Zwergenalarm
Ich hab jetzt mal gewartet, wie sich das Thema =>A) in den ÖR Medien entwickelt, und =>B) hier. Die Spur führt in die Ukraine. Vor 3 Jahren konnten es "Nur die Russen gewesen sein". Jeder, der was anderes behauptet hat, war ein "Putinversteher". Mir persönlich war Selenskyj nie ganz koscher, mittlerweile fresse ich einen Besen, wenn der da nicht seine Finger drin hatte, und die europäische Wirtschaft (derzeit unsere einzige Waffe) wissentlich ins Spiel geworfen hat. In den österreichischen Printmedien war es trotz Brisanz nur eine 8-Zeilen Randnotiz vor 2 Tagen wert. Bin ich ein Schelm, der dahinter Kalkül vermutet, das das Narrativ der "armen" Ukraine versus des "pösen"´Russland hochhalten möchte? Einfach weil Europa dem Ganzen schon viel zu lange nachgelaufen ist? Bitte um Input. Ich konnte schon damals "von der Leyens" Erstaussage "Yes, we want you in" so gar nicht nachvollziehen konnte. Ist Selenskyj immer noch einer von den "Guten"?
Wer ist schon "gut". Für mich ist er aber eindeutig das kleinere Übel. Und da die Ukraine für Putin ja nur so etwas wie ein "Bundesland" ist, finde ich die Aussage, Spur führt in die Ukraine auch recht wage. Große Teile der Ukraine waren damals und sind es auch heute noch, in russischer Hand. Und nicht jeder der dort vordergründlich für die eine Seite arbeitet, macht das auch wirklich. Wie viele da ihr eigenes Ding machen und/oder beide Seiten bedienen, bleibt also auch noch abzuwarten. Am Ende ist es mir egal wer da schuld ist, das Teil ist weg und die Wahrheit werden wir eh nie wirklich erfahren. Da die Russen nachweislich bereits vorher Vertragsbruch begangen haben, hätten wir wohl auch mit einer intakten Pipline nie die uns zustehende und vor allen für die von uns bezhalten Gasmenge bekommen.
Ich denke doch, dass da jetzt einiges ans Licht kommt. Vielleicht werden wir nicht unmittelbar davon erfahren. Aber im Lauf der Jahre sicher.
Hallo, was bei den Gasleitungen passiert ist, erfahren wir nicht. Die Geheimdienste wissen da natürlich sehr viel mehr als die Medien. Verdächtig ist immer, wenn es in der Politik bei solchen Dingen keine große Reaktion gibt. Das liegt daran, dass die Bundesregierung von den Auslandsgeheimdiensten informiert wird. Das gilt nicht nur in diesem Fall. Es ist teilweise nötig und richtig, dass die Geheimdienste ungestört arbeiten können und nur wenigen Menschen Rechenschaft ablegen müssen. Es gibt alle möglichen Szenarien: Es war die Ukraine selbst, oder es war Russland, das aber Ukrainer vorgeschoben hat. Manchmal handeln ausländische Geheimdienste, die schlecht kontrolliert werden, auch eigenmächtig mit nur wenigen Mitwissern in der Politik. Das ist alles schwer zu beurteilen. Die Festnahme kommt mir vor, wie ein Bauernopfer, oder als ob es da eine diplomatische Absprache gegeben hätte. Selenskyj ist kein Waisenknäblein, und das hat auch noch nie jemand gedacht. Er ist der Präsident eines hochgradig korrupten Landes, und er selbst hat angeblich seine privaten Millionen bei dubiosen Südseebanken in Sicherheit gebracht. Er ist, wie eine Vorrednerin sagte, einfach das kleinere Übel. Er setzt sich sehr energisch für sein Land ein und ist ein verlässlicher Ansprechpartner für den Westen, und das ist erstmal das Wichtigste. LG
"Die Spur führt in die Ukraine." Soweit ich weiß, ist das schon länger bekannt, auch der Taucher, der seit längerem mit Haftbefehl gesucht wird, ist Ukrainer. Inzwischen geht man von einem "Team von Ukrainern" aus. Es gibt aber, soweit ich weiß, bisher genauso wenig Belege dafür, dass sie im Auftrag des ukrainischen Staates gehandelt haben sollen wie für eine False-Flag-Operation durch Russland. Die Nationalität der Verdächtigen allein reicht da wohl kaum aus. Wir werden einfach abwarten müssen, was die Ermittlungen ergeben. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass Westeuropa und gerade Deutschland wichtige Verbündeter für die Ukraine sind und die Ukraine die Aufnahme in westliche Bündnisse wie EU und NATO anstrebt, wäre es von Selenskij und Co. doch ziemlich leichtsinnig und kurzsichtig, so eine Sabotageaktion in Auftrag zu geben, findest du nicht? Abgesehen von den wirtschaftlichen Folgen (übrigens ist es ja nicht so, dass die Politik nicht oft genug davor gewarnt worden wäre, sich wirtschaftlich und politisch von russischem Erdgas abhängig zu machen) wäre das doch ein eklatanter Vertrauensbruch. Also so eine Art bündnispolitisches Harakiri. Direkt eingezahlt hat die Sabotage der Pipeline dagegen auf Putins Konto, wie so oft. Aber wer auch immer als Auftraggeber dahintergestanden haben mag: Für die Verteilung der Gut-Böse-Rollen im Krieg gegen die Ukraine ist das doch ganz und gar unerheblich. Putin ist der Angreifer, der Mörder und Kriegsverbrecher, derjenige, der eine neue Weltordnung anstrebt, für die er das vermeintliche "Bruderland" kaltblütig plattwalzt, Zivilisten massenweise abschlachtet und Kinder verschleppt. Ich weiß nicht, was es da zu relativieren gäbe. Ich wüsste übrigens auch nicht, dass irgendjemand je behauptet hätte, dass Selenskij ein Heiliger wäre oder die Ukraine kein Problem mit Korruption hätte.
Im Grunde ist das doch ziemlich unerheblich. Falls es dieser Ukrainer war, ist ja die Frage in welchem Auftrag er gehandelt hat. Unterm Strich hatten ja viele Staaten einen Vorteil daraus. Die Russen haben doch damals schon absichtlich die Gasspeicher leerlaufen lassen. Und am Angriffskrieg der Russen ändert es ja auch nichts. Selenskyj ist der Präsidenten eines angegriffenen Landes, nicht mehr und nicht weniger.
Inwiefern sollte das "unerheblich" sein. Die Ukraine gilt langfristig als EU Beitrittskandidat, die EU finanziert Unsummen an Hilfen und als Gegenzug gab es selbstverständlich Sicherheiten für die kritische Infrastruktur. "Folgen für Deutschland? Szijjarto und sein slowakischer Kollege Juraj Blanar beschwerten sich auch in einem gemeinsamen Brief an die EU-Außenkommissarin Kaja Kallas und Energiekommissar Dan Jorgensen. "Jegliche Gefährdung der Energiesicherheit unseres Landes ist inakzeptabel", sagte Blanar. Er verwies auf eine Erklärung der EU-Kommission vom Januar, in der es um den Schutz der kritischen Infrastruktur geht. Angesichts der Milliardenhilfen für die Ukraine seien die Schritte Kiews "völlig inakzeptabel". Der Pipelinebetreiber Transpetrol in der Slowakei bestätigte den Lieferstopp ab Donnerstagabend" https://www.tagesschau.de/ausland/europa/beschuss-druschba-pipeline-100.html
Die Slowakei soll sich mal nicht so aufspielen. Wer immer noch russisches Öl kauft, hat eh den Schuss nicht gehört. Das gleiche gilt für Ungarn. Für Deutschland gibt es kaum Folgen.
Früher hätte ich mich gefreut, dass nun endlich eine Aufklärung möglich ist. Heute - wo Kandidaten für Wahlen kalt gestellt werden wie sonst nur in Russland, der Türkei oder anderen Unrechtstaaten - hoffe ich nur, dass der Festgenommene nicht plötzlich und unerwartet aus dem Leben scheidet. Wie will man denn dem Volk erzählen, dass die Ukraine, die uns Milliarden kostet, unsere Infrastruktur geschrottet hat?
Es ist nicht "unsere Infrastruktur". Die Pipeline gehört den Russen und sollte - unter dem Deckmäntelchen einer GmbH in Ostdeutschland - von den Russen betrieben werden.
Die Medien, alllen voran die ÖR, die ja zumindest in Deutschlnad Österreichisch einen ausdrücklichen Auftrag bezüglich neutraler Information hätten, versagen doch seit Jahren, spätestens seit der Flüchtlings-, Corona Krise.
Die Pipeline wurde nach Kriegsbeginn zerstört, sie gehört dem Feind der Ukraine. Damit hatte die Ukraine jedes Recht, sie zu zerstören. Und für Deutschland ist es nur gut. Da können wir uns nicht so leicht noch weiter in die Abhängigkeit von russischem Gas begeben. Schon vergessen, dass die Russen unsere Gasspeicher haben leerlaufen lassen, damit wir Gas nicht als Druckmittel wegen des Krieges verwenden können und bei uns die Preise hochgehen? Ich will in Deutschland kein russisches Gas mehr sehen. (ich bin mir bewusst, dass wir es jetzt immer noch über Umwege daher beziehen). Der Taucher, der die Pipeline zerstört hat, darf gerne das Bundesverdienstkreuz bekommen.
Wenn die Ukrainer es waren, dann nicht, ohne dass die Aktion von den USA abgenickt wurde (mindestens). Vielleicht erfahren wir in 10-30 Jahren die Wahrheit (wobei das ja so eine Sache ist, im Zeitalter gefühlter Wahrheiten). Spielt es eine Rolle? Wir sind ´Partner` der Ukraine, Russland ist ´der Feind` und die Zerstörung der Leitungen geht uns entweder nichts an (auch wenn es Teil unserer Infrastruktur war, unabhängig von den Besitzverhältnissen) oder ist gefälligst zu begrüßen. ´Die Ukraine darf nicht verlieren` - wenn es dabei bleibt, muss halt alles aufgefahren werden, was geht, scheibchenweise, für unsere überlegenen Werte. Ein gutes Narrativ vorausgesetzt, kann man sich auch nach 110 Jahren noch einreden, dass es sich gelohnt hat ("The war to end war...") und voll heldisch war. Die Jugend ist allzeit bereit, sich für die große Sache zu opfern; FFF war gestern (von China gesponsort? ´Ich erlaube Dir, Dich umzubringen` ist in chinesischen Dramen ein beliebtes Angebot an den Feind), Kriegstüchtigkeit ist demnächst.
Ich frag mich halt. Die derzeit einzige "verlässliche" Verteidigungswaffe global gesehen ist der bislang noch stabile europäische Absatzmarkt, und dafür braucht es eine stabile Wirtschaft. Öllieferung von den Bösen hin oder Zölle her. Wenn das weg ist, und Europa noch immer keine ernstzunehmende Abwehrstrategie hat, dann haben wir für den Rest der großen Welt halt auch keinen wirklich zu "schützenden" Wert mehr. Unsere Wohlfahrtsstaaten und freien Demokratien werden bei einer zunehmend verarmenden, dealphabetisierten und kränkeren (weil nicht mehr leistbar) Bevölkerung vermutlich nicht mehr ganz so gut funktionieren, wenn überhaupt. Deshalb empfinde ich die zerstörte Pipeline sehr wohl als einen Angriff auf Europa und nicht auf Russland. Und wenn sich herausstellt, dass das von der Ukraine abgesegnet war (ich sage nicht, dass es so war), dann frage ich mich, sollte man nicht auf das eine oder andere genauer drauf schauen.
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