens ein Kakao, im KiGa eine Milch und ein Joghurt, am Mittag ein Kakao und am Abend wieder eine Milch. Zwischendurch manchmal noch eine Portion Milch, Kakao oder Joghurt mit Müsli. Es ist definitiv zuviel, gebe ich ihr keine Milch etc. gibt es großes Theater. Meine Schwiegermutter, bei der sie ein, zweimal die Woche ist fällt mir immer in den Rücken. Dort bekommt sie sogar noch die Babymilch aus der Flasche. Begründung: meine Kinder (5) haben immer viel Milch getrunken und einer, sogar bis er 6 Jahre alt war aus der Flasche. NA PRIMA Wäre für Tipps sehr dankbar.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Urmeline321 Ca 330 - 350 ml Kuhmilch, bzw Milchprodukte sind im Alter deiner Tochter täglich etwa angemessen. 100 ml Trinkmilch ersetzen 100g Joghurt oder ca 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse. In die Gesamtrechnung fliessen auch Mengen mit ein, die du in Gerichte verarbeitest. Der Käse auf Pizza, der Käse auf dem Auflauf, die Milch im Kartoffelpüree - all das zählt dazu. Wie viel trinkt/isst deine Tochter denn tatsächlich an Milch(produkten)? Ein bisschen zu viel oder wirklich richtig viel zu viel? Das doppelte? Ich will dich auch noch mal eben schnell fragen, ob deine Tochter evtl generell viel isst? Die empfohlene Tagesmenge richtet sich nach dem Tagesbedarf von Max Mustermann. Es sind ermittelte Richtwerte, die auf die meisten Kinder zutreffen und passen. Es gibt Kinder, die generell einen großen Appetit haben und viel essen. Wenn deine Tochter zu den VielesserInnen zählt, darf die Milchmenge auch anteilig höher sein. Und bei spärlich essenden Kindern anteilig eher geringer. Während eines Wachstumssschubes kann der Bedarf kurzzeitig auch steigen. Wenn ein Kind eine Weile gerne und viel Milch trinkt, dann passt das auch - danach folgt bestimmt ein Wachstumsschub. Wenn deine Kleine über einen längeren Zeitraum tatsächlich zu viel Milchprodukte isst und trinkt, d.h. diese aus reiner Gewohnheit vehement einfordert, kann ihr auf Dauer der Appetit auf andere Speisen wie Fleisch, Fisch, Gemüse etc fehlen, weil sie durch die Milch einfach schon zu satt ist. Und nicht nur die Inhaltsstoffe aus anderen Lebensmittelgruppen fehlen bei einer tendenziell milchlastigen Ernährung, sondern der Appetit und die generelle Neugier und die Lust, Neues zu probieren. Die Chance, neue Speisen kennen- und lieben zu lernen, ist dadurch geringer. Die Sache mit der Oma ist natürlich ärgerlich für dich, aber zumindest schadet es deiner Kleinen nicht wirklich. Bei ein - bis zwei mal wöchentlich ist das, sachlich betrachtet, okay. Es gehört veilleicht zum "Oma"-Ritual. Evtl fragst du Frau Ubbens, ob sie einen Rat für dich hat, wie du noch einmal mit deiner Schwiegermutter reden könntest und/oder ob es nötig sei, dies nochmals zu thematisieren. Beginne zuallererst einfach, die Milch zu Hause zu reduzieren, falls nötig. Übelege dir zunächst, wann eine Portion Trinkmilch, Joghurt, Käse wirklich unerlässlich sind. Morgens und abends, im Kiga, nachmittags? Diese wirklich wichtigen Zeiten kannst du lassen und die Milch(speise) zu einem anderen Zeitpunkt weglassen. Nachmittags ggf Obstsalat? Wenn du bspw weisst, dass deine Tochter im Kiga definitiv eine Milch/Joghurt (oder Milch UND Joghurt? - portioniert oder Menge nach Wahl?) isst, könntest du evtl die Portion zum Frühstück ersetzen? Eine andere Möglichkeit wäre, die einzelnen Portionsmengen zu reduzieren. Ist der Essplan ansonsten ausgewogen oder gibt es etas, was deine Tochter eher weniger gerne isst? Finde für dich ein paar Zeitpunkte, wann du deiner Tochter Milch geben möchtest, so dass du die empfohlenen Mengen ungefähr einhältst. 350 ml +/- können es gut sein. Wenn du für dich eine durchführbare Regelung gefunden hast, eine Regelung, die du konsequent einhalten kannst, ist der Zeitpunkt gekommen, um deiner Tochter bei Bedarf einen Alternative (Obst, Reiswaffeln, Müsliriegel) anzubieten. Mit klaren Vorgaben wird deine Kleine bald gut umgehen können und weniger Milch aus Gewohnheit fordern. Grüße B.Neumann


Urmeline321

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Zu Ihrer Frage ob meine Tochter generell viel isst. Nein, sie isst meistens wie ein Vögelchen. Bei Oma isst sie oft richtig viel. Bei mir nur sehr selten, sie ist aber nicht sehr dünn. 15kg af 102cm Sie kommt am Tag auf fast einen Liter Milch würde ich sagen. Zur Zeit möchte sie immer wieder Suppe mit Sternchen-, Buchstabennudeln und Backerbsen und isst dann auch recht viel davon. Mache dann entweder eine Tütensuppe plus noch Nüdelchen dazu oder ne Brühe mit Nüdelchen.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Urmeline ah, okay, danke für deine Rückmeldung. Und, ja, ca 1 Liter ist schon etwas zu viel. Das erklärt auch das, wie du schreibst, tendentiell ansonsten eher spärliche essen. Ich hoffe, ich konnte dir im vornagehenden Posting ein paar Tipps geben, wie du den Milchkonsum drosseln kannst. Bleib dran! Dann kommt auch der Hunger und der Appetit auf Anders :) Grüße B.Neumann


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