Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

joghurt und fisch?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: joghurt und fisch?

Mitglied inaktiv

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hallo birgit! hab ne frage, unser leo wird in 2 wochen 9monate jung und isst sehr geren beikost. gemüse, wie zucchini karotten kürbis vertägt er noch recht schlecht, er reagiert mit starken blähungen und verstopfung. er isst sehr gerne hirsebrei mit obstmus oder abends auch mal etwas griesbrei dazu und etwas obstmus. oder eben kartoffeln mit etwas fleisch aus dem gläschen, auch dinkelbort oder toast zum frühstück...dazwischen knabbert er reiscrecker oder maln babykeks oder eben einen obstbecher. heute mach ich fenchel mit reis und ich esse fisch dazu (dorsch). darf er etwas fisch mitkosten? und kann ich auch schon etwas naturjoghurt mit obstmus anbieten? die ärztin meinte ja! ansonsten stillen wir. danke lg melanie


Birgit Neumann

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Hallomeli28 probieren lassen kannst du deinen Kleinen auf jeden Fall. Bei dem Fisch musst du nur ganz doll auf die Gräten achten. Auch kleinere Mengen Joghurt zum Kosten wären okay. Gib Familienkost und zusätzlich den bewährten Brei. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Die wertvollsten Momente sind die, bei denen Mama, Papa und Geschwister entspannt am Tisch sitzen und essen und das Baby einfach und selbstverständlich mitessen kann. Gestaltet das gemeinsame Essen schön. Je mehr dein Kind bei dir/euch sieht, desto mehr wird die Neugier auf neues Essen, neue Speisen geweckt. Das Essen darf schon gewürzter sein, nur nicht zu salzig. Denn zu salziges Essen fürht auch dazu, dass weniger gegessen wird. Manche Babys akzeptieren und lieben die Familienkost schnell und bei manchen Babys dauert es etwas länger. Ab dem 10.Lm bereits sollte langsam mit der Familienkost begonnen werden. Diese Kost kann vieles beinhalten und beginnt bspw damit, dass Brei aus dem Gläschen nun auf einem Tellerchen serviert wird. Hier kann zusätzlich anderes vom Tisch hinzugelegt werden. Viele Babys sind da auch richtig scharf drauf. Sie wollen alles probieren und reissen Mama oder Papa ihr Brot aus der Hand. Begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Mach daraus ein Spiel. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Meistens wird das sogar deutlich angezeigt. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern es kann einfach als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. Ich würde dir vorschlagen, dass du ein paar Basics für dein Kind extra kochst, die gut schluckbar sind. Kartoffelbrei, Apfelmus (oder frisch geriebener Apfel, fein geriebene Möhren. Und zusätzlich gibst du ganz klein geschnittene, zerkleinerte Speisen vom Familientisch. Das ist wichtig für die Geschmacksprägung. Wenn du gewohnte Breie servierst, dann vermittelt das deinem Kind Sicherheit. Dazu gibst du neue Speisen. Dein Kind sollte Neues probieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben zuweilen eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem neuen, unbekannten Éssen. Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Deshalb musst du gar nicht sagen, so ab jetzt gibts nur noch Familienkost. Das wird sich ergeben, Je vorsichtiger du am Anfang bist, desto besser. Die Umstellung braucht einfach Zeit. Und manchmal gibt es auch Rückschläge. Das ist alles normal. Grüsse B.Neumann


Mitglied inaktiv

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für deine tipps, aber genauso machn wirs ja. zusammen essen, er bekommt seinen breichen&fingerfood. er isst alles anstandslos und sehr gern und liebt es mit uns am tisch gemeinsam zu essen ;) unser großes problem ist nur seine verdauung: er reagiert mit schlimmen verstopfungen & blähungen auf sehr sehr vieles, besonders möhren zucchini und kürbis...reis stopft auch sehr. bort mit etwas butter oder toast isst er immer alleine. er kann super gut alleine essen, weil wir ihn das auch lassen. und auch brei matschen und probieren, wenn ich ihn gefüttert habe macht er gern. ich mach fast immer co-feeding, des geht bei leo so am besten. danke lg melanie


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