Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Backpulver und Nachmittagssnack

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Backpulver und Nachmittagssnack

AndreaW..

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Hallo Frau Neumann, In Babyrezepten lese ich immer von Weinstein-Backpulver. Ich habe jetzt ein paar mal mit normalem Backpulver für mein 7 Monate altes Baby gebacken, ist das auch in Ordnung? Bis wann sollte man eigentlich Biolebensmittel benutzen und warum? Nachmittags bekommt sie Fingerfood, es gibt dann zuckerfreie Pfannkuchen, Muffins, Kekse usw. damit sie Obst und Getreide zu sich nimmt. Kann ich das so machen? Mittags und abends füttern wir Brei. Mit freundlichen Grüßen, Andrea


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo AndreaW.. in konventionellem Backpulver ist i.d.R. Natriumdiphoshat (allgemein: Phosphate) enthalten. Im Weinsteinbackpulver werden die Phosphate durch (Rein-)Weinstein ersetzt. Die Weinsteinsäure (Weinstein) entsteht als natürliches Nebenprodukt der Wein-und Sektherstellung. Ein weiterer Vorteil von Weinsteinbackpulver, was besonders in der Baby/Kleinkinderkost geschätzt wird ist: der mildere Geschmack der hergestellten Gebäcke. Ob bio oder nicht. Mach das, was du für euch machen kannst und willst. Obwohl Bioprodukte in vielerlei Hinsicht insbesondere für Babys (und Kleinkinder) als besser geeignet gelten können, heißt es im Umkehrschluß dennoch nicht, dass man auf Biegen und Brechen alles und immer in Bioqualität kaufen oder verwenden müsse. Das schafft mit der Familienkost/BLW vermutlich ohnehin niemand. Und das macht auch nichts. Wichtig ist immer nur, dass deine verwendeten Zutaten einwandfrei sind. Obst und Gemüse einfach immer gut waschen, trocken reiben. Und meistens werden sie in der Baby-und Kleinkinderkost ohnehin geschält verwendet. Von außen möglicherweise anhaftende etwaige Schadstoffe würden damit entfernt. Lohnenswerte Einkäufe in bio sind evtl, wenn möglich, bspw Trauben, Äpfel, Bananen, Tomaten, Orangen, Mandarinen, Erdbeeren, Gurken, Spinat und Paprika, u.a.. Empfehlenswert und mindestens genau so lohnenswert sind allgemein Produkte aus regionaler Erzeugung und saisonale Ware. Und auch bei Keks und Co kann es sinnvoll sein auf Bioprodukte zurückzugreifen, weil hier häufig bspw weniger Zucker enthalten ist. Ich empfehle immer wieder eher hauptsächlich eher solche Produkte in Bioqualität zu kaufen - wenn du die unkomplizierte ! Wahl ! hast - welche du explizit nur für dein Baby/Kleinkind einkaufst, weil und wenn du weißt, dass es sie essen wird. Es wäre aber wenig sinnvoll, wenn du einen halben Tag dafür unterwegs wärst und am Ende vom Tag völlig gestresst heimkommst, dein Baby sehr unter dieser Aktion leiden würde. Es würde wenig Sinn ergeben hier zu korrekt sein zu wollen, weil sonst schnell Vieles viel zu kompliziert und zu stressig werden könnte. Das wiederum kann die Essfreude beim Baby trüben. Halte dich an den Leitsatz: "Gut ist gut genug". Zusammenfassung: Bei Bio-Produkten gibt es strenge Vorgaben. Es gelten höhere und strengere Auflagen und Vorgaben in Bezug auf bestimmte Qualitätsmerkmale, Produktionsweisen/Erzeugung und sonstigen lebensmittelrechtlichen Standards im Vergleich zur konventionellen Erzeugung. Wenn du mehr daran interessiert bist - schau mal im www unter "Biosiegel". (Manche) Produkte in Bioqualität wären gut, sind in den neueren Empfehlungen zur Beikost aber nicht als ein unbedingtes MUSS ausgewiesen. Denn erstens spielt die generelle Einstellung zum Thema eine Rolle beim Einkauf, zudem sind konventionelle Produkte besser geworden (heißt es) und auch das Thema Geld und eigene Ressourcen (wie oben beschrieben, stressfreier Einkauf z.B.) muss natürlich berücksichtigt werden. Du könntest bspw solche Produkte in Bioqualität kaufen, die explizit nur für dein Baby sind. Und auch nur dann, wenn es dir unkompliziert möglich ist und du selbst Freude daran hast. Obst und Gemüse aus Bioanbau ist häufig kleiner, dafür meist aromatischer, d.h. es schmeckt intensiver. Es ist kompakter in vielerlei Hinsicht. Getreide und Milchprodukte aus herkömmlicher Produktion sind in der Regel bspw meist ohnehin generell weniger schadstoffbelastet als Obst und Gemüse i.A. Biomilch ist ungefähr gleich wie herkömmliche Milch zu bewerten. Es gibt hier jedoch weitere Qualitätskriterien bzw Unterschiede. Biomilch unterscheidet sich bspw in der Nährstoffzusammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch, dadurch dass sie bspw mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA) enthalte, was wiederum besonders gut für das Gehirn sei..... Drum kannst du jedes Lebensmittel einzeln prüfen, überdenken und bedacht entscheiden, was dir wichtig. Also dann Grüße Birgit Neumann


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