Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung ab 12 Monaten

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Ernährung ab 12 Monaten

Mamaroo

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Ernährung ab 12 Monaten Liebe Birgit, unsere Tochter ist nun bereits etwas über 12 Monate isst aber primär noch Brei und wird gestillt. Nach und nach möchte ich jedoch abstillen, da stellt sich mir jedoch die Frage, wie nun ihre optimale Ernährung aussieht. Aktuell sieht ihr „Essensplan“ wie folgt aus: 7 Uhr - stillen 9 Uhr - GOB 11 Uhr - stillen zum einschlafen 13 Uhr - Mittagsbrei 15 Uhr Snack - 2-3 Maisstangen/ Horsestangen oder Zwieback 17 Uhr - Milchgetreidebrei 19/20 Uhr stillen In der Nacht stillt sie auch noch 3-4 mal. Wie kann ich die stillmahlzeiten am besten ersetzten? Sind Getreidestangen und Zweiback als Snack ok? Was könnte man als Snack noch anbieten? Sie ist teilweise etwas skeptisch bei fingerfood und wenn sie etwas toll findet wird sie super gierig und stopft sich alles auf einmal in den Mund. Neulich hat sie sogar geweint, weil sie sich eine viertel Banane in den Mund gestopft hat und zwischendurch nicht geschluckt hat. Das macht mich immer ganz nervös und ich gebe ihr jetzt nur noch peu à peu kleine Stücke, aber irgendwann muss sie ja auch lernen anzubeißen und auch zu schlucken. Was kann ich ihr hierbei am besten helfen? Vielen Dank für die tolle Hilfe hier im Forum und liebe Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Mamaroo Muttermilch/Stillen ist auch im zweiten Lebensjahr noch absolut empfehlenswert. Dies möchte ich zur allgemeinen Information nicht unerwähnt lassen. Für einen sanften Übergang könntest du dein Kind zunächst einmal an eure übliche Familienkost zusätzlich zu Brei und Muttermilch gewöhnen. Etabliere neue Gewohnheiten und übergib deiner Tochter ab jetzt mehr Eigeninitiative. Setzt euch gemeinsam an den Esstisch und esst idealerweise gemeinsam. Denn deiner Tochter wird alles umso umso besser munden, je mehr sie dir/euch Eltern nacheifern kann. Richte einen kleinen Teller/ein kleines Brett mit kleinen, weichen Obstsückchen. Esst gemeinsam diese kleinen, weichen Stückchen. Nehmt dafür die Finger. So umgehst du das unkontrollierte Abbeißen größerer Stücke, wie bspw einer Banane. Richte die Speisen in einer angemessenen Stückchengröße. Deine Tochter sollte die Stückchen mit den Fingern aufpicken (Pinzettengriff) und sich diese Stücke selbständig in den Mund geben. Verfahrt in dieser Weise bei jeder Mahlzeit. Biete geeignete Kost, welche deine Tochter mit den Kauleisten und zwischen Zunge und Gaumen zerdrücken kann. Zum Frühstück sind klein geschnittene Butterbrotstückchen ideal geeignet. Siehe Beispielfoto im Anhang. Auf dem Bild siehst du auch eine Möglichkeit, um deine Tochter an Kuhtrinkmilch mit einem geeigneten Trinkgefäß zu gewöhnen. Je mehr deine Tochter an solche und ähnliche Mahlzeiten gewöhnt ist, desto seltener möchte sie gestillt werden. Je mehr Freude deine Tochter an den geeigneten, leckeren und gemeinsamen Familienmahlzeiten hat, je mehr sie auch selbständig isst, je besser sie daran und an das Kauen gewohnt ist, desto weniger Muttermilch wird sie zusätzlich benötigen. Bis zu 300ml Kuhmilch kann deine Tochter jetzt bekommen, wodurch Muttermilch im Sinn der Nährstoffversoergung in Punkto "Milch" entbehrlich würde. 100 ml Kuhmilch kannst du wie folgt ersetzen - entspricht bezüglich Eiweiß/Calciumgehalt der Trinmilch : - ca 100g Naturjogurt, - ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) - oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) - oder ca 30-40g Frischkäse Das bedeutet: du könntest komplett abstillen wenn gewollt, wenn ihr bei einer ausreichenden täglichen Kuhmilchmenge angekommen seid. Stillen wäre weiterhin und trotzdem möglich. Mehr zum Thema könntest du bei Biggi Welter erfahren. Du kannst diese Alternativen in Mahlzeiten einarbeiten. Bspw eignet sich Kuhmilch im Kartoffelbrei, als Käse auf Pizza, in Gebäcken wie Muffins, als Brotbelag etc Biete deiner Tochter, wenn du weniger stillst, auch die Möglichkeit aus einem offenen Trinkgefäß etwas Wasser zum Trinken an. Übt das Trinken aus einem geeigneten Trinkgefäß*. Denn bedenke: durchs Stillen kann deine Tochter momentan auch etwaigen Durst löschen. Je mehr feste Kost deine Tochter essen wird, je weniger Brei und je mehr Salz (bspw durch Brot) deine Tochter essen wird, desto mehr Flüssigkeit wird sie benötigen. Bis dann Grüße Birgit Neumann * Hilfreich kann auch sein, wenn du eine Art Trinkbecher für Kinder kaufst, welche beidseitige Henkel haben, oben ebenfalls aber offen sind, d..h. keinerlei Trinkaufsätze haben, weder Schnabel noch Löcher noch sonst irgendwas )bspw Camucup, Doidycup, ...). P.S. und hier kannst du noch ein paar Stichpunkte zur Familienkost nebst einem Beispielspeiseplan nachsehen: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Milchmenge-ok-Kind-13-monate_49328.htm

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