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Rückschlag beim Trocken werden

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Rückschlag beim Trocken werden

Sibisun

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Hallo! Da ich wirklich schon verzweifelt bin, erhoffe ich mir hier etwas Zuspruch. Meine Tochter (wird im November 4) verliert seit nunmehr 6 Wochen tropfenweise Urin und manchmal geht es auch ganz in die Hose (sowohl daheim als auch im KiGa), wenn sie es nicht mehr rechtzeitig schafft, davor war sie seit März untertags trocken (nachts Windel und Kacka auch noch Windel). Sie hält solange zurück, dass sie erst dann aufs Klo läuft wenn dann schon ein bissl was in die Hose gegangen ist. Natürlich super mühsam und anstrengend wenn wir unterwegs sind. Wenn ich zu ihr sage, sie möge bitte auf das Klo gehen, sagt sie meist, sie muss nicht, geht dann aber Minuten später von selbst und dann ist eben schon was in der Hose. Im KiGa schauen sie da eh auch drauf, aber dennoch ist ihre Hose immer feucht wenn ich sie hole, klar die Tropfen häufen sich bis nachmittags :-(....blöd jetzt wenn der Winter kommt...Windeln mag sie so keine mehr anziehen... Wir waren beim Kinderarzt, wir waren beim Urologen, organisch alles bestens, Blase körpergerecht groß, Nieren in Ordnung, kein Restharn, nachdem sie am Klo war, Urin so rein, dass man nicht mal Kultur anlegen muss....sie trinkt genug... Kann es am Wachstum an der Entwicklung liegen?! Das hier dann wieder ein Rückschritt dahingehend passieren kann? Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, belohnen etc. hilft nur kurzzeitig... aussitzen und warten? es hat sich auch im Umfeld nichts verändert... LG


Lillimax

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Hallo, da das Sauberwerden ein natürlicher Prozess ist (auch wenn es länger dauert oder es lange Rückfälle gibt), soll man hier nicht mit Belohnungen arbeiten. Das Sauberwerden ist ein angeborenes genetisches Programm, das von selbst abläuft, wenn das Kind von seiner Reife her soweit ist. Es ist nicht aufzuhalten – jedes Kind wird sauber – aber es ist auch nicht zu beschleunigen. Es gibt keinen einzigen Trick auf der Welt, der das Sauberwerden abkürzt. Weißt du, andere Mütter erzählen dir das nicht, weil sie sich genieren. Aber es gibt viele Kinder, die erst mit 5 oder sogar noch später zuverlässig sauber werden. Mein Sohn war 4,5 Jahre alt, ein Kumpel von ihm brauchte, bis er 6 war (keine psychische Ursache, er vergaß einfach beim Spielen, auf die Toilette zu gehen bzw. wollte das Spiel partout nicht unterbrechen, bis es zu spät war.) Alles bis 5 Jahre ist sowieso normal, und deine Tochter ist noch nicht mal 4. Ich würde gelassen bleiben. Es kommt von selbst. Druck verlängert das Problem eher (auch eine Belohnung, die man bekommt oder eben nicht bekommt, löst Druck aus). LG


JoMiNa

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Ich kann gut verstehen, dass du genervt bist. Aber Grund zur Verzweiflung gibt es eigentlich nicht (solange die Waschmaschine funktioniert). Gerade das "bis zum letzten Moment warten" praktizierten ja sehr viele Kinder. Ich würde es nicht als Rückschritt, sondern als einfach ihr Entwicklungsweg sehen: Am Anfang war sie vielleicht stolz, wie gut der Toilettengang geklappt hat. Oder besonders bedacht, dass nichts daneben geht. Es war aufregend, auf die Toilette zu gehen, und von allen dafür gelobt zu werden. (Ich erinnere mich noch, meine Tochter ist am Anfang teils alle 20 Minuten gegangen und es kann auch jedes Mal was.) Jetzt ist der Reiz des Neuen weg, und andere Dinge sind spannender. Vielleicht ist es für sie auch ein Machtkampf, nach dem Motto "Ich lasse mir von niemanden sagen, wann ich aufs Klo gehe, weder von Mama noch von meiner Blase." Darauf deutet hin, dass sie es dir gegenüber verneint, obwohl sie muss. Beim Toilettengang ist es wie beim Essen: Am Ende hat das Kind das letzte Wort und es geht oft schief, wenn Eltern versuchen, diese Themen zu kontrollieren. Also versuche, das Ganze etwas entspannter zu sehen, du hast deinen Part getan und es ärztlich abklären lassen. Jetzt muss es bei deiner Tochter "klick" machen und sie muss selbst wieder den Ehrgeiz entwickeln, das nichts daneben geht.


TatsächlichLiebe

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Deine Frage ist ziemlich hilfreich für mich, vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Jungs sind ja später damit dran und unserer ist ein absoluter Träumer, gerade 5 geworden. Bei ihm ist einiges genauso, also er geht in letzter Sekunde nach 10 Nachfragen oder auf Befehl 😉 aufs Klo, dann pinkelt er neuerdings nicht alles raus und muss direkt wieder nach kurzer Zeit und oft ist schon ein Spritzer in der Unterhose und ich fragte mich auch schon, ob das ärztlich abzuklären wäre. Haben eh bald U. Aber wir vermuten eher psychologische Gründe und dahingehend bestätigst Du mich.  Bei uns ist es nicht so massiv wie bei Euch, aber Windel würde ich nicht mehr machen, das ist ja schon beschämend. Bei längeren Autofahrten würde unser Sohn es akzeptieren, da würde ich dann auch drauf bestehen. Hier hat es (vielleicht weil es da drauf ankommt) bisher zuverlässig geklappt.     Ich glaube tatsächlich, man kann da nur abwarten. Trainingsunterhosen wären vielleicht eine Option, damit es sich nicht so eklig kalt anfühlt. 


Chriss123

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Wieso bringt ihr eurer Tochter nicht bei aktiv eine nasse Unterhose gegen eine trockene zu wechseln? Das ist vielleicht sinnvoller als Töpfchentraining, was ja wie bereits andere geschrieben haben ohnehin nicht mehr praktiziert werden soll. Dann hat sie eben 10 Extra-Schlüpfer in der KiTa. Auch die Erzieher können ja genauso nach der trocknen Wäsche fragen wie nach einem nötigen Klogang? Das was daneben geht in dem Alter gerade nur die ersten Tröpfchen ist leider ziemlich normal. Die Frage ist halt wie man damit umgeht. 


misssilence

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Unsere Nichte ist 5 Jahre alt und seit etwa 1,5 Jahren dauerhaft tagsüber windelfrei. Nachts braucht sie sie tatsächlich noch. Sie hat an fünf von sieben Tagen pro Woche mehrere (!!!) nasse und/oder stuhlverschmierte Hosen. Meine Schwägerin war da oft am verzweifelt, da sie sich auch unglaublich ungerne umziehen lässt. Letztlich half ihr die Rückversicherung durch Erziehungsberatung und Kinderarzt , dass das völlig normal ist. Bei vielen Kindern setzt die nötige Reife erst im 6. oder 7. Lebensjahr ein.  Ja, man redet darüber nicht gerne. Aber nur dadurch denken Eltern wie du oder meine Schwägerin, dass das problematisch wäre. Ist es aber nicht.  Meine Schwägerin hat ausreichend Wechselsachen im KiGa (mind. 4 Hosen/Slips) und feuchtes Toilettenpapier, damit ihre Tochter sich leichter bei Stuhlschmieren säubern lässt bzw es selbst kann.  Es wird ansonsten kaum thematisiert. Vor langen Fahrten muss gegangen werden, darüber hinaus darf die Tochter alleine entscheiden. Sagt sie Bescheid, dass die Hose voll ist, wird das positiv zurück gemeldet. Das war's.  Also: es ist völlig okay, wie es bei euch ist. Ermutige deine Tochter, sich selbst umzuziehen , hab genug Hosen , und ansonsten: NICHT thematisieren! Das ist das A und O.