Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa,
gestern gab es Risotto „für Schwangere“. Im Nachgang erfahre ich, dass dieses für 8 Personen mit 300 ml Weißwein (auf 1100 ml Flüssigkeit) im Slow Cooker zubereitet wurde, bei geschlossenem Deckel eine Stunde bei ca. 90 Grad, eine Stunde bei ca. 60 Grad. Nun mache ich mir große Gedanken, da durch den geschlossenen Deckel die Flüssigkeit nicht verdampfen konnte, die 60 Grad dafür ohnehin nicht reichen und eine Stunde bei 90 Grad (bei geschlossenem Deckel!) vermutlich nicht dazu beigetragen haben, dass der Alkoholgehalt großartig reduziert wurde. Wie ist Ihre Einschätzung hierzu? Wie hoch ist ein etwaiges Risiko für welches Schadensbild? Ich bin in der 12. SSW.
Besorgte Grüße
Deine Schwangerschaftswoche:
12
von
Frix
am 02.04.2024, 07:49
Antwort auf:
Risotto mit (viel) Alkohol im Slow Cooker
Ehrlich gesagt bin ich nicht ganz sicher, ob ich Ihre Frage beantworten kann. Aber ich versuche es.
Erfahrung mit dem "Slow Cooking" habe ich nicht und ich kenne auch keine Quellen, die in Bezug auf den Alkoholgehalt von so zubereiteten Speisen hilfreich sein könnten. Tatsache ist jedoch, dass Alkohol bei 78°C verdampft, so dass in Ihrem Fall also nach 1 Stunde bei 90°C der gesamte Alkohol verdampft sein dürfte. Ich nehme an, dass irgendwann der Deckel geöffnet wird, damit man an den Risotto herankommt - sonst würde das Ganze keinen wirklichen Sinn machen, würde ich sagen... Beim Öffnen des Deckels müsste also der Alkoholdampf entweichen. Ob irgendwelche Reste an Alkohol im Risotto zurückbleiben, kann ich nicht ausschließen. Wie viel das ist, kann ich Ihnen nicht sagen...
Eines würde ich schätzen, nämlich, dass im Endzustand der Risotto wenig Alkohol enthält. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese Menge an Alkohol für die Schwangerschaft problematisch sein soll. Aber ganz sicher bin ich nicht...
Es wäre besser, in der Schwangerschaft auf derartige Experimente lieber zu verzichten. Auch wenn man so einen "Super-Topf" erworben hat. Man kann damit ganz sicher auch Speisen ohne Alkohol zubereiten, oder ?
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 04.04.2024