Patchwork - Familien

Patchwork - Familien

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Tabe4 am 13.09.2023, 8:09 Uhr

[lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, kämpferisch, übergriffig

Hallo Lena_1922,

Danke für deine kritische Antwort.

Ich bin nicht sicher, ob da unser Alltag wirklich gut rübergekommen ist. Vlt kam es krasser rüber, als ich meinte. Der Papa stimmte mir auch grad zu: Eigentlich ist da kein Chaos. Bis vor Kurzem schwebte ich meist nur auf Wolke 7, ich finde die Babyzeit absolut schön. Die meiste Zeit ist es mega entspannt bei uns zu Hause, wir unternehmen viel gemeinsam, nehmen uns viel Babyspiel- und Kuschelzeit, was uns im Wesentlichen großen Spaß macht. Mein Freund hat aber dieses sperrige Gefühl in sich. Meistens. Er beschreibt es als Wut auf mich (wegen... schon erläutert) und Wut, weil er diesen Kinderkram nicht noch einmal durchleben wollte(sein Sohn war wohl damals ein Schreibaby - es war seine größte Angst, dass sich das wiederholt). Gleichzeitig ist er aber ein fürsorglicher Papa, das Baby ist super entspannt und witzig und beide haben oft zusammen tierisch Spaß - sie ist ja jetzt schon größer und er kann was mit ihr anfangen - nicht lange, aber eben so lange, dass ich da Hoffnung habe. Nur wenn ihm bewusst wird, dass er "soll", dann wird er launisch. Und je mehr ich ihn planmäßig einbinde, desto stärker ist seine Gegenreaktion. Auch wird er launisch, wenn er unter Druck gerät, oder wenn ihm Zukunftsängste einfallen. So hat er dann 1-mehrere blöde Tage, aber meist gute. Dennoch ein Grundgefühl ist bei ihm anders/unangenehm - eben typisch für die Diagnose.
Für seine Anpassungsstörung mit Depressionen wurde ihm von Therapeuten bisher eine ganz gute Prognose gegeben, zuvor hatte er auch nicht zu Depressionen geneigt.
Das Gefühl des Funktionierenmüssens und mir nicht genügen Könnens scheint im 1. Babyjahr wohl einige Männer zu treffen. Rational weiß er, dass ich seine Punkte nicht verlange, aber sein Empfinden kommt da nicht raus.

Natürlich ist es ok und wichtig, dass sich die Ex um Stabilität im Leben Ihres Sohnes kümmert, und welchen Weg sie da geht, musste sie mit meinem Freund klären, ist völlig ok so.
Auch habe ich dazwischen nicht mitzusprechen, klar. Was wir einzig gemeinsam versuchten zu besprechen, waren gemeinsame Planungen der Zeitaufteilung zw der Mama und unserer Familie. Aber das wird erst mal nicht mit mir stattfinden. Ich, wir alle benötigen da erst mal mehr Distanz.
Mir geht es ja vielmehr um die wilden Anschuldigungen/Vermutungen in unsere/meine Richtung. Vor einiger Zeit noch war sie wütend auf mich, weil ich mich quasi kooperativ verhielt und auf Nachrichten auch antwortete, wenn es keiner im Gruppenchat tat. Das hatte ich seitdem lieber unterlassen. Dann war sie mal wütend, weil ich versuchte ein Telefonat abzukürzen, als wir das Baby endlich fertig hatten und losmussten, sie aber eine Grundsatzdiskussion mit dem Papa führen wollte. Und dann wurde sie wieder wütend, weil 2 Elternversammlungen sich überschneiden und mein Freund bei ihr zu Hause den Sohn nicht ins Bett bringen kann, wenn er hier die Kleine beaufsichtigt.
Und es geht darum, dass sie die Papa-Umgangszeit mit Tätigkeiten durchplant, sei es mit Verabredungen für den Sohn oder wann die Alleinzeit sein soll. Und dieser Einfluss geht eben recht weit in unser Leben.
An sich habe ich sie als eine sehr liebe Person kennen gelernt und hätte mir da durchaus weitere schöne gemeinsame Erlebnisse vorstellen können, nur ist das seit einigen Wochen verändert. Es ist eben nicht mehr schön.

Deren Trennungsgeschichte kenne ich nur oberflächlich, beide haben mir kurz 1,2 Dinge gesagt, sie hatte sich damals getrennt. Freunde sagten, sie passten nicht zusammen. Ich habe aber nie nachgefragt.

Wie ich mein Leben sehe, versuche ich gerade zu sortieren. Ich habe mich gerade in meiner Mamarolle eingefunden...diese Situation war sehr unerwartet, vorher hatte ich andere Pläne. Nun ist klar, ich werde mir einen anderen Job suchen müssen, eben einen Kitafreundlichen. Desweiteren möchte ich die Weichen für mein Baby so stellen, dass sie eine glückliche Kindheit erleben kann (wer will das nicht) - am liebsten mit ihrem Papa an unserer Seite. Aber wichtig ist da seine Therapie, und dann wird sich zeigen, in welche Richtung es mit uns geht. Die Wut muss verschwinden!

Bei dem 1 Punkt hast du definitiv recht: es bringt momentan gar nicht so viel, sich Gedanken über Patchwork zu machen oder dass es allen gut geht. Das liegt in der Priorität weiter hinten. Mein Focus wird hier gebraucht. Auch wenn es so vlt für meinen Freund etwas holprig wird zw den 2 Familien, dann muss er das aushalten, nicht ich. Die Annäherung folgt evtl später.
Dennoch bleibt meine Frage bestehen, wie löst man es, wenn die Ex einen relativ hohen, ungewünschten Einfluss auf unser Familienleben nimmt? Auch erst einmal aushalten? Oder sollte der Papa da Grenzen setzen?

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Patchwork-Familien
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.