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Wie viel Kontakt zu Schwiegereltern? Baby soll mehr bei meinen Eltern sein

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Wie viel Kontakt zu Schwiegereltern? Baby soll mehr bei meinen Eltern sein

Lulu36

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Hallo zusammen,  ich bin in der 21. Woche schwanger mit unserem ersten Kind und seit ein paar Tagen lassen mich viele Gedanken hinsichtlich meiner Schwiegereltern und der Zukunft nicht mehr los.  Mein Mann und ich wohnen sowohl 250 km von meinen als auch von seinen Eltern entfernt. Zu meinen Eltern habe ich ein super Verhältnis, ich liebe sie sehr und wir sehen uns auch regelmäßig und telefonieren. Meine Schwiegereltern sehe ich ca. 6 Mal im Jahr und ich muss sagen, dass mir das völlig ausreicht. Sie sind nett und ich weiß auch, dass sie uns immer helfen würden, wenn etwas wäre, aber trotzdem haben sie Verhaltensweisen, die ich nicht über einen längeren Zeitraum haben kann. Als Beispiel, mein Schwiegervater liegt selbst wenn wir zu Besuch kommen auf der Coach, der TV läuft immer. Er redet sehr laut, immer von sich und kann sich nicht gut ausdrücken. Auch streitet er öfter mit meiner Schwiegermutter, beide wollen immer Recht haben. Empathisch sind beide ebenfalls nicht sonderlich, was das komplette Gegenteil zu meiner Familie ist. Auch nehmen sie andere nicht wirklich ernst, Beispiel, sie respektieren nicht, wenn sie unangemeldet vor der Tür stehen und man sagt, dass es nicht passt.  Nun grübel ich die ganze Zeit, wie das werden soll, wenn unser Baby da ist. Ich habe Angst, dass sie dann öfter kommen wollen( sie nehmen dann kein Hotel) oder jeden Tag Infos haben möchten.  Seit meiner Schwangerschaft schreibt meine Schwiegermutter mir öfter als sonst. Ich verstehe, dass sie sich freuen und es ist auch schön. Ich versuche mir zu sagen, dass das so viel besser ist, als wenn sie kein Interesse zeigen würden, aber ich kann meine Gedanken zur Zeit einfach nicht richtig ins positive ziehen.  Hattet ihr auch solche Gedanken? Was sind eure Erfahrungen? 


Jayjay

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Antwort auf Beitrag von Lulu36

250 km? Das sind für gewöhnlich rund drei Stunden Fahrt. Jetzt ziehst du es vielleicht noch recht häufig durch, aber wenn das Kind mal da ist... Ich bin seinerzeit auch ungefähr diese Entfernung von meinen Eltern weggezogen. Anfangs - ohne Kind - war ich fast alle drei bis vier Wochen dort. Mit Kind wurde das doch deutlich weniger, weil es einfach stressiger ist.  Wenn du also sechs Mal im Jahr zu deinen Eltern fährst und sechs Mal im Jahr zu den Schwiegereltern, bist du schon recht viel unterwegs. Stellt sich naütlrich noch die Frage, wie lange ihr dann dort seid. Vermutlich übers Wochende, oder? Wenn bei deinen Schwiegereltern nichts gravierend schlimm ist (was du aufgezählt hast, ist zwar nicht toll, aber ein Drama ist es auch nicht), würde ich sie halt so besuchen wie früher auch. Wenn man mit ihnen vernünftig reden kann, kann man sich vielleicht auch auf einiges einigen (z.B. Fernseher - teilweise - aus etc.) Wenn sie euch besuchen wollen, stellt sich die Frage, ob ihr das wollt oder ob euch das zu stressig ist. (Meine Eltern waren nur ganz selten zu Besuch, weil es platzmäßig zwar so eben ging, aber halt nur so eben, und ich empfand das als recht stressig.) Unangemeldet vorbeikommen, geht aber mal gar nicht. Das könnte man doch aber klären, oder? Du solltest das auch mit deinem Mann mal besprechen. Wenn seine Eltern euer Kind mal sehen wollen und dein Mann sie besuchen möchte - was spricht dagegen? Sind ja seine Eltern. Du musst doch nicht zwingend mit. (Gerade am Anfang wäre so eine Auszeit für dich doch auch mal ganz schön). Empathie... Tja, mein Vater ist da auch nicht der empathischste Mensch und mit kleinen Kindern kann er nicht wirklich. Aber schlimm war es auch nie. Zwischen ihm und meinem (längst erwachsenen) Kind gibt es keine besonders innige Beziehung, aber es gibt eine, und es gibt Themen, über die sie sich gut unterhalten. Aus meiner Sicht ist das alles vollkommen okay. (Seine Frau ist quasi meine Stiefmutter, hat ihre Macken, aber es war nie ein Problem mit ihr und meinem Kind). Und seht zu, dass es nicht darum geht, wer häufiger besucht wird.   Meine Schwiegereltern wohnen sehr nahe, klar, dass der Kontakt deutlich größer ist als zu meinen Eltern (auch wenn ich es gerne anders gehabt hätte). Da gab es auch sehr viele Dinge, die ich nicht gut fand, aber geschadet hat es meinem Kind nicht.     


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Lulu36

Alles ungelegte Eier, da muss man sich wirklich keine Gedanken machen ... vorallem, wenn es gar keine "schwerwiegenden" Differenzen mit der Schwiegerfamilie gibt. Es wird wahrscheinlich eh anders als gedacht.


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Stimme zu, plus die Entfernung führt ja automatisch dazu, dass die unangemeldeten Besuche oder unerwünschten Einmischungen sich in Grenzen halten. Versuche am besten, dich nicht so sehr an den "störenden" Verhaltensweisen aufzuhängen. Gib deinem Kind die Gelegenheit, seine ganze Familie kennenzulernen und schaut einfach, wie es sich entwickelt.


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von Lulu36

Huhu, es ist ja sehr oft so, dass man die eigenen Eltern natürlich gern bei sich hat, die Schwiegereltern aber eher nicht so. Das gilt meistens auch, wenn der Schwiegervater sich nicht so benimmt wie deiner. Ich kenne keine Frau, die ihre Schwiegereltern gern so oft wie möglich da hätte. Ich finde aber, man muss als Mutter sehr unterscheiden zwischen seinen eigenen Wünschen und denen des Kindes. Kinder profitieren sehr von ihren Großeltern, und zwar nicht nur von einem Großelternpaar, sondern von beiden Paaren. Auch wenn die Großeltern manche Dinge seltsam handhaben oder Mama sie nicht so recht toll findet, gilt das immer noch. Kinder dürfen erleben, dass Großeltern Dinge anders machen als sie zuhause gemacht werden.  Die moderne Kleinstfamilie aus Mama, Papa, Kind ist für Kinder nicht ideal. Sondern Kinder brauchen von Natur aus eher die ursprüngliche Großfamilie: Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins der Eltern, zahlreiche Geschwister. All diese Personen – egal wie unterschiedlich sie sind – sind eine Bereicherung, und zwar gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit. Kinder lernen so Vielfalt und erleben, dass verschiedene Menschen die Welt auch verschieden sehen und Dinge unterschiedlich machen. Mal besser, mal schlechter, aber immer anders. Deshalb finde ich, du solltest hier einen Kompromiss finden – für dein Kind. Wenn ein kleines Kind die Großeltern nur sechs Mal im Jahr sieht, kann es keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Es entsteht keine Vertrautheit, die Großeltern bleiben fremde Besucher. Das ist schade. Dann findet dieses Großelternpaar quasi nicht statt, das ist ein Verlust. Das heißt nicht, dass deine Schwiegereltern nun ständig bei euch auf der Matte stehen müssen. Aber du kannst sie vielleicht doch etwas teilhaben lassen am Leben mit dem Baby. Du musst auch keine Sorge haben, dass sie kein Vorbild sein könnten. Sie müssen kein Vorbild sein, denn das seid ihr ja schon. Ihr seid die Hauptbezugspersonen für euer Kind. Alle anderen Personen sind bereichernde Nebenfiguren. Sie haben keine negativen Auswirkungen, solange sie lieb zum Kind sind. Ich habe das auch so gehandhabt. Ich habe meinen Kindern ihre Großeltern gegönnt, auch wenn die Schwiegereltern nicht auf meiner Wellenlänge lagen. Deine Schwiegereltern werden ihr Enkelchen sicher sehr, sehr lieben, und das ist auch fürs Kind immer eine Bereicherung. Denn wir Eltern sind oft auch mal übermüdet, genervt, am Ende unserer Kräfte, wir schimpfen und meckern auch mal, müssen auch mal streng sein, Nein sagen und uns durchsetzen. Großeltern haben das wunderbare Privileg, das alles nicht mehr zu müssen, sie verwöhnen das Kind meist sehr. Und das ist wichtig fürs Kind als Gegenpol, das Großeltern-Verwöhnprogramm ist wie Wellness oder Urlaub mitten im Alltag.  Ein weiterer Gedanke, der mir selbst auch immer etwas half: Du bist mit deinen Schwiegereltern nicht verwandt. Aber dein Kind ist mit ihnen verwandt. Sie sind seine direkten Vorfahren. Hier gibt es also eine Verbindung, die man als Frau selbst nicht hat. Aber diese Verbindung ist wichtig fürs Kind, und man sollte sie daher unterstützen, weil das Kind irgendwo ja auch ein Recht auf seine Großeltern hat. LG        


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Grundsätzlich richtig geschrieben. Bei 250km zu beiden Großeltern-Paaren ist mehr als 6x im Jahr besuchen, aber die Hölle. Man muss ja auch mal Zeit für die Kernfamilie zum Entspannen haben. Und ein Baby interessiert es absolut nicht, wer Opa Werner ist und wie oft es den sieht. So ab 2 Jahren wurden die Großeltern wirklich interessant bei uns und während die einen seitdem jede Woche einen halben Tag mit unserer Tochter verbringen (weil nahe wohnend), sehen die anderen 3-4 mal im Jahr für ein Wochenende. Und unsere inzwischen 4-jährige kennt die ganz genau und mag ihren zweiten Opa sehr. Dazwischen gibt es Video-Telefonate und auch wenn Kind bei den Großeltern nicht übernachten würde oder so, hat sie sie trotzdem gern. Also, liebe Threaderstellerin: durchatmen, offen bleiben, Schwangerschaft und Babyzeit genießen. Das meiste was dich beunruhigt regelt sich von selbst - die Sorgen hatte ich vorher aber auch  ;-)


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Kann ich voll und ganz unterschreiben. Wir haben auch zu beiden Großeltern über 250 km Entfernung. Wir sehen jedes Paar max. 6 Mal im Jahr. Meist dauern die Besuche 2-4 Tage. Wir haben da nie nach- oder aufgerechnet. Dazu tauschen wir regelmäßig Fotos aus, und ab und zu Videotelefonate. Mehr ist nicht leistbar - entweder wären wir jede 2. Woche mit Großelterbesuchen verplant, oder müssten einen deutlichen Teil des Jahresurlaubs dafür "opfern". Trotz dieser Umstände ist die Beziehung zu den Großeltern wunderbar. Die Kinder wissen genau, dass sie Teil der Familie sind und verbringen gern Zeit mit ihnen. Es kommt nicht auf die Häufigkeit an, sondern auf schöne gemeinsam verbrachte Stunden, darauf, wie ihr mit den Großeltern umgeht (da haben Kinder sehr feine Antennen!), und das generell die Großeltern immer wieder präsent sind.


dhana

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Antwort auf Beitrag von Lulu36

Hallo, es ist doch erst mal schön, wenn sich auch die Eltern deines Mannes über das Baby freuen und am Leben ihres Enkelkindes teilhaben wollen. Sie es doch mal aus ihrer Sicht - du wirst ja selber gerade Mutter - was würdest du dir denn von deiner Schwiegertochter wünschen, wenn das erste Enkelkind unterwegs ist? Ich mein, sie haben ja auch deinen Mann groß gezogen - so arg viel werden sie da nicht falsch gemacht haben, wenn er jetzt für dich passt. Das man als Frau oft ein engeres Verhältnis zu seinen eigenen Eltern hat, ist normal. Die kennst du halt auch viel besser, kannst alle ihre Eigenheiten einschätzen und findest sie normal. Ich kann dir sagen, ich fand auch nicht alles an meinen Schwiegereltern toll - aber sie waren immer tolle Großeltern. Meine Schwiegermutter hat meine Söhne immer gern genommen - später auch übernacht oder in den Ferien. Meine Jungs wurde da verzogen ohne Ende - die konnte da nicht mal alleine aufs Clo gehen, die Oma musst da mit zum Händchen halten. Oder sie hat jedem der 3 Jungs ihr Essen so gekocht wie sie wollten ... aber mal ehrlich - meine Jungs konnten sehr wohl unterscheiden ob das bei Oma war oder bei uns zuhause... und anstrengend war das nur für die Oma :-) Ich hab ihr gesagt sie verzieht sie und hat das Problem dann selber.... Inzwischen ist meine Schwiegermutter gestorben, an Krebs und eigentlich war sie dafür noch sehr jung. Heute bin ich froh, das ich den Kontakt immer ermöglicht und unterstützt habe - meine Jungs hätten viel verloren, wenn sie ihre Oma nicht gehabt hätten. Meine Mutter meinte mal, das Kind deines Kindes ist zweimal dein Kind. Klar war das mit einem Augenzwinkern... aber ein bisserl ist da schon dran und vielleicht muss man da auch auch junge Mama manchmal dran denken. Klar war einiges anders gemacht und vorallem bei einem ganz kleinen Baby ist man da als Mama mehr als fürsorglich - aber man kann sich auch das Leben leichter machen und manchmal einfach laufen lassen. Meine Jungs sind inzwischen erwachsen und vielleicht werde auch ich in ein paar Jahren mal Oma - ich hoffe schon, das ich auch am Leben meiner Enkelkinder anteil haben darf und ich keine Schwiegertochter bekommen werde die mich abblockt. Töchter habe ich nämlich keine. Liebe Grüße Dhana  


albaconi

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Antwort auf Beitrag von dhana

Zitat: Meine Mutter meinte mal, das Kind deines Kindes ist zweimal dein Kind. Klar war das mit einem Augenzwinkern. Ich finde, dieses Gedicht sagt mehr als tausend Worte.  Du Kind von meinem Kinde Der erste Laut - wie einst fühl ich das gleiche Beben. Genauso winzig, so vertraut auch Du ein Stück von meinem Leben. Mein erster Blick in Deine Augen bringt mir die Zeit zurück, die mir die Jahre rauben. Mein erster zarter Kuss, der uns für immer binde. Ich spür, dass ich Dich lieben muss, Du Kind von meinem Kinde. < 3


LaraSontje

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Antwort auf Beitrag von albaconi

Ohhh.. ein wirklich schönes Gedicht... das werd ich meiner Schwiegermama oder Mama auf die nächste Geburtstagskarte schreiben...