Die Geburt

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Geschrieben von Shortys_Happy_Huch am 09.02.2024, 17:54 Uhr

Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Hallo ihr Lieben,

ich habe noch Zeit bis zur Geburt. Aktuell steht die Suche nach einer Hebammenpraxis an.

Ich muss etwas ausholen. Ich bin 36 Jahre alt und dies ist meine zweite Schwangerschaft. Mein Sohn ist 10 Jahre alt und ich wollte damals im Geburtshaus entbinden. Da es nicht vorwärts ging und die Hebamme kein gutes Gefühl hatte, schickte sie uns ins Krankenhaus.
Es war eine natürliche Geburt, allerdings mit schwerer Schulterentwicklung. Mein Sohn rutschte erst unter der Geburt mit dem Köpfchen ins Becken, da er die Nabelschnur um den Hals liegen hatte.
Durch die Schultern hatte ich einen Dammriss III. Grades.

Meine Frauenärztin hat sich dafür ausgesprochen, dass ich diesmal die Geburt von vornherein im Krankenhaus plane.

Nun ist es so, dass mein Sohn von sich aus geäußert hat, dass er bei der Geburt dabeisein möchte. Ich stehe dem offen gegenüber, bin mir aber darüber im Klaren, dass die Meinungen da sehr auseinander gehen.
Ich sehe das optimistisch, denn es kommt darauf an, wie man das Kind auf eine Geburt vorbereitet und wie man dieses Ereignis kommuniziert. Da gibt es einige Möglichkeiten. Kindgerechte Videos von Geburten, Geschwisterkurse, Bücher usw.

Ich kann mir vorstellen, dass das Geburtshaus hierfür zugänglicher als das Krankenhaus ist.

Mein Gefühl sagt mir, dass ich der Bitte meines Sohnes nachkommen kann.
Allerdings bin ich gleichzeitig verunsichert.

Hat jemand von euch in dem Thema Erfahrungen?
Manche argumentieren damit, dass das Geschwisterkind traumatisiert wird, da die Mutter ja Schmerzen hat usw. Andere wiederum, die die größeren Kinder die Geburt der kleinen Geschwister miterleben ließen, berichten davon, dass die Kinder fasziniert waren und zum kleinen Geschwisterkind eine tiefe Bindung haben.

Noch ist Zeit, doch von der Entscheidung hängt in meinem Fall ja die Wahl der Hebammenpraxis ab.

 
8 Antworten:

Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Andrea6 am 10.02.2024, 8:49 Uhr

Die Anwesenheit eines Geschwisterkindes bei der Geburt kann ein schönes Erlebnis sein, bedarf aber guter Vorbereitung.
Außer dem genannten (kindgerechte Videos von Geburten, Geschwisterkurse, Bücher ) braucht es mehr "Personal:, d.h. außer deinem Mann (für dich) muß jemand anderer, gut vertrauter, exclusiv für ihn da sein. Das Kind muß jederzeit begleitet den Raum verlassen können (oder auch sollen, wenn es z.B. zu Komplikationen kommt).
Du solltest die Wahl des Geburtsortes nicht von den Wünschen des Kindes nach Anwesenheit bei der Geburt abhängig machen.
Wenn die (bei der Vorgeschichte durchaus verständliche) Empfehlung nach Entbindung im Krankenhaus ausgesprochen wird hat das Priorität.

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Ist hier in allen Krankenhäusern verboten

Antwort von misses-cat am 10.02.2024, 13:24 Uhr

Unter 16 darf kein Kind anwesend sein
Und ich bin ehrlich ich finde es auch nicht schlimm, Hausgeburt ist für mich nich mal was anderes weil gewohnte Umgebung aber ich könnte mir nicht vorstellen das meine, fast 10 jährige bei der Geburt dabei ist wenn vorher schon bei einer früheren Geburt Komplikationen waren oder sich auch nur angedeutet haben
Da wäre mir das Risiko zu groß

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Wunschkind_2021 am 10.02.2024, 13:30 Uhr

Bei uns sind Kinder im Kreißsaal verboten. Aber würde meinen Sohn auch niemals mitnehmen. Die letzte Geburt war traumatisch und ich hätte nicht gewollt, dass er das mitbekommt.

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von heli89 am 10.02.2024, 14:56 Uhr

Ich selbst habe keine Erfahrung damit, aber zwei solcher Fälle, die mir sehr in Erinnerung geblieben sind, mitbekommen.

Eine Cousine hat zu Hause entbunden und ihre Tochter war auch mit dabei. Ca. 11 Jahre war sie da. Es war alles wunderschön und die Geburt wie im Bilderbuch und für die Kurze ein ganz tolles Erlebnis. Bis zu dem Moment als es bei der Nachgeburt Komplikationen gab, sich plötzlich alles um Mama drehte, der es so gar nicht mehr gut ging, diese nicht mehr aufhörte zu bluten und mit Blaulicht und Tatütata ins Krankenhaus kam. Und das Mädel musste völlig traumatisiert auf diese plötzliche Wendung der Ereignisse klarkommen und hat das bis heute noch nicht ganz überwunden.

Der andere Fall war genau umgekehrt. Ich bin den Tag RTW gefahren und wir kamen zu einer Mutter mit ihrem Sohn und ihrem Baby und sie hatte eine Sturzgeburt. Sie war mit dem Sechsjährigen alleine zu Hause und die Ereignisse haben sich so überschlagen, dass das Baby bereits da war, als wir eintrafen. Der völlig überrumpelte Junge musste also nicht nur dabei sein als seine ebenso überrumpelte Mutter alleine ein Baby auf die Welt bringen musste sondern auch noch dabei die Hebamme spielen. Und ich war völlig fasziniert, wie toll er das ganze gemeistert und seine Mama unterstützt hat und wie gut er das Ganze für sein Alter aufgefasst und eingeordnet hat.

Warum ist diese Stories hier erzähle? Weil es wunderbar aufzeigt, dass man nie wissen kann was passiert und genauso wenig einschätzen kann, wie Kinder das ganze verpacken. Und deshalb würde ich persönlich niemals ein Kind bei einer Geburt geplant dabei sein lassen. Gerade wenn du schon eine Komplikation in der Vorgeschichte hast, da sollte das Interesse des Kindes, einer Geburt beizuwohnen, niemals über die Gesundheit von Mutter und Kind, die mit erneuten Komplikationen rechnen müssen, gestellt werden.

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Möhni am 11.02.2024, 21:41 Uhr

Vorab, ich habe keine Erfahrung damit und bin ehrlich, für mich wäre das, egal wie alt das Kind ist, nichts.

Mir wurde die Option, dass unser Sohn (noch keine 3), dabei sein könnte angeboten.
Wie gesagt für mich keine Option und in dem Alter erst recht nicht.

"Bedingung" wäre, dass quasi noch jemand exklusiv nur für das Kind dabei wäre. Das Kind sich jederzeit zurück ziehen könnte und selbst entscheiden kann, ob es bleiben möchte.

Bei einem älterem Kind ( und entsprechender "Vorbereitung") vielleicht eher denkbar?

Wichtig wäre, wie du dich mit dem Gedanken fühlst. Erst danach würde ich an die Wünsche meines Kindes denken.

Und dann im Vorfeld vermutlich auch die ganz klare Absprache mit deinem Sohn treffen, dass du ihn jederzeit auch rausschicken kannst/ würdest. Dann wäre halt immer noch die Frage, wer ist nur für deinen Sohn da? Wenn er nicht mehr will, wenn du ihn nicht mehr willst, z.B., damit er Komplikationen nicht mitbekommt? Denn Redebedarf wird er dann eventuell auch haben....

Das wären jetzt nur meine Gedanken dazu.

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Shortys_Happy_Huch am 12.02.2024, 18:02 Uhr

Hallo ihr Lieben,
danke für eure Antworten und dass ihr mich für meine Überlegung nicht verurteilt. Ich finde eure Argumentation und Erfahrungsberichte sehr interessant und hilfreich.

Vielleicht war ich da zu naiv, denn ich dachte, dass die zweite Geburt ja nicht so laufen muss wie die erste. Muss sie ja auch nicht, doch die Gesundheit vom Baby und von mir steht im Vordergrund.

Ich musste das mit dem Papa von meinem Großen besprechen, da unser Sohn im 14-tägigen Wechsel bei seinem Papa und mir lebt.

Es ist noch Zeit bis zur Entbindung und ich denke, dass mein Sohn auch zufrieden wäre, wenn er ins Krankenhaus kommt, wenn das Baby da ist.

Er war bei seiner Geburt Recht schwer, knapp über 4,1 kg. Ich bin mit 1,69 zwar nicht groß, klein aber auch nicht. Sein Papa ist groß und der vom zweiten Baby ist noch größer. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Baby auch etwas größer ist, ja gegeben, denke ich.
Die Größe meines Sohnes hat zu den Komplikationen unter der Geburt beigetragen.

Ich denke nochmal gut über das Thema nach, denn ich möchte nichts riskieren, was sich vermeiden lässt. Schließlich möchte ich ein gesundes Baby und selbst auch unbeschadet durch die Geburt kommen.

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Mijou am 17.02.2024, 18:45 Uhr

Hallo,

es stimmt: Zuerst einmal kurz in der Klinik anrufen, mit der Geburtsstation verbinden lassen und klären, ob ein Kind überhaupt mit in den Kreißsaal darf. Was vermutlich nicht der Fall sein wird.

Sollte es doch erlaubt sein, finde ich dein eigenes Gefühl wichtiger als das deines Sohns. Denn hier kommt ausnahmsweise mal die Mutter an allererster Stelle. Kannst du dich wirklich gehenlassen, wenn dein Sohn besorgt zuschaut und dich „unten ohne“ sieht mit all dem Blut usw.? Oder würdest du nicht die ganze Zeit denken: Hoffentlich ist das jetzt okay für ihn, hoffentlich ist es nicht zu viel für ihn, ich darf nicht so wild stöhnen oder gar schreien, sonst kriegt er Angst, ich muss ihn anschauen, um zu sehen, wie es ihm geht ...

Ich sehe die große Gefahr, dass du mehr Mutter wärst als Gebärende. Und das ist genau in dieser Situation die falsche Gewichtung. Ich selbst würde es daher nicht tun.

LG

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Re: Geschwisterkind (10 Jahre) bei Geburt dabei?

Antwort von Btby am 18.02.2024, 19:47 Uhr

Also ich verstehe nicht warum du jetzt ins Krankenhaus gehen sollst… deine Hebamme schien kompetent und hat dich rechtzeitig ins Krankenhaus geschickt. Alles was unter der Geburt passiert ist wäre auch passiert wenn du von vornherein im Krankenhaus gewesen wärst.
Ich persönlich könnte mir niemals vorstellen ein Kind bei einer Geburt dabei haben zu wollen. Ich musste mich konzentrieren, Schmerzen aushalten und da wäre mir mein Kind (für das ich mich zuständig fühle) im Weg
Traumatisierend ist es für das Kind bestimmt nicht. Es sei denn es geht nach hinten los

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