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Schwanger und stillen

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Schwanger und stillen

Eve Lyn

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Hallo, ich bin jetzt nach eigener Berechnung in der 8 Ssw. Ich stille mein erstes Kind noch.  Bei meinem ersten Kind hab ich das Medikament "Xonvea" gegen Übelkeit verschrieben bekommen. Das ist ja derselbe Wirkstoff wie Cariban. Da hab ich das aber irgendwie durchgezogen und nicht eingenommen. Jetzt aber mit einem Kind muss man ja irgendwie funktionieren und da kann ich ja nicht nur rumhängen vor Übelkeit.  Dürfte ich dieses Medikament trotz stillen einnehmen? Ich hab bereits bei meinem Gyn gefragt bzw. bei der MFA, die hat da nur im Internet nachgeschaut und meinte, wird nicht empfohlen. Warum, wusste sie auch nicht. Kennt sich jemand damit aus? Bin echt verzweifelt.  Mit freundlichen Grüßen  Eve Lyn


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/doxylamin Der Wirkstoff kann bei Stillkindern Unruhe oder Schläfrigkeit auslösen.   Hilft dir sonst nichts? Die gängigen Tipps wie "Nüsse direkt beim Wachwerden kauen" oder so?


Eve Lyn

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Danke für deine Antwort.  Ich esse direkt nach dem Aufwachen schon etwas kleines und auch über den Tag verteilt immer wieder kleine Mahlzeiten, aber irgendwie ist die Übelkeit doch so gut wie ein ständiger Tagesbegleiter.


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Gern. Da meine jetzt im Bett liegt, noch eine ausführlichere Antwort. Wenn du schon alle Hausmittel ausprobiert hast, dann wirst du wohl abwägen müssen, was dir wichtiger ist: deine Übelkeit bekämpfen oder Nebeneffekte bei deinem K1 in Kauf nehmen. Ich bin kein Arzt und selbst wenn, würde ich nicht im Internet beraten und selbst wenn ich das doch mal tun würde, würde ich mich an die Packungsbeilage halten, in der für dein Medikament sehr wahrscheinlich steht: "in der Stillzeit nicht empfohlen, da keine Daten".  Wenn das da steht, weiß ich allerdings aus beruflichen Gründen, dass das sehr oft ein Code ist für "haben wir nicht an Stilledenden getestet, denn Stillende nehmen nicht freiwillig an Medikamentenstudien teil". Was nicht das Gleiche ist wie "haben wir getestet, war gefährlich für das gestillte Kind" oder "es gab viele Fälle, bei denen das gestillte Kind geschädigt wurde, die definitiv auf dieses Medikament zurück zu führen sind" - beides wird in aller Regel dann mit den üblichen Sätzen zu Nebenwirkungen angegeben mit "1 aus 100 gestillten Kindern hat xyz als Symptom" und es wird deutlich energischer von der Anwendung abgeraten.  Aus dem Grund, dass sehr sehr viele Medikamente von den Herstellern nicht an Schwangeren/Stillenden getestet werden, gibt es embryotox. Dort können Mütter ihre Erfahrungen mit Medikamenten schildern, die werden gesammelt, mit experimentellen Daten von Wissenschaftlern weltweit kombiniert und aufbereitet zur Verfügung gestellt. Dadurch können dann andere Schwangere und ihre Ärzte ggfs eine besser informierte Entscheidung treffen. Leider kommt das Ganze nicht mit den Aussagen "1 aus 100 Stillkindern hat xyz", da die Menge der Meldungen für eine gute Statistik nicht ausreicht. Und außerdem sind subjektive Meldungen weit entfernt von objektiven Studienbedingungen in echten Medikamententests. Trotzdem gibt Embryotox wertvolle Hinweise.  Z.B. kann die Angabe, wieviel vom Medikament wie lange im Blut bleibt, einem Fachwissenden eine Indikation sein, wieviel in die Milch übergeht. Ob z.b. eine morgendliche Einnahme mit abpumpen mittags und stillen am Abend die Menge reduziert, die das gestillte Baby aufnimmt. Oder ob die möglichen Nebenwirkungen beim Kind dem Nutzen für die Mutter unterzuordnen sind. Z.B. wäre dir Möglichkeit einer gewissen Schläfrigkeit beim Kind häufig nicht so schlimm wie das Absetzen von Antidepressiva bei der Mutter. Auch wichtig ist immer die Frage, wie häufig das Kind noch gestillt wird. Wenn dein K1 schon überwiegend Beikost isst, ist deine Medikamenteneinnahme natürlich nicht so schlimm wie bei einem voll gestillten. Erstens nimmt es dann gar nicht so viel auf, zweitens ist es schon schwerer. Medikamente werden ja aus gutem Grund vorallem bei Kindern pro kg des Gewichtes verschrieben und nicht nach z.B. dem Alter.  All das kann man abwägen und eine Empfehlung aussprechen. Embryotox empfiehlt für deinen Wirkstoff "Einzeleinnahme ist ok". Also sind die Nebenwirkungen wohl nicht sooo gravierend (ist Schläfrigkeit oder Überaltivität ja vielleicht auch nicht).   Ob du das Medikament daher täglich oder nur in Ausnahmen oder gar nicht nehmen willst, musst du selbst entscheiden. Es gibt bei embryotox meines Wissens auch die Möglichkeit einen Fragebogen auszufüllen und dann gezielt für seinen Fall beraten zu werden. Das wäre vermutlich die fundierteste Aussage die du bekommen kannst. Ich drück die Daumen, dass ihr alle drei bald durch die Übelkeit durch seid und du die Schwangerschaft plus K1 dann voll genießen kannst.


Eve Lyn

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort Mein Kind ist jetzt 1J4M. Zwar isst er schon alles mögliche vom Tisch, will aber schon noch sehr häufig, vor allem nachts gestillt werden. Deswegen tue ich mich da sehr schwer, irgendetwas einzunehmen. Man will seinem Kind ja überhaupt nicht schlechtes bzw., dass es dann irgendwelche Schäden davonträgt.  Beim Medikament Xonvea dürfte man ja keine Einzeleinnahme machen, sondern sollte es langsam einschleichen, sowie danach auch wieder langsam ausschleichen lassen. Hab auf Embryotox auch schon geschaut, aber da stand, dass man dort zum Thema stillen wohl keine Beratung bekommt, da soll man dann eher eine Stillberatung oder Hebamme fragen..aber da muss man dann natürlich auch erstmal eine Antwort bekommen. Ich wollte jetzt auch Vomex kaufen, wenn es mal besonders schlimm sein sollte. Das wollten die mir aber in der Apotheke nicht verkaufen, erst wenn ich mit meinem Gyn Rücksprache gehalten habe. Ein Arzt hier im Forum hat grade dieses Medikament aufgeschrieben, sodass man das wenigstens für ein paar Tage nehmen könnte. Nausema hab ich jetzt bekommen, aber das sind ja nur B-Vitamine. Ob ich mir da jetzt großen Erfolg erhoffen kann, weiß ich auch noch nicht. 


AlmutP

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Mir hat Apfelschorle geholfen. Kleine Mahlzeiten und Ingwer kauen hatte ich auch probiert. 


Eve Lyn

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Antwort auf Beitrag von AlmutP

Danke für deine Antwort.  Ja Apfelschorle trinke ich tatsächlich auch ab und zu und das hilft wirklich etwas


TatsächlichLiebe

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Profis für Medikamente sind Apotheken. Frag doch einfach dort nach, wo Du das Medikament besorgt hast. Dann weißt Du genau, woran Du bist. 


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Egal, was manche hier schreiben: Wenn das Medikament in der Stillzeit nicht genommen werden soll, dann würde ich mit meinem Kind auch keine Experimente machen, denn es ist ja kein Versuchskaninchen. Frag lieber mal im Expertenbereich hier bei rund-ums-baby, im Unterforum "Medikamente in der Schwangerschaft" nach. Vielleicht gibt es ja Alternativen zu dem Mittel, die in der Stillzeit erlaubt sind. Manchmal weiß der Arzt dort so etwas auch. LG


Eve Lyn

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Ich würde auch auf keinen Fall irgendwelche Medikamente einfachso nehmen. Ich habe jetzt bei Embryotox eine Anfrage bzgl. Xonvea und Agyrax gestellt, mal sehen was die dazu sagen. Und auch nochmal im Expertenforum. Vielen Dank an alle, für eure Antworten!


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Wieso würdest du das Xonvea denn 'einfach so' nehmen? Das muss dir ja verschrieben worden sein? Weiß dein Arzt nicht, dass du stillst? Das ist definitiv eine Information, die jeder deiner Ärzte wissen sollte... inklusive so abwegig wie der Zahnarzt, denn z.B. einige der Mundspülungen vor der Untersuchung, die es seit Corona fast überall gibt, sind tatsächlich kontra-induziert bei Schwangerschaft und Stillen.  Also wenn man da auf keinen Fall Experimente machen möchte und selbst nicht vom Fach ist, sollte man allen Fachleuten (Arzt und Apotheker) alle relevanten Informationen freiwillig zur Verfügung stellen. Die können zwar eine fortgeschrittene Schwangerschaft erahnen, aber keine frische und kein Stillen und die können auch nicht jeden jedesmal vollständig befragen.


Gustavina

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Antwort auf Beitrag von Eve Lyn

Was mir bei Übelkeit noch geholfen hat: Zitroneneistee.    Vermutlich die Kombi aus dem Bitteren vom Tee, dem Zitronensaft, dem Zucker und auch dem bisschen Koffein. Medikamente konnte ich nicht nehmen, aber Zitroneneistee, in vielen kleinen Portionen, hat mich tatsächlich ein wenig gerettet. Das klappt zwar wahrscheinlich nicht bei krankhafter Übelkeit, aber bei starker "normaler" Übelkeit ist das vielleicht noch eine Idee. :/