Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr., ich habe rosanes Schafsfleisch gegessen und habe nun Angst vor einer Toxoplasmose-Infektion. Mir war am gleichen Abend auch einbißchen übel und ich hatte am nächsten Tag einen weicheren Stuhl (wenn das von Bedeutung ist). Ich habe auch den Salat und die Reis-Beilage gegessen. Das Fleisch wird wie folgt zubereitet: (es wird nicht in der Tiefkühltruhe gekühlt, habe -leider nach dem Essen- gefragt). Am Holzkohlegrill hängt ein Spieß quer (also nicht senkrecht wie beim Döner) nicht direkt über der Flamme/Glut sondern in unmittelbarer nähe. Dann wird das Fleisch so dünn wie möglich (wie Döner-Fleisch) auf Spieße gesteckt (am Stück) und diese werden dann nochmal kurz auf dem Grill gegrillt (da die beschnittene Seite nicht so "knusprig durch" ist.. Als ich meinen ersten Spieß gegessen habe und teilweise rosane Stellen am Fleisch gesehen habe (die Außenschicht war definitiv durch, nur das untere Teil war stellenweise rosa, blutig war es denke ich nicht) habe ich nachgefragt, ob das normal sei und man sagte mir ja. Als ich mein zweites Spieß gegessen habe, habe ich festgestellt, dass es richtig durch war im Gegensatz zu meinem ersten Spieß. Wie groß ist nun die Gefahr, dass ich mich mit Toxoplasmose infiziert haben könnte? Ich bin seronegativ. Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Die Gefahr einer Infektion mit Toxoplasmose in Ihrem Fall (Schafsfleisch, nicht ganz durchgebraten) ist minimal, weil die von Ihnen beschriebene Zubereitungsart (hohe Temperatur, ausreichend langes Braten) zu einer Zerstörung der Keime führen sollte. Außerdem sind Katzen und die Verschmutzung mit Katzenkot gefährlicher als Fleischkonsum. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es einen Blut-Test, bei dem man feststellen kann, ob Sie vielleicht sogar immun gegen Toxoplasmose sind - in Deutschland ist das bei 50% aller Schwangeren der Fall. Das bedeutet, dass Sie vielleicht früher einmal eine solche Infektion durchgemacht und eine Abwehr dagegen entwickelt haben, so dass Sie diesbezüglich einen lebenslangen Schutz haben. Den Test können Sie jederzeit bei einem Frauenarzt durchführen lassen und den würde ich Ihnen empfehlen.
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