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Schlechtes Gewissen - Abstillen?

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Schlechtes Gewissen - Abstillen?

KathrinAM.

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Hallo, mich plagen leider folgende Probleme. Stillen funktioniert leider bei uns nicht. Die Kleine hat sich sehr schwer getan und ich hatte 6 Wochen lang unheimliche Schmerzen und nahm jeden Tag mehrmals Schmerzmittel bis sogar die Stillberaterin gesagt hat es macht keinen Sinn - gib ihr abgepumpte Muttermilch. Resultat war das Baby war glücklich und ich war bald schmerzfrei. Wenn ich ihr die Brust nun anbiete - wird sie schnell wütend und möchte eigentlich nur die Flasche. Das macht mich sehr sehr traurig - ich komme mir zurückgewiesen und irgendwie nicht funktionierend vor. Nun folgendes Problem: Die erste Pumpe hat bereits Verschleißerscheinungen, die zweite nun auch, wahrscheinlich wg des häufigen Sterilisierens wird das Plastik hart und verformt sich nach kurzer Zeit. Ich bin auf einer Seite seit ein paar Tagen kurz vor dem Milchstau immer mal wieder und hatte auch schon drei. Meine Kleine wird immer wacher und schläft weniger - will hochgenommen werden - wenn mein Mann nicht da ist ist es sehr schwer mit Pumpe... das Sterilisieren und Pumpen und Füttern ist seht zeitaufwendig und ich bekomme wenig Schlaf. Ich hatte gehofft wir finden zurück zum Stillen wenn mal meine Schmerzen weg sind und sie etwas größer ist und kräftiger. Sie hat gut zugenommen dadurch aber Ihre Lust am Trinken an der Brust nicht... ich denke immer wieder ans Abstillen aber ich will ja eigentlich nur das Beste für sie... ich weiß nicht was ich machen soll? Hatte jemand eine ähnliche Erfahrung. Jetzt kommt vorallem die Erkältungszeit... ich fühle mich schlecht überhaupt über das Abstillen nachzudenken... Liebe Grüße 


Astrid

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Antwort auf Beitrag von KathrinAM.

Hallo, dein Kind hat die sehr wertvollen Immunglobuline der ersten Stillwochen voll mitgenommen, das ist sehr gut. Dafür reichen sogar schon 14 Tage stillen aus. Das hat mir unsere Kinderärztin erklärt, als ich auch früh abstillen musste und deshalb sehr geknickt war. Du hast deiner Tochter also schon einen richtig guten Start ermöglicht und warst sehr tapfer, denn das war nicht leicht für dich. Weißt du, wenn Mutter und Baby sich ununterbrochen mühen müssen, ist das ja auch gar nicht gut. Das Verhältnis zwischen beiden sollte fröhlich und entspannt sein. Ich finde deshalb, du darfst wirklich guten Gewissens abstillen – damit einfach mal mehr Leichtigkeit in euren Babyalltag einkehrt. Denn das Dauerpumpen und die Brustverweigerung deiner Maus sind für euch beide eine Belastung. Die Babynahrung ist heute so gut an Babys Bedürfnisse angepasst, es ist überhaupt kein Problem, ein Baby damit gesund und fit großzuziehen. Nimm anfangs Pre-Milch, die ähnelt der Muttermilch am meisten. Später stellt man auf 1er-Milch um (u.a., weil das Baby damit oft besser durchschläft, denn diese sättigt länger). Fläschchen und Sauger müssen heute nicht mehr aufwändig sterilisiert werden, man gibt sie einfach in die Spülmaschine. Kinderärzte betonen, dass bei einer Temperatur von 60 Grad für mindestens 15 Minuten alle Keime abgetötet sind. Man wählt also ein normales 60, 65 oder 70-Grad-Programm bei der Spülmaschine, und fertig. Noch ein kleiner Tipp von einer erfahrenen Mutter: Bitte niemals ein schlechtes Gewissen haben, wenn man seinen eigenen, superhohen Perfektionsanspruch nicht ständig erreicht. Das kann keine Mutter. Und ich verrate dir ein Geheimnis: Deine Tochter will gar keine perfekte Mama. Sie will eine gelassene und fröhliche Mama, die auch mal pragmatische Lösungen wählt, um dauerhaften Krampf zu vermeiden. Das ist so viel wichtiger für ein Kind als eine Mama, die ständig von Schuldgefühlen geplagt ist. Man muss während der ganzen Kindheit immer wieder Lösungen finden, die nicht im "Bilderbuch der perfekten Übermutter" zu finden sind, sondern die einfach für die eigene Familie am besten funktionieren. Je früher man hier gelassen (und manchmal auch kreativ) ist, desto entspannter der Alltag mit Kind. Und das ist es, was ein Kind sich wünscht. LG     


KathrinAM.

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Antwort auf Beitrag von Astrid

Liebe Astrid, herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort und für Deine aufmunternden Worte! Das ist wirklich eine Erleichterung das hier zu lesen und gibt mir eine andere Sichtweise auf Dinge. Außerdem ist es schön zu wissen, dass man nicht alleine mit diesen Themen ist! Ganz herzlichen Dank! Liebste Grüße!