Liebe Frau Rex, ich bin schon weit über das Wochenbett hinaus, aber ich hoffe, sie haben vielleicht trotzdem einen Rat. Mein Sohn ist 14 Monate alt. Die ersten 7 Monate war ich sehr glücklich in meiner Rolle als Mama. Dann begann eine Zeit, in der ich psychisch etwas zu kämpfen hatte. Ich habe dann eine Therapie gegen meine hypochondrischen Ängste begonnen, die nach der Schwangerschaft etwas ausgeartet sind. Ich hatte (und habe) also neben dem Mamasein auch noch viel mit mir selbst und meinen Ängsten/Gedanken zu tun. Mit der Zeit wurde es auch mit meinem Sohn immer anstrengender. Und jetzt fühle ich mich beinah ständig gereizt und mir fehlt ein bisschen die Freude an allem. Er ist an sich lieb, aber sehr willensstark, hat einen hohen Bewegungsdrang und macht viel Chaos in der Wohnung.Hans Dampf in allen Gassen. Das konkurriert mit meinem Perfektionismus und ich bin gefühlt den ganzen Tag nur am Hinterherräumen. Ich habe das Gefühl, nie mit meinen Aufgaben fertig zu sein und für mich selbst bleibt kaum Luft. Wenn doch, weiß ich nichts mit mir anzufangen, habe dann keine Energie mehr für Sport etc. und sitze nur auf dem Sofa. Ich fühle mich von dem ganzen Stress überrannt. Der Alltag fühlt sich für mich dennoch oft eintönig an, obwohl wir viel machen (Krabbelgruppe, Freunde treffen,...). Es ist so eine Mischung zwischen Über- und Unterforderung. Ich hab manchmal das Gefühl, keine Lust mehr auf das Mamasein zu haben, obwohl ich meinen Sohn natürlich liebe. Wünsche mir nun immer mal wieder auch mein 'altes Leben' zurück und fühle mich dann total schlecht. Ich habe das Gefühl auch eher die 'Babymama' zu sein und dass ich nicht so mit Kleinkindern kann. Ich finde es so anstrengend. Wünsche mir oft die Babyzeit zurück. Irgendwann bin ich dann mal auf den Begriff 'regretting motherhood' gestoßen und nun rede ich mir ständig ein, ich wäre nicht gern Mama,weil ich ja gefühlt nur genervt bin.Das lässt meine Laune noch mehr sinken. Ich habe allgemein Probleme damit, negative Gefühle zuzulassen und denke immer gleich, das darf nicht sein, dass ich so fühle. Dadurch kommt man in so einen negativen Kreislauf. Auch die Nächte strengen mich jetzt viel mehr an als am Anfang. Wenn mein Sohn nachts 3 Stunden am Stück wach ist, verspüre ich richtige Wut und Verzweiflung. Das nehme ich dann mit in den Tag und habe meist schon gar keine Lust auf all die Aufgaben, die wieder auf mich warten. Mein Freund unterstützt mich schon etwas, aber ich bin gerade dabei ihn mehr einzuspannen, sodass ich mir wieder Freiräume schaffen kann. Ich würde eigentlich gern nur hören, ob das alles normal ist mit einem einjährigen Kind und ob Sie Tipps für mich haben, wie ich wieder mehr Freude am Mamasein finden kann! Vielen herzlichen Dank! Liebe Grüße, Mara
von mara96 am 24.04.2024, 13:53