ADHS - ADS

ADHS - ADS

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von kea2 am 29.02.2024, 8:27 Uhr

ADHS Verdacht Reha

Die meisten ADHS-Kinder fallen erst in der Schule so sehr auf, dass jemand auf die Idee kommt, sie diagnostizieren zu lassen, weil da die Anpassungsleistung höher ist.
Ein Kind, was schon im Kindergarten so sehr auffällt, ist sehr wahrscheinlich stark betroffen.

Dass es im Wald läuft, ist zwar schön, heißt aber wenig. Da sind viel weniger Reize. Eventuell sind die Erzieherinnen auch so, dass es für Deinen Sohn besser passt.

Unser Sohn fiel im Kindergarten nur durch gelegentliche Anfälle besonderer Bockigkeit auf, lernte manches sehr schnell und manches sehr langsam und war verträumt.
Da kam keiner auf die Idee, dass das Kind eine Störung haben könnte und schon gar nicht, dass er eine 1:1-Betreuung braucht und anders nicht tragbar ist.

Unser Sohn explodierte in der 2. Klasse, weil er unterfordert war und weil ihm die Lehrerin überhaupt nicht lag. (Die war allgemein eine Vollkatastrophe, aber wir haben Lehrermangel. Da wird genommen, was man kriegen kann.)

Er ist ein Grenzfall, was Medikamente angeht, sagten bisher zwei Kinderpsychiater.
Wir haben es lange anders versucht, aber jetzt, in der Pubertät geht es nicht mehr, und wir sind dabei, damit zu starten.
Bei den Medikamenten ist der Gedanke auch, dass sich mit deren Hilfe im Gehirn die Verknüpfungen bilden, die sich ohne nicht bilden würden.
Man geht davon aus, dass das Kind nach 1 bis 3 Jahren keine Medikamente mehr braucht.

Das heutige Schulsystem ist für ADHSler eine Zumutung.
Heute sitzen meistens an die 30 Kinder in einer Klasse. Es herrscht viel Unruhe. Viel mehr Kinder als früher sind problematisch in irgendeiner Form. Die Räume in den Grundschulen sollen gemütlich sein, das heißt, sie sind überladen mit irgendwelchem ablenkendem Zeugs. Es wird viel mehr eigenständiges Arbeiten und eine Vorstellung von der Zeit, die man dafür braucht erwartet, usw.
Da ist es sehr wahrscheinlich, dass ADHSler hinter dem zurück bleiben, was sie leisten könnten.
Ich habe z.B. starke Zweifel, dass unser Sohn ohne Medikamente ein Abitur schaffen würde, obwohl er einen IQ kurz vor der Hochbegabung hat.

Danach kommt das Arbeitsleben, das immer komplexer und fordernder wird.
Da erwischt es gerade jede Menge der undiagnostizierten erwachsenen ADHSler, deren Kompensationsmechanismen versagen, mit Burnout oder Depressionen. (Früher wurde man ja nur diagnostiziert, wenn man sehr hyperaktiv war.)

Was Deinen Mann angeht, wird der schon merken, wie gut es mit Eurem Sohn in der Schule läuft. Da bekommt man die Flüchtigkeitsfehler schwarz auf weiß und wird ständig einbestellt, weil man bitteschön endlich dafür sorgen soll, dass das Kind "funktioniert".
Da wird es dann langsam schwierig, sich einzureden, das Kind habe nichts.

Wenn wir in einer perfekten Welt leben würden, die auf die Bedürfnisse von ADHSlern Rücksicht nimmt, bräuchten wir keine Medikamente und keine Therapien.
Aber so ist es nun einmal nicht.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.