Mitglied inaktiv
Hallo, ich möchte so langsam mit Familienkost beginnen. Meine beiden kleinen sind sehr an allem interessiert was wir essen und haben auch schon einiges probiert, allerdings nur "reines" Obst, Gemüse, Nudeln und Brot. Also nichts richtig zubereitetes. Worauf muss ich achten, wenn ich jetzt koche? Und: Da ich selber aus gesundheitlichen Gründen auf Kuhmilch verzichte, nehme ich dafür Ersatzprodukte (Sojasahne, Reismilch etc.). Kann ich jetzt z.B. einen Griesbrei, der damit zubereitet ist, auch den Kindern geben? In der Bio-Reismilch ist z.B. Reis, Sonnenblumenöl, Meeresrotalgen (?), Meersalz Soja ist m.W. schwieriger, oder? Gestillt werden sie noch morgens, abends und nachts (ggfs. auch tagsüber), also denke ich dass die "Milchversorgung" nicht das Problem ist. Danke schon mal!
Hallo Truddel so lange du noch viel stillst, wären Sojadrink, Reisdrink etc in kleinen Mengen in Ordnung. Sojadrink ist in größeren Mengen wegen der enthaltenen Phytoöstrogene für Kinder weniger gut geeignet. Dem Reisdrink fehlen Proteine und Calcium. Nachteil wäre, dass deine Kinder sind an die Gerichte mit dem jeweiligen spezifischen Geschmack und Nährstoffmuster gewöhnen. Wenn du später dann auf Kuhmilch umsteigst, kann das zu Protest führen. Wenn du also sowieso für zwei Kinder kochst und größere Menge zubereitest, dann nimm ruhig gleich Kuhmilch (macht nichts wegen dem Stillen). Es sei denn, du solltest auch für deine Kinder auf Kuhmilch eher verzichten. Da deine beiden noch recht jung sind, kannst du evtl erst mal Halbmilch verwenden oder du kochst Grießbrei mit Reisdrink und gibst die Kuhmilchvariante um die Zeit des 1. Geburtstags. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern das Neue kann zunächst noch als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. Basics sind da gar kein Problem, und sogar erwünscht. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Nudeln, Gemüse, Fleisch. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Die Ernährung sollte insgesamt ausreichend und ausgewogen sein, Individuelle Vorlieben und Abneigungen sollten toleriert werden. Ganze Nüsse (insbesondere Erdnüsse) sollte wegen fataler Folgen beim Verschlucken besser noch unbedingt gemieden werden. In Nud´ssmusen bzw Schokocremes, da fein gemahlen aber okay. Es gelten für Kleinkinder wegen des noch nicht ganz ausgereiften Immunsystems auch die Empfehlungen wie auch für Schwangere bezüglich Lebensmitteln, die Listeriose oder Toxoplasmose verursachen könnten. Auch rohes Ei sei wegen der Salmonellengefahr noch eher nur mit Vorsicht zu geniessen. Sonst gilt in etwa: Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Grüsse B.Neumann
Mitglied inaktiv
Ach ja, und wie sieht es mit Vollkorn aus? Lieber alles Vollkorn oder halbe/ halbe? Geht (VK-) Reis auch, oder verschlucken sie sich?
Hallo truddel fürs Baby besser kaum Vollkorn. Vollkorn sollte ganz fein vermahlen sein, sollte keine Kleie enthalten und besser, wenn das Brot auch dann nur zur Hälfte aus feinvermahlenem VK-Mehl besteht. Manche Mama ist geneigt, alles mit Vollkorn zu geben, weil es so gesund sein soll. Orientiere dich dabei auch an deinem Gusto. Finde heraus, wie hoch der VK-Anteil sein kann. Denn es ist primär auch "Geschmack-bzw Verdauungssache". In kaum einem anderen Land wird so viel Vollkorn angepriesen wie in Deutschland :-) Wenn es deinem Kind schmeckt, kannst du das geben. Vorraussetzung ist hierbei eben, dass dein Kind dies freiwillig gerne isst. Und das geht schliesslich mit einer guten Verdaubarkeit und folgendem Wohlgefühl einher. Statt Vollkornreis kannst du parboiled Reis nehmen. Grüsse B.Neumann
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann noch mal eine Frage zur Milch. Da ich wie gesagt für mich selber keine Kuhmilch verwende, und die Mengen für die Kleinen noch sehr gering sind, frage ich mich nun, ob ich dann noch weiter Säuglingsmilch (Pulvermilch) verwenden kann. Ich will ja nicht immer die Hälfte wegschmeißen. Irgendwann werden die Mengen ja größer, so dass es sich dann eher lohnt Frischmilch zu kaufen. Danke noch mal!
Hallo Truddel hmm, Pulvermilch als Trinkmilch? Ich verstehe nicht ganz :-)? Grüsse
Mitglied inaktiv
Solange die beiden noch nicht ohne Sauerei aus dem Becher trinken und ich noch stille, wollte ich noch keine Trinkmilch geben. Oder sollte ich? Nein, ich dachte an z.B. Griesbrei, da würde ich dann Pulvermilch nehmen. Denn wenn ich den für die Kleinen separat zubereite, dafür lohnt es sich ja nicht einen Liter Milch zu öffnen.
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