Sehr geehrter Dr. Costa,
Wir hatten noch Gebäck vom Vortag für den Feiertag aufbewahrt. Ein Hefe-Nuss-Plunder (trocken gelagert) und eine Puddingbrezel (im Kühlschrank aufbewahrt), beides beim Biobäcker gekauft.
Habe beides für 3 Minuten in den Ofen geschoben, um eventuelle Kontaktkeime abzutöten - allerdings war die Pudding Brezel innen noch kühl - und von beidem ein Stück gegessen. Nun lese ich mit Schrecken, dass insbesondere Plundergebäck mit Pudding generell in der Schwangerschaft zu vermeiden ist.
Daher die Frage: Wie groß schätzen Sie die Gefahr einer von den Teilchen rührenden Listeriose ingesamt ein? Und gibt es eine kritische Menge Bakterien oder führt allein die Existenz der Bakterien in einem Lebensmittel zum Ausbruch?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
Iris42
am 01.11.2022, 16:35
Antwort auf:
Listeriose durch Puddingbrezel vom Vortag
Zwar weiß ich nicht, wo Sie gelesen haben, dass Plundergebäck mit Pudding eine Art Biowaffe sein soll, aber eines steht fest: So ein frisches "Stückchen" vom Bäcker ist einerseits lecker und andererseits für Schwangere nicht gefährlich.
Zur Haltbarkeit dieser Süßigkeiten ist zu sagen, dass es eine gute Idee war, das Gebäck im Kühlschrank zu lagern. Ein Tag im Kühlschrank sollte nach meiner Einschätzung kein Problem sein, weil es nicht zu erwarten ist, dass Bakterien sich stark vermehren.
Die 3 Minuten im Ofen reichen nicht aus, um eventuelle Keime "zu erledigen"... Eine größere Gefahr sehe ich aber wirklich nicht.
Die Menge an Bakterien spielt sehr wohl eine Rolle, aber in Ihrem Fall wissen wir nicht, ob Bakterien vorhanden waren und wie viele es gewesen sein mögen... Nach meiner Einschätzung besteht aber keine höhere Infektionsgefahr für Sie.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 03.11.2022