Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Baby weint beim Brei füttern

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Baby weint beim Brei füttern

Gieskanne

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Unsere Tochter, genau 6 Monate alt und immer noch vollgestillt, fängt nach dem 1. Möhrenbreilöffelchen immer ganz furchtbar an zu weinen. Wir müssen dann aufhören. Eine rohe Möhre nimmt sie aber gern zum lutschen. Ist es noch zu früh für den Breistart für sie? Unser Kinderarzt hat jedoch den Beikoststart ab 6 Monaten wärmstens für vollgestillte Kinder empfohlen, wegen dem sonst resultierenden Eisenmangel. Was machen wir denn nun? Einmal hatte ich ihr ein trockenes Brötchen zum lutschen gegeben. Das fand sie super. Ist das ok ab dem Alter oder sollten wir damit noch warten? Vielen Dank!


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Liebe „Gieskanne“, versuchen Sie sich nicht an diesen Zeiten festzubeißen. Zwischen vier und sechs Monaten liegt ein günstiges Zeitfenster um die feste Kost einzuführen. Ja, das ist richtig. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Und auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihre Kleine diese Erfahrung vergessen hat. Manchmal können Phasen wie kommende Zähne das Essverhalten beeinflussen. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Was mümmeln und lutschen geht aber. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder feste Kost anbieten. Alles ohne Zwang, Sie haben keine Eile. Ihr Mädchen ist nach wie vor prima versorgt, da müssen Sie sich keine Gedanken machen. Bieten Sie Ihrer Tochter einfach weiterhin ein oder vielleicht auch mal ein paar Löffelchen Gemüse an, damit sie spielerisch üben kann, das Gemüse mit der Zunge im Mund nach hinten zu schieben und abzuschlucken. Das ist nun eine völlig neue Schlucktechnik als das Saugen und muss von Ihrem kleinen Schatz erst erlernt werden. Das wird sich im Laufe der Zeit einfach ergeben und Ihr Mädchen weiß plötzlich was es mit dem Brei im Mund machen soll. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Manchmal macht es auch von einem Tag zum nächsten „Klick“ und Ihr Baby hat es verinnerlicht, was es mit dem neuen Essen machen soll. Probieren Sie mal unsere HiPP Weiße Karotte im kleinen 125 g-Gläschen. Diese ist besonders mild und angenehm in der Konsistenz und erleichtert so den Übergang von der Milch zur Breikost. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Mädchen sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festem Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Mag Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen, eine Pause machen und dann weiter mit Brei füttern. Machen Sie es Ihrer Kleinen nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen und nicht gleich Milch anbieten. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Tochter immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Es ist ok, wenn Sie Ihrem Mädel hin und wieder mal was aus der eigenen Küche zum Probieren anbieten. Brot oder auch Brezel etc. enthalten relativ viel Salz (im Teig und z.T. obendrauf) und können die Nieren des Babys belasten. Warten Sie damit besser noch, dafür ist es noch zu früh. Gehen Sie allgemein bitte nach dem Tempo und der Reife Ihres Kindes vor, ganze Mahlzeiten sollten besser noch babygerecht sein. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen! Doris Plath


Gieskanne

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Nachtrag: Pastinake habe ich auch schon probiert. Leider genau das gleiche. Sie verzieht erst den Mund und fängt danach an zu weinen.


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