Maria_Ka
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist 7 Monate alt und wurde bis vor kurzem tagsüber stündlich gestillt, nachts ca. alle 3-4 Stunden. Wir geben seit 2 Wochen einen Gemüsebrei am Abend, davor nur ein Gemüsebrei am Tag. Wir sind mit der Beikost sehr vorsichtig, er hat viele Ekzeme. Seit ungefähr zwei Wochen ist er tagsüber beim Stillen so abgelenkt, dass es nur im Halbschlaf im Liegen klappt. Nachts kommt er auch nur noch einmal. Jetzt ist meine Brust aber an sein häufiges Trinken gewöhnt und ich laufe mit spannenden Brüsten rum und meine auch, dass in Woche zwei jetzt die Milchmenge weniger geworden ist, weil das Spannen nicht mehr so schmerzhaft ist und die Brust nicht so hart. Was kann ich machen, damit er besser trinkt, weil er die Milch ja noch braucht, aber auch um mir etwas zu helfen? Ist Abpumpen vielleicht sinnvoll? Vielen Dank und liebe Grüße, Maria
wenn dein Baby weiterhin so streikt, solltest du zunächst sicherheitshalber abklären lassen, ob es vielleicht Schmerzen beim Trinken hat. Viele Babys verweigern bei Ohrenschmerzen die Brust. Bis sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich erst einmal diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht, statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Außerdem solltest du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi