Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Listeriose Testergebnisse

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Listeriose Testergebnisse

Emmacat

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Hallo, ich habe Ihnen schon einmal geschrieben und war inzwischen beim Arzt bzw bei 2 Ärzten. Hausarzt und Frauenarzt. Da ich aber weiß, wie gut Sie sich im Gegensatz auskennen, wollte ich Ihre Meinung sehr gern noch einmal einholen. Nun habe ich seit fast 2 Wochen Kopfweh, Halsweh, ein wenig Husten und immer wieder Durchfall und Übelkeit. Es wurde dann ein Test auf Toxoplasmose (da war alles ok, nach wie vor keine Antikörper) und Listeriose gemacht. Es ist ein riesengroßer Mist ,dass es keine verlässlichen Tests dafür gibt. Das haben Sie ja schon oft erklärt. Mein Arzt war der Meinung es könne eine aktuelle Infektion durchaus nachgewiesen werden und wir sollten den Test machen. Als die Ergebnisse kamen, sah das ganze wie Folgt aus: (Nacheinander immer :Untersuchung, Ergebnis,Einheit, Referenzbereich) Listerien -Ak, Typ 1:H < 1:50 Titer < 1:50 Listerien-Ak, Typ 1:O 1:50 Titer < 1:50 Listerien-Ak, Typ 4b:H < 1:50 Titer < 1:50 Listerien-Ak, Typ 4b:O 1:50 Titer < 1:50 also 2 Titer grenzwertig, was noch kein sicherer Hinweis auf eine klinisch relevante Infektion ist, weshalb nach 10-14 Tagen ein 2. Test empfohlen wird,welchen ich am Freitag machen lasse( sinnvoll??) Ich soll jetzt nach 10 Tagen nochmal einen machen und dann wissen wir angeblich mehr. Meine Frauenärztin sagte dann jedoch,dass selbst wenn sich da in den 10 Tagen noch was entwickelt hat,könne man nichts mehr machen. In der Frühschwangerschaft wäre es wohl so,dass es da Fehlbildungen auslösen könnte und schlimmer wäre. Jetzt wäre es (ähnlich wie Toxoplasmose ) wohl nicht mehr so schlimm und man würde dann nach der Entbindung sehen,ob das Kind sich angesteckt hat und es ggf. behandeln. Ich bin jetzt in der 38.ssw und es könnte quasi ständig los gehen. Was mich irritiert ist,dass ich mich belesen habe und meines Wissens hätte man Antibiotika geben können? Davon wusste die Ärztin nichts. Und ich habe auch gelesen, dass eine Infektion für das Neugeborene sehr gefährlich ist. Sie sah das nicht ganz so und meinte man könnte das dann normal behandeln und es wäre nicht Lebensbedrohlich für das Kind. Ich bin jetzt ganz schön durcheinander.Was meinen Sie zu der ganzen Sache? Viele liebe Grüße und ein großes Danke schon vorweg


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Es tut mir Leid, dass ausgerechnet bei Ihnen eine solche Grenzsituation vorliegt, bei der wir Ärzte so "ziemlich auf dem Schlauch" stehen... Wenn die Liseriose-Tests grenzwertig sind, bedeutet das zunächst gar nichts und eine Wiederholung ist angezeigt. Antibiotika zu geben, ohne klare Anhaltspunkte für eine Infektion zu haben, ist keine gute Idee. Alle Antibiotika haben Nebenwirkungen und ein Arzt muss abwägen, ob man mögliche Nebenwirkungen in Kauf nimmt, weil die Infektion gefährlich ist, oder ob man die Antibiotikagabe lieber sein lässt, weil eine Infektion nicht wahrscheinlich ist. In der 38. Schwangerschaftswoche wäre eine Listeriose nicht so gefährlich für das Kind, wie früher in der Schwangerschaft - das ist sicher. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Sie es mit zwei sehr sorgfältigen und guten Ärzten zu tun haben. Die wahrscheinlichste Ursache Ihres Infektes ist ein Virus, eine LIsteriose ist unwahrscheinlicher. Da Ihre Ärzte mir gegenüber den Vorteil haben, Sie gesehen und untersucht zu haben, kann ich auch nicht mehr feststellen als sie. Wichtig ist nur, dass Ihr Kind sofort nach der Geburt von einem Kinderarzt untersucht wird, dem man auch sagt, dass Sie ein Infekt vor der Geburt hatten. Dann kann der Kinderarzt sofort Maßnahmen ergreifen, wenn diese notwendig sein sollten. Bitte schreiben Sie mir, wie es weiter gegangen ist - es interessiert mich sehr ! Wünsche Ihnen vorab Alles Gute !


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