Marienkäfer777
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, während meiner Schwangerschaft habe ich durchweg gesund gegessen. Jedoch waren wir in den letzten 9 Monaten insgesamt 7x zum Essen auswärts. Jedes Mal habe ich eine kleine Portion Pommes frites bestellt, weil ich davon ausgegangen bin mein Baby so vor Listerien/Toxo zu schützen (hoch erhitzt). Ich habe nun gelesen, dass Acrylamid plazentagängig ist und auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten ist, ich aber durch die Pommes eine womöglich erhöhte Menge aufgenommen habe. Erwachsene scheiden das Acrylamid wohl über die Nieren aus. Meine Fragen: In der Plazenta kann das Baby es ja nicht "ausscheiden" oder doch? Reichert es sich also beim Baby an (geringes Gewicht und keine Möglichkeit zur Ausscheidung) und ist deshalb umso schädlicher für das Baby hinsichtlich Krebsentstehung? Oder ist es in Hinblick auch auf die Aufnahme anderer Schadstoffe nicht von einem stark erhöhten Risiko auszugehen? Ich kann es leider gar nicht einordnen, mache mir viele Gedanken und danke Ihnen vorab für eine Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen Deine Schwangerschaftswoche: 40
Acrylamid ist in höherer Menge schädlich, aber niemand kennt die genaue Acrylamidkonzentrantion, die sicher schädlich ist und entsprechend nicht überschritten werden darf. Die meisten Speisen, die Weizen enthalten, also auch Brot und Kartoffeln können eine erhöhte Menge an Acrylamid enthalten, weil dieses bei hohen Temperaturen entsteht. Eine Ernährung ohne Acrylamid ist nicht möglich, weil dieser Stoff in fast allen Lebensmitteln enthalten ist. In der Plazenta findet ein Austausch von Nähr- und Abfallstoffen durch die sogenannte Plazentaschranke statt. Die Plazentaschranke ist eine hauchdünne Membran und wirkt wie ein Filter zwischen kindlichem und mütterloichem Blut. Sie wirkt wie ein Filter und ist durchlässig für Sauerstoff, Vitamine, Blutzucker, Aminosäuren, Eiweiß, Eisen, und teilweise auch für manche Viren und Bakterien. Auch Acrylamid kann die Plazentaschranke passieren, so dass es das Baby erreicht, wenn die Mutter Speisen mit hoher Acrylamid-Konzentration verzehrt. Über die Auswirkungen des Acrylamid auf die kindliche Entwicklung, das Entstehen von Krankheiten und auf die kindlichen Gene weiß man nicht viel. Es scheint nur ziemlich sicher zu sein, dass Acrylamid nicht gesund ist und aus diesem Grund wird empfohlen, möglichst wenig Speisen zu essen, die viel Acrylamid enthalten. Dass Sie in etwa 9-10 Monaten sieben Mal auswärts gegessen haben und die Mahlzeiten jeweils kleine Portionen Pommes enthielten, halte ich für nicht besonders relevant. Auch wenn beim Frittieren der Kartoffeln Acrylamid entstanden sein sollte, kann nicht von einem deutlich erhöhten Krebsrisiko beim Kind sprechen
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