Kräuterzauber
Liebe Birgit, Ich möchte unsere Ernährung gerne auf basische Kost umstellen. Allerdings habe ich mit sowas immer Probleme, weil ich nicht weiss, wie ich die Umstellung anfangen soll. Speisekammer ausmisten? Rezepte suchen und einfach mal ausprobieren? Ich denke wahrscheinlich viel zu kompliziert :( Hast du tips für mich? Also ich möchte auf 80/20 umstellen, da ich auf gewisse Sachen wie die Butter auf dem Brot oder Kaffee mit Milch nicht verzichten will. Sollte ich mir außerdem Listen in die Küche hängen über basische und saure Lebensmittel? Danke! Liebe Grüße Silke
Hallo Silke es gibt zwei Möglichkeiten, eine Umstellung zu vollbringen. Enweder du wählst die Radikalmethode und verbannst alles Unerwünschte aus dem Küchenschrank. Oder du integrierst einfach "nur" die Neuerungen und ernährst dich künftig einfach auf die gewünschte Weise. Entscheide dich gemäß deinem Typ, wähle was besser zu dir passt. Eine "basische" Ernährungsweise ist ohnehin kaum möglich und ein möglicher positiver Nutzen umstritten. Empfehlenswert ist die üblicherweise Ernährungsweise*. Viel Obst und Gemüse (sofern gut vertragen), und vor allem der Verzicht auf industriell häufig verwendete Lebensmittelzusätze wie Geschmacksverstärker, Bindemittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe etcetc bringen einen großartigen Vorteil. Qualität der Lebensmittel (Herkunft, Verarbeitung) zählt vor Quantität. Erlaubt ist prinzipiell alles, wobei manche Speisen nur einfach seltener gegessen werden sollten. Auf die Mischung kommt es an. Als neuartige LM könntest du bspw Keime und Sprossen integrieren, sowie ggf hin und wieder einmal Tofu, falls gewünscht, Nüsse und Saaten (ggf zerkleinert oder als Mus), weniger Zucker und handelsübliche Süßigkeiten. Ggf eher Naturjoghurt statt Trinkmilch. Eine *Kennst du OptimiX, die optimierte Mischkost? Da kannst du hier mal schauen: http://www.fke-do.de/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=526 Dies bedeutet: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser Und um ganz sicher zu gehen , kannst du die Aufstellung der sog. Ernährungspyramide oder dem Ernährungskreis zu Hilfe nehmen. Das gilt auch für Erwachsene. Siehe auch hier: http://www.aid.de/ernaehrung/ernaehrungspyramide.php Ernährung ist sehr komplex und Essen ein wichtiger kulturformender Aspekt. Essen ist in unserer sog. Überflussgesellschaft mehr als das Stillen von Hunger. Es ist nicht ganz einfach, eine gesunde Ernährung zu definieren. Mal kommt das Eine Lebensmittel in Verruf, mal das Andere. Studien gibt es zu zahlreichen Produkten und damit einhergehende Empfehlungen. Manche Dinge geraten immer wieder in Verruf. Mal sind es Mängel an Qualität wie beim "Gammelfleisch" bspw. Mal sind es jüngst gefundene erhöhte Pestizidwerte, Mal werden irgendwelche Stoffe in einem Lebensmittel gefunden und als krebserregend eingestuft. Dieses LM gerät plötzlich auf den Index - o bwohl bisher kein Mensch diese Existenz von Stoff xy in Produkt yz erahnt hätte. Und umgekehrt ist das auch möglich. Ein Produkt galt bisher als weniger empfehlenswert und schon im nächsten Monat kann es zu den Dingen gehören, die künftig als hypergesund gelten. Auch kann ein Lebensmittel für bestimmte Personengruppen "gesünder" sein als für andere Personengruppen. Oft muss Ernährung schlichtweg individuell angepasst sein. Ein jüngeres Beispiel könnte sein: Wir werden alle dazu aufgefordert, mehr Obst und Gemüse zu essen - weil es, banal ausgedrückt, gesund sei und protektiv gegen Krankheiten aller Art wirke. Nun werden immer mehr Fälle bekannt, in dem sich ein vermeintlich guter Ratschlag ins Gegenteil verkehrt. Viele Menschen können Fruchtzucker weniger gut verdauen und fühlen sich langfristig unwohl. Kuhmilch gerät immer wieder in Kritik. Mal wegen Diesem, mal wegen Jenem. In einer Betrachtung ob etwas gesund oder weniger gesund sei, werden neben wissenschaftlich anerkannten Fakten oft auch ideologische Denkansätze mit ins Spiel gebracht - so geschieht es zum Beispiel in der Tabelle nach Kollath (Vollwerternährung), nach der verarbeitete LM schlechter abschneiden als unverarbeitete LM. Je stärker bearbeitet, d.h. je stärker verändert die LM seien, desto "schlechter" seien sie. Die Tabelle weist allerdings auch Ungereimtheiten auf. Die 5 Elemente Ernährung basiert auch in Grundzügen auf speziellen Ansichtsweisen. Nimm die Makrobiotik oder die anthroposophisch orientierte Ernährungsweise - auch sie liefern weitere Ideen zur gesunden Ernährungsweise. Hinter vielen Ernährungspraktiken stecken philosophische Grundgedanken. Auch werden häufig evolutionsbiologische Fakten als Bewertungskriterium (ob ein Lebensmittel gut oder schlecht sei) herangezogen. Wenn es wirklich nur danach ginge, wäre unsere Ernährung sehr speziell (Der Urmensch war auch ein Aasesser und aß gerne Knochenmark etc). Jedoch gilt der Mensch auch als Allesesser (aufgrund anatomischer Gegebenheiten) und formiert seine Ernährung gemäß den geforderten natürlichen und kulturellen Bedingungen. Die Ernährungswissenschaft sorgt zusätzlich für neue Empfehlungen bezüglich bestimmter Lebensmittel und die Lebensmitteltechnologen liefern völlig neuartige Produkte. Bpsw Kuhmilch: Da Kuhmilch(produkte) in unserer Esskultur ein fester Bestandteil sind, mit der sich viele schmackhafte Gerichte zaubern lassen, ist sie eigentlich aus unseren Küchen auch nicht wegzudenken. Wie so oft, kommt es auf die (individuelle) Menge an, die darüber entscheidet, ob es gut oder weniger gut sei. Ein Kind, das keine Milch trinken mag, sollte nicht gezwungen werden. Ein Kind, das sehr viel Milch konsumiert, kann ruhig gebremst werden. Gesäuerte Milchprodukte (Joghurt) gelten seit Langem und in vielen Kulturen, als besser bekömmlich als Trinkmilch. Versuche deine Ernährungsweise zu verbessern, wenn du mit der bisherigen Weise nicht mehr zufrieden bist, in dem du die Prinzipien deiner gewählten Kostform ausprobierst, ggf Kompromisse eingehst. Das hast du ohenhin vor. Eine langsamer Übergang in Richtung des Gewünschten verspricht in der Regel langfristige Erfolge und Veränderungen. Bspw statt Fertigpizza gibt es selbstgemachte Pizza, einmal die Woche backst du Brot selbst. Statt Nutella gibt es Nuss/Mandelmus, statt Gummibärchen auch mal Trockenfrüchte oder Energiebällchen (zerkleinerte Trockenfrüchte mit Nüssen zu Kugeln geformt). Also dann, ich wünsch dir was Grüße B.Neumann
miamouse1
ich habe vor längerer Zeit Basenfasten gemacht,mich nur basisch ernährt,2 Wochen lang,4 kilo abgenommen,aber das was nur Nebensache,wollte hauptsächlich meinen Körper entgiften,reinigen.Das Buch Basenfasten von Sabine Wacker hatte mir super geholfen.Es ist echt nicht schwer,die basischen und sauren Lebensmittel herauszufiltern. Da ich noch stille,kommt das Basenfasten für mich noch nicht in Frage,aber dann!
Kräuterzauber
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Also wenn man bedenkt, dass das Fruchtwasser basisch ist, und der Körper alles daran setzt, dass der Blut-ph konstant im neutralen Bereich liegen muss, dann denke ich schon dass das der richtige Weg ist. Nicht 100% basisch, aber 80/20 schon :-)