Wenn Kinder ihren Teller runterwerfen

Der kleine Paul sitzt am Tisch und wirft zum dritten Mal seinen Teller auf den Boden und den Löffel hinterher. Mama oder Papa sind bereits genervt und fragen sich: Warum hat der 1-Jährige nur so viel Spaß an diesem Spiel? „Das Herunterschmeißen von Dingen kann verschiedene Ursachen haben", erklärt Erziehungsexpertin Danielle Graf. In den meisten Fällen hätten die Kinder gerade Freude an der Erforschung des Ursache-Wirkung-Prinzips. Die Fachfrau beschreibt die Erkenntnisse der Kleinen: Der Teller fällt - er macht lustigen Lärm - Mama schimpft. Nun könnten sich daraus folgende Fragen für das Kind ergeben: „Schimpft Mama auch, wenn ich den Löffel schmeiße? Oder das Brot? Oh, das Brot klingt ganz anders als der Teller! Interessant!" Außerdem: „Schimpft Papa auch? Fällt der Teller auch irgendwann mal nach oben? Oder auf die Seite?“ Die Kleinen suchen Antworten auf ihre Fragen einfach durch Ausprobieren. „Im Grunde erforschen die Kinder mit dem Herunterschmeißen physikalische Gesetze oder logische Folgen. Meist passiert das in einem Alter, in dem Kinder noch nicht sprechen können", berichtet Graf.

Für die Eltern gibt es verschiedene Möglichkeiten auf das Werfen zu reagieren. Erziehungsexpertin Danielle Graf empfiehlt, von Anfang an echtes Geschirr zu benutzen. „Ja, der erste Teller und das erste Glas werden kaputt gehen, aber in den meisten Fällen sind die Kinder so überrascht vom Ergebnis, dass sie das Geschirr nicht mehr werfen", sagt Graf. Man könne die Phase auch aussitzen, schlägt sie als Alternative vor. Je weniger man darauf reagiere, desto uninteressanter werde es. Irgendwann sei klar, dass der Teller nicht nach oben fällt und der Löffel nicht zerbricht. Manchmal zeigen Kinder mit dem Herunterwerfen ihres Tellers auch, dass sie satt sind. Hier können Eltern konkret gegensteuern und ein anderes Signal einführen. Sie sollten selbst den Teller nach vorn schieben oder den Kopf schütteln, wenn sie satt sind, so der Vorschlag. „Das machen die Eltern ein paarmal vor oder zeigen es, wenn das Kind das Geschirr wirft", rät Graf. Sie ist sich sicher, dass Kinder dieses Verhalten übernehmen und sich freuen, wenn Eltern sie wortlos verstehen.

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