Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Bei Besuch aufmüpfig

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Frage: Bei Besuch aufmüpfig

Annajot84

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Hallo Fr Henkes Mein Sohn ist Einzelkind und wird Ende November 4 Jahre. Mir fällt zunehmend auf, dass es nur nach seinem Kopf gehen soll. Natürlich ist er in der autonomen Phase und will sich behaupten. Das darf er auch. Vielleicht geht es sogar manchmal zu sehr nach seinem Willen, aber unsere Grenzen sagen wir ihm.Allerdings, wenn wir wo zu Besuch sind oder haben, wird er ganz schön aufmüpfig. Er versucht sicher Aufmerksamkeit zu erlangen. Da er ja sonst schon gewohnt ist, recht schnell Aufmerksamkeit zu erhalten. Er reißt bei Fremden einfach Schubladen auf, hüpft auf einem fremden Sofa rum, obwohl ich nein sage. Oder wenn Oma, die weiter weg wohnt mal wieder da ist und wir reden wollen, ärgert er unseren Hund, so dass ich eingreifen muss (macht er zZ besonders gerne auch so) oder redet extra laut dazwischen und stellt irgendwas an, damit man sich an ihn wendet. Wie kann ich damit umgehen? Beende ich dann die Besuchssituation? Wenn Oma da ist wird das natürlich schwieriger. Ich bringe ihm gerade die Regeln bei, wie man sich wo anders verhält. Wir sind nicht so oft zu Besuch bei Fremden. Eher bei Bekannten die dann sagen, lass ihn doch.  LG und danke für Ihren Rat. Anna


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, in den Besuchssituationen geht es Ihrem Sohn sicherlich darum, Ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen ist es für Vierjährige ausgesprochen langweilig, woanders zu Besuch zu sein. Die Erwachsenen wollen sich unterhalten und entziehen ihm damit Aufmerksamkeit. Ihrem Sohn fehlen zudem die gewohnten Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten. Vierjährige können noch nicht verstehen, dass sie in solchen Situationen nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen wie gewohnt. Gerade in eher unvertrauten Situationen möchten Sie, dass die Eltern sich vermehrt um sie kümmern. Besuche mit kleinen Kindern laufen anders ab als Besuche ohne Kinder. Ihr Sohn fühlt sich von Ihren Unterhaltungen ausgeschlossen. Das ist für einen Vierjährigen schwer auszuhalten. Nehmen Sie zu Besuchen Beschäftigungsmaterial für Ihren Sohn mit. Wenden Sie sich bewusst immer wieder ihm zu, damit er merkt, dass er während des Erwachsenengesprächs nicht vergessen ist. Versuchen Sie, ihn im Blick zu behalten, damit er nichts "anstellt". Wenn Sie das bemerken, braucht er wieder mehr Aufmerksamkeit und Anregungen von Ihnen. Sie müssen in solchen Situationen eine Besuchssituation nicht beenden. Es genügt, wenn Sie die Bedürfnisse eines Vierjährigen berücksichtigen. Wenn die Oma zu Besuch kommt, sollte sich sich vermehrt um ihren Enkel kümmern. Erwachsenengespräche können in dieser Altersphase eher zwischendurch stattfinden. Bitten Sie Ihre Bekannten, auf Ihre Interventionen bei Ihrem Sohn nicht zu reagieren. Mit solchen Bemerkungen werden Sie entmachtet, gerade wenn Sie Ihrem Sohn gegenüber Stärke benötigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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