Patchwork - Familien

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Geschrieben von Tabe4 am 12.09.2023, 10:01 Uhr

[lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, kämpferisch, übergriffig

Hallo Ihr Lieben,
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem tollen Freund zusammen, der selber 1 Sohn (damals 4) mitbrachte. Mit der Ex lebte er ein selbst vereinbartes 50-50-Modell,aber auch flexibel wegen des Jobs meines Freundes. Nach 4/5 Monaten wurden wir aus Versehen schwanger. Großes Drama: obwohl er beim Kennenlernen noch mehrfach bestätigte und Kinder "wollte, aber später", wollte er dieses nun gar nicht. Abtreibung kam für mich nicht in Frage. Wir redeten viel, sprachen über Ängste, Sorgen, Hoffnungen, Zukunft, er war auch einer Trennung nahe, aber wir entschieden uns für das Kind - ich zog zu ihm - sein Sohn war voller Vorfreude, er ist auch so ein Goldiger, und wir hatten gemeinsam die schönste Schwangerschaft, die man sich vorstellen kann.
Kurz nach der Geburt änderte sich alles. Wegen einiger gesundheitlicher Dinge, aber auch Clusterfeedingwunsch vom Baby, lag ich viel im Bett. Mein Freund schmiss den Haushalt komplett allein in den ersten Wochen. Seine Annäherung zum Baby blieb leider aus. Wollte bzw sollte er sie mal nehmen, bekam er schlechte Laune und sie weinte dann. Nach wenigen Versuchen ließ er es dann. Nach ein paar Wochen zeigte sich seine Veränderungen: er kam aus dem "Funktionieren"(gefühl) nicht mehr raus, fühlte sich als Ernährer, war aber genau wie ich fast das 1. halbe Jahr in Elternzeit/Urlaub. Den Haushalt und andere Aufgaben schmissen wir zwar wieder gemeinsam, aber er isolierte sich mehr und mehr von Freunden und Hobbies. Freunde treffen wurden zu Lippenbekenntnissen, heute hat er gar keinen Bock mehr darauf. Er meint, er müsse mir dann auch zugestehen ohne Baby auszugehen, doch will er nicht auf sie aufpassen. Sein Hobby hat er gecancelt. Seine Familie fragt nicht wirklich oft nach uns (ich sehe das lockerer, sie kannten mich ja vorher gar nicht, meine Familie wohnt weit weg), ihn grämt es, aber "er erwartet von denen auch nichts mehr" . Mittlerweile ist eine Anpassungsstörung mit Depression diagnostiziert, einen Therapieplatz sucht er endlich. Ich gebe ihm die Zeit sich an die Situation zu gewöhnen und fordere nicht wirklich was in Bezug auf unsere Kleine.
Heute spielt er kurz! (oft widerwillig) aber ganz fantastisch mit ihr, findet sie auch süß und pflegeleicht, baut aber keine wirkliche Bindung auf (oder hat zumindest Punkte im Kopf, die die Distanz zu ihr erhalten).
Seine Ex und Kindsmutter lernte ich damals kennen, als wir ihr die Schwangerschaft offenbarten, für sie brach eine Welt zusammen, sie konnte nur noch weinen. Dennoch zeigte sie sich als tolle Stütze, war sehr kooperativ, verständnisvoll und lieb. Es lief über 1 Jahr lang super friedlich und sehr angenehm. Das ändert sie im Zuge der Veränderung meines Freundes jedoch.
Er wurde launisch, oft über Tage hinweg, wurde wütend, boxte auch gegen Mobiliar (nur zu Hause) - ich beobachtete das stets lange, blieb ruhig und versuchte ihn schließlich zu beruhigen. Oft resultierte leider ein Streit.
Die Kleine schlief dann aber. Meist kam er nach ein paar Stunden wieder runter. Heute hat er's besser im Griff,er kann die krasse Laune ab und an sogar vermeiden, hat aber ein dauerhaftes, sehr schlechtes Grundgefühl.
Er wollte in der Wut immer wieder Schluss machen. Heute ist seine Wut auf mich permanent. (Da ich mich "über seinen Kopf hinweg" für das Kind entschieden habe und damit sein Leben verändert habe.) Er lehnt das Kind ab und will uns beide nicht in seinem Leben, "zur Not zahlt er auch" . Dann wiederum ist er aber auch verliebt in mich und möchte mit mir zusammen sein. Dann ist er auch sehr lieb und so toll wie der Mann, den ich kennenlernte. Dann ist es sehr schön, wir unternehmen sehr viel, liegen auf auf gleicher Wellenlänge, er ist ein liebevoller, süßer Papa zu beiden etc pp
Vor ein paar Monaten bekam sein Sohn mal 4 Streits zw uns mit, das war mistig, aber dabei blieb es auch, mein Freund hat sich vor ihm im Griff. Damit konnte er bei der Mom die richtigen Knöpfe drücken, zumal er Worte von seinem wütenden Dad in seine Streits bei anderen einbaute, und in Sorge um ihn und den Schulstart nahm sie ihn zum Großteil bei uns raus.
Das fällt zeitlich aber auch zusammen damit: die Ex wollte schon lange wissen und nagelte ihn darauf fest, zu erfahren, ob sie für ihn eine Freundin oder die Ex/Kindsmutter ist. Er verneinte ersteres. Seither ist da eine ständige Anspannung: sie wirft vorschnell mit Vorwürfen gegen uns, fragt aber nicht erst mal nach. Wenn wir lieb darauf eingehen, sagt sie dann "sie konnte es ja nicht wissen". Es ist wie ein ständiges Mißtrauen. Sogleich folgen Konsequenzen/Einschränkungen in Bezug auf ihren Sohn. Wie oben bereits beschrieben, schläft er unter der Woche bei ihr, 1 festen Nachmittag hat er mit uns, 1 weiteren evtl nach Vereinbarung, (+2 Wochenenden im Monat bei uns, von denen sie beide jetzt schon für ihren Sohn anders verplant hat.) Der Papa sieht ihn nun mega selten. Sie lässt ihn da ganz schön um ihre geplanten Termine drumherum tanzen und überlässt wenig dem Papa selber. Das berührt (auch schon immer) auch unser Leben stark. Wir können Wochenends zB nicht wegfahren, wenn sie an 1 Tag schon Pläne für den Sohn gemacht hat.
Sie pocht darauf, was aber von uns eh gewollt ist (!) , dass beide auch Alleinzeit haben, will aber unbedingt bestimmen, welcher Tag das sein soll, und das, obwohl wir da immer zu viert unterwegs sind.Ab jetzt will sie vermeiden, dass der Sohn von meinem Freund und ich allein sind. Schade, das waren im letzten Jahr immer besonders nahe Momente der beiden Geschwister.
Sie meint, sie kämpft um das Wohl ihres Sohnes und kämpft nun auch gegen mich für sein Wohl (ihre eigenen Worte). Ursache ist ein Abend, an dem wir beiden Mütter zur jeweiligen Elternversammlung gehen, beide sich zeitlich überlappen, und mein Freund die Kinder betreuen/ins Bett bringen muss. Sie ist gerade sehr strikt wegen der Schule, wie der Abend ihres Sohnes zu verlaufen hat, ist ok, aber so kann mein Freund nun mal nicht gleichzeitig auf unser Baby aufpassen (bzw auch schlafen legen) und seinen Sohn ins Bett bringen, zumal sie darauf besteht, dass das unbedingt bei ihr passieren muss. Ihre Nachrichten dazu waren schon harsch, dann giftete sie meinen Freund am Telefon über mich an und stand wenige Minuten später sauer in der Tür. Wir verweigerten zB wegen Besuch das Gespräch. Nachts schrieb sie mir eine sehr lange Nachricht mit einer Kette von Vorwürfen und Vorhaltungen. Diese stimmten gar nicht mal, gingen über Meinungen hinaus, waren auch boshaft. Ich nahm mir die Zeit mich zu rechtfertigen gegen jeden einzelnen Vorwurf. Die heftigste Aussage war jene über ihre Erwartungen an mich bzw wie sie mich sieht. Sie meint, ich solle meine Verantwortung als Mutter wahrnehmen, mein Leben dahin verändern, und alles, was mein Freund tut, als Bonus betrachten. Angeblich stelle ich nur Forderungen ohne etwas zu geben. Das war im doppelten Sinne verletzend: 1. Bin ich die, die sich zu 95% um das Baby kümmert, Job aufgeben muss und neuen sucht, weil mein alter Job nicht immer in Kitazeiten passt und mein Freund die Kleine nicht nehmen möchte, ich privat nicht allein unterwegs bin, weil er die Kleine noch nicht annimmt etc pp und 2. zeigt es, dass sie uns gar nicht als Familie sieht, wenn sie mir ihren Ex nur als Bonus überlässt, sich gleichzeitig aber mit ihm und Sohn als "funktionierende Familie" sieht.
Wenige Stunden später bat ich um ein Treffen, was sie auch entgegenkommend bejahte, wir einigten uns, beide nicht solch einen Umgang zu wollen, klärten aber einvernehmlich keine Details.
Dennoch mittlerweile macht sie mich auch verantwortlich, dass er wenig freundschaftlich agiert, dabei hatte ich ihn oft bestärkt zB ihr zu schreiben und zu berichten. Gut, momentan bin ich echt genervt von ihren impulsiven Meckereien, ihren Erwartungen an mich und meinen Freund, fühle, dass meine Beziehung durch ihre Wünsche stark eingeengt wird und gleichzeitig mein Freund total verschreckt ist, und würde da nichts fördern, was mehr Nähe oder Einfluss bedeutet.
Ich fühle mich seither dennoch dauerangespannt, bin da gerade emotional unruhig gefangen und gedanklich stets bei dem Thema (leider gehört das Loslassen nicht zu meinen Stärken), bin unzufrieden mit den Entwicklungen der letzten Wochen, habe Angst vor dem, was noch kommen kann, befürchte weitere Austicker/Mahnungen/Einschränkungen gegen uns oder gegen mich. Ich möchte, dass es aufhört, dass mein Freund zwischen Fronten zermahlen wird, auch ihm geht es damit schlecht.
Dabei wünsche ich mir gerade mehr als alles andere Stabilität (vor allem in der Beziehung zu meinem Freund) und Ruhe/Entspannung/Gelassenheit. Ich möchte mir auch wenn das Baby sehr früh zw uns kam, behutsam diese Familie aufbauen.
Habt ihr Ratschläge oder Erfahrungen, die helfen können, eine sich gerade verstrickende Patchworkfamilie auszubalancieren? Wie können diese harten Grenzen aufgeweicht werden? Wie können die Kämpfe aufhören?

 
7 Antworten:

Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von Lena_1922 am 12.09.2023, 10:29 Uhr

Ich sehe das Problem nicht bei der Ex - der Mutter des Kindes.
Die versucht nur ihrem Erstklässler einen verlässlichen Alltag zu bieten.

Natürlich hat der Vater des Kindes ein Recht auf eine neue Beziehung.
Natürlich kann der Vater noch einen weiteres Kind bekommen.
Aber das hat Auswirkungen auf die Beziehung/Zeit mit seinem Sohn.

Das Problem ist - bei euch zuhause ist Chaos - keiner ist glücklich - der Vater der Kinder sogar krank und agressiv - das müßt ihr in den Griff bekommen und dann könnt ihr euch an die Stabilisierung der Patchwork-Geschichte machen.

Die Kommunikation sollte zwischen den Elternteilen stattfinden - da bist du nicht in der richtigen Position.

Grundsätzlich wird es schwer Depressionen verschwinden nicht schnell und kehren auch manchmal wieder - dafür klingt eure Basis zu wackelig, immerhin habt ihr euch selbst kaum kennengelernt - bevor ihr Eltern wurdet.

Warum haben sich die beiden damals getrennt?

Was ist dein Plan? Wie siehst du dein Leben?

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Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von JakobsMutti am 12.09.2023, 15:50 Uhr

Bei den Symptomen deines Partners reicht keine ambulante Therapie, er sollte sich schnellst möglich stationär aufnehmen lassen.

Erst wenn er wieder stabil ist, kann er auch wieder für seine Kinder da sein!

Du solltest ihm auch nicht ständig alles abnehmen, so bleibt ja der Druck für ihn minimal sich Behandlung zu begeben. Und gleichzeitig hast du noch zusätzlichen Stress, der gar nicht deiner sein sollte!

Du solltest dich da vorerst raushalten, die Mutter blocken!

Wenn das alles noch werden soll, müsst ihr beide konsequent an euch arbeiten!

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Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von Tabe4 am 13.09.2023, 8:09 Uhr

Hallo Lena_1922,

Danke für deine kritische Antwort.

Ich bin nicht sicher, ob da unser Alltag wirklich gut rübergekommen ist. Vlt kam es krasser rüber, als ich meinte. Der Papa stimmte mir auch grad zu: Eigentlich ist da kein Chaos. Bis vor Kurzem schwebte ich meist nur auf Wolke 7, ich finde die Babyzeit absolut schön. Die meiste Zeit ist es mega entspannt bei uns zu Hause, wir unternehmen viel gemeinsam, nehmen uns viel Babyspiel- und Kuschelzeit, was uns im Wesentlichen großen Spaß macht. Mein Freund hat aber dieses sperrige Gefühl in sich. Meistens. Er beschreibt es als Wut auf mich (wegen... schon erläutert) und Wut, weil er diesen Kinderkram nicht noch einmal durchleben wollte(sein Sohn war wohl damals ein Schreibaby - es war seine größte Angst, dass sich das wiederholt). Gleichzeitig ist er aber ein fürsorglicher Papa, das Baby ist super entspannt und witzig und beide haben oft zusammen tierisch Spaß - sie ist ja jetzt schon größer und er kann was mit ihr anfangen - nicht lange, aber eben so lange, dass ich da Hoffnung habe. Nur wenn ihm bewusst wird, dass er "soll", dann wird er launisch. Und je mehr ich ihn planmäßig einbinde, desto stärker ist seine Gegenreaktion. Auch wird er launisch, wenn er unter Druck gerät, oder wenn ihm Zukunftsängste einfallen. So hat er dann 1-mehrere blöde Tage, aber meist gute. Dennoch ein Grundgefühl ist bei ihm anders/unangenehm - eben typisch für die Diagnose.
Für seine Anpassungsstörung mit Depressionen wurde ihm von Therapeuten bisher eine ganz gute Prognose gegeben, zuvor hatte er auch nicht zu Depressionen geneigt.
Das Gefühl des Funktionierenmüssens und mir nicht genügen Könnens scheint im 1. Babyjahr wohl einige Männer zu treffen. Rational weiß er, dass ich seine Punkte nicht verlange, aber sein Empfinden kommt da nicht raus.

Natürlich ist es ok und wichtig, dass sich die Ex um Stabilität im Leben Ihres Sohnes kümmert, und welchen Weg sie da geht, musste sie mit meinem Freund klären, ist völlig ok so.
Auch habe ich dazwischen nicht mitzusprechen, klar. Was wir einzig gemeinsam versuchten zu besprechen, waren gemeinsame Planungen der Zeitaufteilung zw der Mama und unserer Familie. Aber das wird erst mal nicht mit mir stattfinden. Ich, wir alle benötigen da erst mal mehr Distanz.
Mir geht es ja vielmehr um die wilden Anschuldigungen/Vermutungen in unsere/meine Richtung. Vor einiger Zeit noch war sie wütend auf mich, weil ich mich quasi kooperativ verhielt und auf Nachrichten auch antwortete, wenn es keiner im Gruppenchat tat. Das hatte ich seitdem lieber unterlassen. Dann war sie mal wütend, weil ich versuchte ein Telefonat abzukürzen, als wir das Baby endlich fertig hatten und losmussten, sie aber eine Grundsatzdiskussion mit dem Papa führen wollte. Und dann wurde sie wieder wütend, weil 2 Elternversammlungen sich überschneiden und mein Freund bei ihr zu Hause den Sohn nicht ins Bett bringen kann, wenn er hier die Kleine beaufsichtigt.
Und es geht darum, dass sie die Papa-Umgangszeit mit Tätigkeiten durchplant, sei es mit Verabredungen für den Sohn oder wann die Alleinzeit sein soll. Und dieser Einfluss geht eben recht weit in unser Leben.
An sich habe ich sie als eine sehr liebe Person kennen gelernt und hätte mir da durchaus weitere schöne gemeinsame Erlebnisse vorstellen können, nur ist das seit einigen Wochen verändert. Es ist eben nicht mehr schön.

Deren Trennungsgeschichte kenne ich nur oberflächlich, beide haben mir kurz 1,2 Dinge gesagt, sie hatte sich damals getrennt. Freunde sagten, sie passten nicht zusammen. Ich habe aber nie nachgefragt.

Wie ich mein Leben sehe, versuche ich gerade zu sortieren. Ich habe mich gerade in meiner Mamarolle eingefunden...diese Situation war sehr unerwartet, vorher hatte ich andere Pläne. Nun ist klar, ich werde mir einen anderen Job suchen müssen, eben einen Kitafreundlichen. Desweiteren möchte ich die Weichen für mein Baby so stellen, dass sie eine glückliche Kindheit erleben kann (wer will das nicht) - am liebsten mit ihrem Papa an unserer Seite. Aber wichtig ist da seine Therapie, und dann wird sich zeigen, in welche Richtung es mit uns geht. Die Wut muss verschwinden!

Bei dem 1 Punkt hast du definitiv recht: es bringt momentan gar nicht so viel, sich Gedanken über Patchwork zu machen oder dass es allen gut geht. Das liegt in der Priorität weiter hinten. Mein Focus wird hier gebraucht. Auch wenn es so vlt für meinen Freund etwas holprig wird zw den 2 Familien, dann muss er das aushalten, nicht ich. Die Annäherung folgt evtl später.
Dennoch bleibt meine Frage bestehen, wie löst man es, wenn die Ex einen relativ hohen, ungewünschten Einfluss auf unser Familienleben nimmt? Auch erst einmal aushalten? Oder sollte der Papa da Grenzen setzen?

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Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von Tabe4 am 13.09.2023, 8:21 Uhr

Hallo,
danke für den Beitrag.
Bzgl seiner Diagnose ist die Prognose eigentlich ganz gut. Was ich im Thread schrieb, kam wohl etwas krasser rüber. Ich hatte beschrieben, was es Besonderes an ihm gibt, nicht aber wie es allgemein so abläuft (hab es oben Lena noch mal beschrieben).
Ich bin da bei dir: die Therapie ist der 1. wichtige Schritt. Danach muss man die Situation neu bewerten.
Ein Dilemma gibt es: ich möchte ihm nichts abnehmen, richtig - gerade in Bezug auf Kommunikation mit der Ex. Aber abnehmen werde ich weiterhin die Kleine, wenn er launisch ist. Sie sollte das nicht ausbaden müssen.
Distanz zur KiMu scheint ganz vernünftig vorerst.

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Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von Chaka! am 13.09.2023, 20:04 Uhr

Ich finde, das klingt alles nicht so ganz gesund und sehr anstrengend bei euch.

Warum kann die Ex von deinem Freund "nur noch weinen", wenn er wieder Vater wird? Warum brach für sie eine Welt zusammen? Sie sind getrennt. Es ist doch klar, dass er und auch sie (hoffentlich) wieder neue Partnerschaften finden.
Möchte sie ihn vielleicht wieder zurück? War das ihre Hoffnung?

Warum setzt dein Freund ihr gegenüber keine Grenzen? Die Papa-Zeit mit dem gemeinsamen Kind ist eine Zeit, die ER gestalten kann, nicht die Mutter. Da braucht sie nichts planen - das kann er selbst machen. Warum lässt er sich das bieten? Warum darf sie vorschreiben, wann er allein Zeit mit dem Sohn verbringen soll?

Und du bist mitten drin mit dem neuen Kind.
Dein Freund "flüchtet sich" in eine Depression?
Auf jeden Fall ist er in meinen Augen Dreh- und Angelpunkt in der ganzen Geschichte. ER muss Stellung beziehen. Das muss er vermutlich erst lernen. Wie auch andere hier schreiben: Er braucht die Therapie.

Und du musst für dich entscheiden, was du mittragen, ertragen, aushalten kannst und willst - und vermutlich auch: wie lange. Eine Therapie ist ja nicht wie eine Paracetamol einwerfen, die nach 20 Minuten wirkt. Wie sieht für dich der Lebensentwurf aus? Kann es sein, dass du zu viel Verständnis für alle hast? Wie glücklich bist du?

Alles Gute für euch!

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Hier ist ja eigentlich nicht die Ex das eigentliche Problem

Antwort von Bonnie am 14.09.2023, 8:21 Uhr

Hallo,

in Wirklichkeit geht es doch darum, dass dein Freund emotional krank ist und dir das schadet. Was seine Ex sagt, meint oder tut, ist nicht dein Problem, sondern das muss dein Freund mit ihr regeln und lösen. Du kannst ihm das nicht abnehmen.

Weißt du, beim Lesen dachte ich sofort: Genau weil dein Freund so schwere seelische Probleme hat, ist natürlich bereits seine Beziehung mit der Ex gescheitert. Er war zu ihr und dem Kind ganz sicher schon sehr ähnlich. Und ich fürchte, du wolltest in den letzten zwei Jahren viele Warnsignale nicht wahrhaben und sehen, die dich jetzt einholen.

Du wirst lernen müssen, besser auf dich zu achten. Du hast dir einen Mann ausgesucht, der sein Kind nicht lieben kann, der emotional nicht imstande ist, sich auf dich und das Baby als Familie einzulassen, der seine Probleme mit der Ex nicht gelöst bekommt. Der dir keine Unterstützung geben kann, der dir eigentlich überhaupt nicht viel geben kann.

So ein Mann ist schädlich für sein Kind, weil es seine Distanz weder verstehen noch ertragen kann, ohne Schaden zu nehmen. Für dich ist er auch schädlich, weil er nicht viel gibt, aber sehr viel nimmt. Er frisst deine Energie und Lebensfreude. Das ist kein Problem des „Loslassens“, wie du schreibst. Sondern du musst den Mut haben, dir einzugestehen, dass dieser Mann dir überhaupt nicht gut tut, sondern ganz im Gegenteil, es geht dir schlecht mit ihm. Und das liegt nicht an dir. Du kannst seine massiven psychischen Probleme, seine emotionale Störung und die Abwehr gegenüber eurem Kind nicht heilen, null. Es wird sich nichts ändern, er wird bleiben, wie er ist.

Ich muss sagen, ich könnte mit so einem Mann nicht leben. Und ich würde auch nicht zuschauen, wie er außerstande ist, eine Beziehung zu seinem Baby aufzubauen. Das Kind eines solchen Vaters hat prima Aussichten, später ebenfalls eine Depression zu bekommen, weil es sich vom ersten Tag an abgelehnt fühlt, und das über Jahrzehnte hinweg, bis es erwachsen ist. Eine absolut Katastrophe. Ich persönlich würde einen Neustart wagen - ohne den Mann.

LG

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Re: [lang] Ex/KiMu ist zunehmend einschränkend, fordernd, "kämpferisch", übergriffig

Antwort von Anita557 am 14.09.2023, 21:39 Uhr

Es ist also mega entspannt bei euch aber er hat Wut auf dich, wird launisch und du kannst ihn mit dem Baby quasi nicht einbinden.

Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen.

Das mit der Ex ist ganz alleine sein Job und nicht deiner. Natürlich ist es sein Job da Grenzen zu setzen. Aber vermutlich macht sie sich Sorgen wer weiß wie viel von euren Streits der kleine mitbekommen hat. Ganz ehrlich da würde ich mir an ihrer Stelle auch Gedanken machen.

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